Sexistische Werbung

… müssen Sie sich nicht gefallen lassen!

Sie können sich wehren!

  • Nutzen Sie das Beschwerdeformular des Deutschen Werberates, um sich über sexistische und frauenfeindliche Werbung zu beschweren. Das Formular dazu finden Sie hier. Der Deutsche Werberat überprüft die Beschwerden und kann die Einstellung der Werbung erreichen. 
  • Beschwerden können und sollten auch eingereicht werden bei Werbemelder*in Dies ist eine Internetseite von Pinkstinks, einer Protest- und Bildungsorganisation gegen Sexismus und Homofeindlichkeit. Pinkstinks macht die Beschwerde auf einer interaktiven Deutschlandkarte sichtbar und sagt, was gegen die Werbung unternommen wurde.
  • Boykottieren Sie Unternehmen, die das sexistisch oder frauenfeindlich beworbene Produkt verkaufen.
  • Mit einer Protestpostkarte können Sie sich direkt bei der betreffenden Firma beschweren und diese direkt auffordern, ihre diskriminierende Werbung einzustellen. 
  • Sprechen Sie das Frauenbüro der Hansestadt Lübeck an, Tel. (0451)122-1615, frauenbuero@luebeck.de 

Werbung, die sexistisch ist und diskriminiert, hat oft negativen Einfluss auf Frauen und Männer. Denn sie weist ihnen feste gesellschaftliche Rollen zu, in denen sie sich häufig nicht wohl fühlen. Besonders Mädchen leiden unter dem vermittelten Frauenbild. Sexistische Werbung stellt häufig unnatürliche und ungesunde Körpermaße dar und reduziert Frauen damit auf ihren Wert als Sexsymbol.

Werbung will oft einen schnellen Verkaufserfolg – sie soll schnell und leicht verständlich sein. Benutzt werden einfache Bilder und Texte– und oft sehr stark ritualisierte Darstellungen. Rollenklischees werden dadurch verstärkt.

Mit sexistischer Werbung werden überholte Vorstellungen von Familie oder Berufswahl fortgesetzt. Sexismus in Werbung und Medien bedeutet Abwertung oder Stereotypisierung von Frauen und ist eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.

Sexistische Werbung reduziert auf klassische weibliche und männliche Stereotype:

  • Frauen werden häufig als Mutter und fürsorgende Hausfrau dargestellt, die ihre Stärken im Haushalt zeigen können, denn „da gehören sie halt hin“
  • Männer werden oft als völlig unbedarft in der Hausarbeit dargestellt
  • Frauen werden oft als Sexualobjekt, immer schön, jung und begehrenswert, dargestellt – gleichzeitig passiv dienend und aufreizend – sie scheinen stets verfügbar und wirken wie eine austauschbare Ware
  • Männer werden auf ihren Trieb reduziert dargestellt
  • Frauen werden dargestellt als fleißig und immer verständnisvoll, unbeholfen und technisch unbegabt
  • Männer werden dargestellt als unabhängige Abenteurer, zielstrebig und auf jeden Fall dominant

Das persönliche Körper- und Lebensgefühl wird durch Körperbilder, Schönheitsideale und Lebensstile, die Werbung transportiert, konkret mitgestaltet. Es gibt einen Zusammenhang zwischen sexistischer Werbung und den drei häufigsten psychischen Erkrankungen von Mädchen und Frauen, nämlich Essstörungen, geringes Selbstwertgefühl und depressive Verstimmungen.

Außerdem: sexistische Werbung reduziert häufig auch auf eindeutige Zweigeschlechtlichkeit. Vielfältige Lebensentwürfe von Lesben, Schwulen, Transgender-Personen und Intersexuellen werden ignoriert.
Bilder in der sexistischen Werbung stellen meist auf die „Mann-Frau-Beziehung“ ab und stellen Heterosexualität als Norm dar. Homosexualität, wird, wenn überhaupt, abwertend dargestellt.

Sie müssen sich sexistische Werbung nicht gefallen lassen – wenden Sie sich an die oben genannten Stellen – und helfen Sie damit mit, zu sensibilisieren und sexistische Werbung weniger werden zu lassen.

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