Klima im Wandel

Was uns in der Zukunft erwartet

Die Erde erwärmt sich seit der Industrialisierung weltweit und vom Menschen verursacht. Bereits jetzt sind die Folgen insbesondere in Form von Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Meeresspiegelerhöhung deutlich zu spüren. Vor allem die letzten Jahre haben gezeigt, wie sich Hitzewellen und daraus resultierender Hitzestress auf Lübeck und die hier lebenden und arbeitenden Menschen auswirken. Hitzesommer wie im Jahr 2018 mit einer hohen Anzahl an Hitzetagen und Tropennächten werden sehr wahrscheinlich zukünftig immer häufiger auftreten.

Die bisherige Entwicklung

In Lübeck ist die mittlere Jahrestemperatur von 8,1 °C im Zeitraum von 1881 bis 1930 auf 8,8 °C im Zeitraum von 1981 bis 2010 gestiegen. Seit Mitte der 1980er Jahre ist ein verstärkter Anstieg der Temperatur zu beobachten. Neun der zehn heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung lagen deutschlandweit zwischen 2010 und 2019, wobei in Lübeck die Jahre 2014 und 2020 mit einer jeweiligen Durchschnittstemperatur von 10,5 °C bisher die wärmsten darstellen. Auch die Anzahl von Hitzetagen mit Temperaturen von mind. 30°C nimmt zu. Während das zehnjährige Mittel im 20. Jahrhundert zwischen ein bis drei Hitzetagen pro Jahr lag, kam es seitdem zu einer Häufung heißer Tage, vor allem in den Sommern 2015 mit 9 Tagen, 2020 mit 10 Tagen, 2019 mit 12 Tagen und 2018 mit 16 Tagen. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und die Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen zunimmt.

Hitze in der Zukunft

2017 hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) einen Klimareport für Schleswig-Holstein erstellt. Folgende Veränderungen werden dort beschrieben (Stand 2017):

  • seit 1881: Anstieg der Jahresmitteltemperatur in Schleswig-Holstein um 1,3 °C
  • bis 2050: landesweit Erwärmung um weitere 1,0 bis 1,3 °C im Durchschnitt
  • bis 2100: werden die Klimaschutzziele erreicht, ist eine Stabilisierung der Erwärmung auf weitere 1,1 °C möglich. Wird jedoch „Weiter wie bisher“ agiert, ist eine Erwärmung um 3,6 °C im Durchschnitt wahrscheinlich.

Umsetzung eines Hitzeaktionsplans in der Hansestadt Lübeck

Der Hitzeaktionsplan gehört seit Ende 2020 zu den Aufgaben von Klimaleitstelle und dem Gesundheitsamt. Für die erste Stufe des Hitzeaktionsplans war die Klimaleitstelle federführend verantwortlich. Diese Stufe wurde im September 2021 abgeschlossen. Darin wurde eine Bestandausnahme mit umfassender Beteiligung wichtiger Akteur:innen innerhalb der Stadtverwaltung durchgeführt und das Hitzeportal erarbeitet und veröffentlicht. Nach einer Umstrukturierung ist seit Februar 2023 die kommunale Gesundheitsförderung federführend und arbeitet seither an der zweiten Stufe. Diese beinhaltet im Jahr 2023 schwerpunktmäßig den Schutz der vulnerablen Gruppen der Kleinkinder und Senior:innen in sozialen und medizinischen Einrichtungen mittels unterstützenden Angeboten wie z.B. Musterhitzeschutzpläne.

Klimanotstand, Masterplan Klimaschutz und Klimaanpassungskonzept

Daraus ergibt sich die Verpflichtung, den Kohlendioxid-Ausstoß in der Hansestadt drastisch zu senken. Um dies zu erreichen, müssen alle ihren Beitrag leisten: Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, die Zivilgesellschaft sowie die Verwaltung. Aus diesem Grund hat die Lübecker Bürgerschaft im Mai 2019 den Klimanotstand festgestellt und damit erklärt, dass die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C höchste Priorität hat.
Derzeit wird der Masterplan Klimaschutz erarbeitet und soll im Jahr 2021 auf den Weg gebracht werden. Erstes Etappenziel wird sein, die CO2-Emissionen Lübecks bis zum Jahr 2030 zu halbieren bezogen auf das Jahr 2019. Weitere Informationen finden Sie hier: www.luebeck.de/de/stadtentwicklung/klimaschutz/
Zusätzlich hat die Lübecker Bürgerschaft im September 2020 das Klimaanpassungskonzept beschlossen. Das Konzept umfasst 21 Maßnahmen, deren Umsetzung die Stadt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Schritt für Schritt an die Folgen des Klimawandels anpassen und widerstandsfähiger gestalten soll. So können u.a. Hitzewellen und Trockenperioden abgepuffert und entschärft werden. 

Das könnte Sie auch interessieren