Koberg

Lübecks zweitgrößter Platz

Der Koberg ist nach dem Markt Lübecks zweitgrößter Platz. Er liegt im Norden der Altstadt - umgeben von den historischen Bauten, wie dem Heiligen-Geist-Hospital, der St. Jakobi-Kirche oder dem Hogehus. Der Name Koberg ist seit den Anfängen der Siedlungsgeschichte Lübecks belegt. Um 1210 wurde von dem Haus des Stadtvogts eine Fläche hergerichtet, die unter anderem für Gerichtsversammlungen genutzt wurde. Die rechtwinklige Platzfläche wurde in Lage, Dimension und Nutzung auf die Vogtei am westlichen Platzrand ausgerichtet. Nach dem Stadtbrand von 1276 wurden die Holzhäuser im Bereich des Kobergs durch eine steinerne Platzrandbebaaung ersetzt. Die heutige Gebäudeordnung war im Wesentlichen um 1280 festgelegt. Der Koberg entwickelte sich zum bevorzugten Wohnstandort. Koberg 2, Koberg 12 (Ecke Gr. Burgstr.) sowie das Heiligen-Geist-Hospital geben Zeugnis von den Ursprüngen des heutigen Platzes.

Vom 14. bis Anfang des 19. Jahrhunderts war der Koberg vor allem Marktplatz, auf dem die Landbevölkerung wie aus Mecklenburg sowie fahrende Händler ihre Waren verkauften. Gleichzeitig diente er als Gerichtsplatz. Die kleine Gerichtslaube, das „Burrecht“, stand inmitten des Platzes.

Im 18. Jahrhundert wurde sie als Kaufstelle für Rindfleisch umgenutzt. An der südwestlichen Platzecke befand sich ein Brunnen (Sod), dessen Gestalt sich wie die Fassaden der Häuser an der Nord- und Westseite im Laufe der Jahrhunderte mehrfach veränderte.

Erste Pflasterungen des Kobergs erfolgten um 1860. Fahrbahnen und asphaltierte Gehwege prägen seitdem die Oberflächengestaltung des Kobergs, der zwischenzeitlich (1888-1936) zum Geibel-Platz umgestaltet wurde. Relikte des damaligen Schmuckplatzes sind die Vorgärten an der Nordseite sowie gepflasterte Fahrgassen längs der Nord- und Westseiten (Beischläge). Das Denkmal Emanuel Geibels steht noch heute an der benachbarten Königsstraße.

Nach dem Kriege, seit den 50er Jahren, entwickelte sich der Koberg mit der Zunahme der Motorisierung immer mehr zu einem Verkehrsplatz. Inzwischen erinnert die heutige Gestaltung des Platzes an seine ursprüngliche Form. Von seiner Mitte aus können Besucher eindrucksvoll die historische Kulisse genießen.

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