Ratskeller

Die Fertigstellung des umfangreichen Rathauskomplexes hat von 1230 bis 1570 gedauert, verwendet wurde eine interessante Mischung der Baustile - von der Gotik bis zur Renaissance - verursacht durch die lange Bauzeit. In den schweren Gewölben des Rathausgebäudes, die ursprünglich „des Ehrbaren Rates Keller“ hieß, legte der Rat der alten Stadtrepublik einen Weinkeller an, in dem zunächst nur Rheinwein in riesigen Mengen gelagert wurde. Aus seiner Mitte bestimmte der Rat zwei sogenannte "Winmestere" oder "Winherren", die die Aufsicht über das kostbare Gut im Keller führten. Bereits 1224 sollen Lübecker Kaufleute an den Rhein gereist sein, um dort Wein einzukaufen.

Die Winmestere achteten streng darauf, dass all die mächtigen, per Fuhrwerk oder auf dem Wasserweg in die Stadt gelangten Weinfässer, auch im Keller unter dem Rathaus landeten, wie es der hohe Rat angeordnet hatte. War der neue Wein eingetroffen, machten die beiden Winmestere sogleich eine Weinprobe und legten den Preis fest, zu dem das Faß ausgeschenkt werden durfte.

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts dienten die Gewölbe unter dem Rathaus als Lagerkeller für große Weinvorräte, wo der edle Rebensaft hier allerdings nicht nur gelagert, sondern auch ausgeschenkt wurde. Auch Frauen durften seit 1478 im toleranten Lübeck den Ratskeller besuchen und an den Festlichkeiten teilnehmen.

1666 wurde der Gewölbekeller zu ersten Mal verpachtet. Ratskellermeister Jacobi begründete die lange Tradition Lübecker Ratskeller-Gastlichkeit, die bis zum heutigen Tag besteht. 2006 wurde Joachim Berger wegen seiner gastronomischen Verdienste zum Ratskellermeister der Hansestadt Lübeck ernannt.
In den schönen historischen Räumlichkeiten kann man feine holsteinische Kochkunst, edle Weine und leckeres Bier genießen.

Kontaktdaten:

Ratskeller zu Lübeck, 
Markt 13,
23552 Lübeck,
Tel.: 0451/72044

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