Auszug - BW 60 Sandbergbrücke: Abbruch und Herstellung eines niveaugleichen Knotenpunkts - Projektfreigabe  

80. Sitzung des Bauausschusses
TOP: Ö 3.4
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: zurückgestellt
Datum: Mo, 06.02.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:04 - 20:18 Anlass: Sitzung
Raum: Großer Sitzungssaal (Haus Trave 7.OG)
Ort: Verwaltungszentrum Mühlentor
VO/2022/11646 BW 60 Sandbergbrücke: Abbruch und Herstellung eines niveaugleichen Knotenpunkts - Projektfreigabe
   
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Joanna Hagen
Federführend:5.660 - Stadtgrün und Verkehr Bearbeiter/-in: Striepling, Axel
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis


Frau Wulke-Eichenberg stellt die Maßnahme kurz vor.

 

Herr Lötsch erkundigt sich, ob die Skala, mit der die Verkehrsqualität bewertet werde, identisch mit dem Schulnotensystem sei.

Herr Werner antwortet, dass dies die Skala sei, die genutzt werde.

 

Herr Lötsch konstatiert, dass die Kreuzung auf der Stufe D sei, es also nach Definition Einschränkungen der Verkehrsteilnehmenden gebe.

Herr Werner bejaht dies, allerdings sei dies immer gemessen an der absoluten Spitze des Verkehrsaufkommens.

 

Herr Lötsch fragt, warum bei einem Kreuzungsneubau nicht ein Konstrukt angestrebt wird, welches B- oder zumindest C-Werte erreiche.

Herr Werner führt aus, wie die Bewertung zustande komme. Die Bewertung sei abhängig von der schlechtesten Verkehrsrelation zur verkehrsstärksten Zeit, abseits davon sei eine deutlich bessere Verkehrsqualität vorhanden.

 

Herr Lötsch möchte wissen, welche Bewertung der heutige Kreuzungsbau habe.

Herr Werner antwortet, dass dies noch berechnet werde, aber er nicht davon ausgehe, dass sich die Bewertungen signifikant unterscheiden würden. Mit dem Neubau sei es möglich, einen leistungsfähigen Knotenpunkt zu schaffen, der auch deutlich wirtschaftlicher sei.

 

Herr Lötsch will eine Erklärung, warum der Beipassweg vom Heiligen-Geist-Kamp zur Travemünder Allee aufgelöst werden solle.

Herr Werner erklärt, dass es nicht notwendig sei ihn aufzulösen, aber die Verwaltung flächenmäßig schlanker planen wollte. Er müsse nicht zwingend zurückgebaut werden.

 

Herr Lötsch sagt, dass er bei der vorgeschlagenen Lösung noch Spielraum für Änderungen sehe.

 

Herr Ramcke schlägt vor, den Straßenraum an den Seiten einzurücken, anstatt einen dicken Mittelstreifen zu ziehen, und an der Kreuzung Vorhaltezonen für die Radfahrer, die links abbiegen wollen, einzurichten.

Herr Werner sagt zu, dies im Verlauf des Verfahrens zu prüfen.

 

Herr Pluschkell kritisiert, dass in der Vorlage kaum Ausführungen zur Leistungsfähigkeit des Knotens enthalten wären. Er führt mehrere Bedarfe und mögliche zukünftige Entwicklungen auf, die sich auf die Kreuzung auswirken würden. Er bitte um folgende Punkte:

1. Die VO/2022/11646 wird vertagt.

2. Die Verwaltung wird gebeten, für eine weitergehende Beratung im Bauausschuss die Vorlage dahingehend zu ergänzen, dass bei der Neugestaltung des Verkehrsknotens Sandberg folgende Punkte mit betrachtet werden:

2.1. Wie ist die Leistungsfähigkeit des Knoten für alle Verkehrsteilnehmer heute? Wie wäre sie in den beiden genannten Varianten künftig? Welche voraussichtlichen Leistungsanforderungen wird es künftig geben?

2.2. Die Planung soll auch wesentliche verkehrliche Aspekte im unmittelbaren Umfeld als auch großumige Entwicklungen (z.B. Radschnellweg Moisling -Travemünde) und die damit verbundenen Planungen und Maßnahmen mitberücksichtigen.

2.3. Der ÖPNV und der Fahrradverkehr sollen erleichtert und beschleunigt werden.

2.4. Der Kfz-Verkehr darf nicht weiter behindert werden.

2.5. Die Travemünder Allee soll zwischen Adolfstraße und Sandberg künftig 3-spurig ausgestaltet werden mit einer Fortführung des Zwei-Richtung-Radwegs über den Sandberg hinaus.

2.6. Die Bushaltestelle Zeppelinstraße soll barrierefrei ausgestaltet werden mit einer ebenerdigen Straßenquerung.

2.7. Es ist eine Zu-/Abfahrt des künftigen Wohngebiets Volksfest von/zur Travemünder Allee zu planen.

3. Der vermuteten Gefahr eines überraschenden Einsturzes der jetzigen Brückenplatte soll entgegengewirkt werden durch stabilisierende Maßnahmen im Tunnelbereich. Dabei kann die Zahl der Fahrbahnen im Tunnel reduziert werden.

 

Herr Lötsch fragt Herrn Pluschkell, ob er diese Punkte als Antrag stellen wolle.

Herr Pluschkell antwortet, dass es ihm ausreiche, wenn diese Punkte in die Planung mit eingearbeitet werden würden.

 

Herr Dr. Flasbarth erkundigt sich, ob es nicht möglich wäre, auf einige der Spuren zu verzichten.

Herr Werner erklärt, dass dies nicht mit geprüft worden sei, es handle sich immer noch um eine autogerechte Planung. Er sagt zu, dass die Punkte von Herrn Pluschkell mit abgeprüft werden würden.

 

Herr Mauritz fragt, ob bekannt sei, warum die Brücke ursprünglich in der Art und Weise gebaut worden sei.

Herr Werner entgegnet, dass seiner Kenntnis nach die Straße die Haupterschließung zur Altstadt aus Travemünde und Schlutup gewesen sei, bevor es die Nordtangente gab.

 

Herr Leber führt aus, dass der Zweck der Brücke gewesen sei, die Stadtteile in Kücknitz schneller mit der Stadt und der A20 zu verbinden, deswegen sei die Kreuzung entsprechend groß angelegt worden. Seiner Meinung nach gehe es hauptsächlich um die Frage, ob eine Brücke oder eine niveaugleiche Kreuzung gewollt sei. Er spreche sich für die niveaugleiche Kreuzung aus. Die spätere Verkehrsplanung der Kreuzung sei aber noch nicht zu Ende gedacht. Er fragt, ob es aktuelle Verkehrszählungen gebe. Außerdem ergebe es Sinn, auch zukünftige Bedarfe mit einzubeziehen.

Herr Werner erklärt, dass die zukünftigen Bedarfe mit abgedeckt seien. Bei der Verkehrsplanung handle es sich auch nur um ein Konzept, auch wenn es bereits eine gewisse Tiefe besitze. Dies sei erstellt worden, um zeigen zu können, dass die Verkehrsentwicklung weiterhin möglich sei.

 

Herr Lötsch möchte wissen, wann die letzten Verkehrszählungen stattgefunden hätten.

Herr Werner antwortet, dass Zahlen aus dem Jahr 2017 als Grundlage genutzt worden seien, zu denen noch die städtebaulichen Entwicklungen bis 2030 hinzugerechnet worden seien. Die letzte Zählung sei aus dem Jahr 2020, aber die wurde aufgrund der Corona-Pandemie nicht verwendet.

 

Herr Leber sagt, dass er die Zahlen aus 2017 aufgrund der Entwicklung des Hafens nicht für eine geeignete Grundlage halte. Er möchte außerdem wissen, ob sich die Fahrzeit der Busse verlängere, wenn sie in Zukunft an den Ampeln halten müssten.

Herr Werner entgegnet, dass für den ÖPNV eine Sonderschaltung vorgesehen werde. Die Verzögerung betrage maximal 20-30 Sekunden.

 

Herr Leber regt an, aktuelle Verkehrszahlen zu erheben.

 

Herr Lötsch fragt, ob noch Verkehrszählungen geplant seien.

Herr Werner führt aus, dass es vorstellbar wäre, neue Zahlen zu erheben, wenn mit der Planung begonnen werde, er den fachlichen Mehrwert aber für eingeschränkt halte, da es mangels großer städtebaulichen Veränderungen keinen Anlass dazu gebe. Zukünftige Veränderungen, wie der Volksfestplatz, oder der mautfreie Herrentunnel, seien bereits einkalkuliert.

 

Herr Biehlig möchte wissen, ob mit der Straße auch Versorgungsleitungen aus dem Trogbereich hochverlegt werden müssten.

Frau Schölkopf antwortet, dass sich die Versorgungsleitungen in der Brücke befänden, im Trogbereich würden maximal die Regenwasserentsorgungsleitungen liegen.

 

Herr Biehlig spricht sich für die niveaugleiche Kreuzungsvariante aus. Die Vorteile seien offensichtlich.

 

Herr Lötsch sagt, dass die Kreuzung in einer oberen und keiner unteren Qualitätsstufe hergestellt werden solle. Bereits bei der Freigabe nur eine Verkehrsqualität zu haben, die mit „ausreichend“ bewertet werde, sei nicht akzeptabel.

 

Herr Leber drückt seine Verwunderung darüber aus, dass sich die Verwaltung damit schwertue, neue Zahlen zu erheben, insbesondere da es noch Zeit für die Planungs- und Bauphase brauche.

 

Herr Mauritz sagt, dass ihn interessieren würde, wie die Steigerung des Verkehrs durch einen mautfreien Herrentunnel kalkuliert worden sei. Es seien dazu schon mal Zahlen vorgelegt worden, die definitiv falsch gewesen wären.

 

Herr Lötsch weist darauf hin, dass der TOP unter TOP 1 vertagt worden sei. Er fragt, ob die Zeit von 14 Tagen ausreiche, um die offenen Fragen zu beantworten.

Herr Werner bejaht dies, abseits der Verkehrszählung könnte das allermeiste zügig beantwortet werden.

 

Herr Lötsch beantragt, noch TOP 5.1 aufzurufen.

Herr Ramcke beantragt, dass die Antworten und Anfragen noch kurz aufgerufen werden sollen.

Der Bauausschuss stimmt beiden Anträgen einstimmig zu.

 


 


Beschluss:


Das Projekt „BW 060 Sandbergbrücke: Abbruch und Herstellung eines niveaugleichen Knotenpunktes“ wird freigegeben.


 


 

 

 

 

Abstimmungsergebnis

 

einstimmige Annahme

 

einstimmige Ablehnung

 

Ja-Stimmen

 

Nein-Stimmen

 

Enthaltungen

 

Kenntnisnahme

 

Vertagung

X

Ohne Votum