Kulturlandschaft

Zum Nutzen des Menschen umgebaut

Kulturlandschaften sind Landschaften, die dauerhaft von Menschen geprägt wurden. Hierzu wurden die natur von Menschenhand umgebaut, kultiviert und bebaut, um den gewünschten Nutzen zu erfüllen. Entstanden sind dabei zum Beispiel Kanäle, künstlich angelegte Teiche oder Bäche sowie Stau- und Wehranlagen, um die Wasserkraft zum Antrieb zu nutzen. 

Auch in der Hansestadt Lübeck wurden aus Naturlandschaften Kulturlandschaften. Einige wesentliche Beispiele werden hier aufgelistet: 

 

Landwehr / Landgraben

Als Teil der Anfang des 14. Jh. zur Sicherung der Lübecker Territorialgrenze angelegten Landwehr wurde ein Ring um die Umgebung der Stadt als kombiniertes Wall-Graben-System geschaffen. Natürliche Fließgewässer wie Wakenitz und Trave, sowie sumpfige Niederungen bildeten diese Grenze, die bei Bedarf durch künstliche Gräben und mächtige Erdwälle ergänzt wurde. Kontrollierte Übergänge bestanden am Moislinger Baum, am Steinrader Baum, am Tremser Teich, bei Schlutup und am Brandenbaum. Die Anlage hatte bis zur Errichtung der inneren Wallanlagen im 17. Jh. eine wichtige Bedeutung zum defensiven Schutz der Stadt vor feindlichen Angriffen.

 

 

Gut Krummesse

An dem strategisch wichtigen Übergang der alten Hamburg-Lübecker-Landstraße über die Strecknitz lag hier ursprünglich ein mittelalterlicher, gut befestigter Burgplatz (Entstehungszeit ca. 13. Jh.), der im Südwesten Lübecks über ausgedehnten Landbesitz verfügte. Die alte Wasserburganlage wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, das Gut mit seinem wertvollen Waldbestand Mitte des 18. Jh. von der Stadt Lübeck aufgekauft und an Zeitpächter verpachtet.

Noch heute sind Teile des alten Burgplatzes und der ihn umgebenden Grabenanlagen erkennbar. Das jetzige, in einem Park gelegene Herrenhaus wurde 1819 erbaut.

 

 

Brömbsenmühle

Die Brömbsenmühle, entstanden ebenfalls ca. im 13. Jh., war eine zum Gut Krummesse gehörende, ausgedehnte Mühlenanlage mit einem großen zwangspflichtigen Einzugsbereich, der Kronsforde, Baumberg, Krummesser Baum und den lübschen Teil von Krummesse umfasste. Die Mühle wurde 1762 von der Stadt Lübeck aufgekauft.

Die Grundstruktur der gesamten Mühlenanlage mit der Abfolge von Stauteichen ist heute noch gut erkennbar.

 

 

Flachsröste Krummesse

Die große und tiefe Kuhle liegt heute nahezu unzugänglich zwischen Einfamilienhäusern in Krummesse. Die eigentlichen Strukturen sind aufgrund eines starken Gehölzaufwuchses kaum erkennbar. Diese feuchte Niederung wurde früher im Rahmen der Verarbeitung von Flachs zu Leinen benötigt. Um die harten Fasern des Flachses für weitere Arbeitsschritte vorzubereiten, wurde der Flachs in Wasser eingeweicht.

 

 

Dorfteich Kronsforde

Das Dorf Kronsforde war ursprünglich wie ein Rundling um einen großen, offenen Platz angelegt. Diese charakteristische Struktur wurde bereits im 19. Jh. durch den Bau der den Ort durchschneidenden Straße über die Stecknitz - später Elbe-Lübeck-Kanal - stark beeinträchtigt.

Zeugnis von dem großen, mittig liegenden Dorfplatz gibt nur noch der mit einzelnen Kopfweiden umstandene Dorfteich auf einer relativ kleinen Wiesenfläche.

 

 

Dorfteich Oberbüssau

Am westlichen Ortsausgang von Oberbüssau liegt der von einem Grünland-/Brachestreifen umgebene Dorfteich. Er ist locker von Gehölzen, z.T. Kopfweiden, umsäumt. Er wurde ursprünglich als Viehtränke genutzt und weist von daher die in vielen Dörfern anzutreffende Lage im Übergangsbereich zwischen Siedlung und freier Landschaft auf.

 

 

Gut Niendorf

Das Gut Niendorf war bis zum Verkauf an die Stadt Lübeck 1907 ein adliges Gut mit dem zeitweiligen Namen ”Weißenrode”, das bis 1648 dem Gut Moisling angeschlossen war. Es entstand ca. im 14. Jh.

Das ursprünglich 1.000 ha große Gutsareal erstreckte sich über weite Bereiche des Lübecker Südwestens einschließlich des Dorfes Reecke und der Niendorfer Heide. Erhalten sind viele Elemente, die die Bedeutung des Gutes als weitgehend eigenständigen Siedlungs- und Wirtschaftskomplex wiederspiegeln, so das 1771 vollendete Herrenhaus mit Park, die große Hofanlage, die Schule und die Arbeiterwohnhäuser.

 

 

Christinental mit Gruft

Das Christinental ist ein parkartig gestalteter Landschaftsbereich des Gutes Niendorf mit einem Grabhügel, auf dem als erster 1832 der Gutsherr von Niendorf, Friedrich Adolf von Heintze, beigesetzt wurde. Auf der Grabstätte stehen eine mächtige Winterlinde und einzelne alte Parkbäume. Der Grabhügel selbst ist mit Brennnesseln bewachsen. Ein bauliches Denkmal ist nicht mehr vorhanden.

 

 

Brandenmühle im Wiesental der Grienau

Die vor 1789 errichtete Brandenmühle ist die alte Niendorfer Gutsmühle an der gestauten Grienau, die hier Grenzbach zwischen der Niendorfer, Niederbüssauer und der Flur des Domkapitels war. Die Mühlenanlage ist an der Öffnung des von Westen kommenden, schmalen Talraumes platziert. Die östlichen, flachen Niederungsflächen waren ”Gemeinweide” (Flurbezeichnung: Freiheit). Das auf einer Insel zwischen den beiden Mühlenteichen gelegene Gebäude der Wassermühle wird heute als Wohngebäude genutzt. Stau und Wehranlagen sind noch erkennbar; das Mühlrad jedoch ist nicht mehr vorhanden.

 

 

Dorfstraße Reecke

Das Straßendorf Reecke ist vermutlich wendischen Ursprungs und gehörte lange Zeit zum Gut Niendorf. Es erstreckt sich nach Norden bis an die Trave, an der sich in Fortsetzung der Dorfstraße eine Anlegestelle befand. Noch heute bestimmen hier Kopfsteinpflaster, unbefestigte Seitenstreifen und randliche Heckenpflanzungen das Bild.

 

 

Jüdischer Friedhof in Moisling

Der jüdische Friedhof in Moisling ist ein mit einer Mauer umgebener und mit Bäumen überstandener Begräbnisplatz mit kleiner Kapelle.

Die Grundstruktur mit den für jüdische Friedhöfe charakteristischen, sehr eng stehenden Grabsteinen ist gut erhalten.

Der Begräbnisplatz erinnert an die vor den Toren Lübecks im damals dänischen Moisling ansässige jüdische Gemeinde. In Lübeck selbst war jüdisches Leben nur während der Franzosenzeit Anfang des 19 Jh. möglich.

 

 

Kirchhof Genin

Auf dem Friedhof stehen jahrhundertealte Eichen, die das einzige noch in Schleswig-Holstein erhaltene Vorkommen des europaweit geschützten Heldbock- oder Eichenbockkäfers beherbergen. Genin stellte seit dem Mittelalter den kirchlichen Mittelpunkt des Landgebietes südlich der engeren Stadt dar. Zu dem Kirchspiel gehörten die Kapiteldörfer Vorrade, Nieder- und Oberbüssau. Das aus der mittelalterlichen Kirche und dem Friedhof bestehende Ensemble ist von einer intakten Findlingsmauer mit Weißdornhecke umgeben.

 

 

Elbe-Lübeck-Kanal

Bereits seit 1398 existierte die als sogenannte Stecknitzfahrt ausgebaute Wasserstraße zwischen Lauenburg und Lübeck. Ziel des in den Jahren 1896 - 1900 betriebenen weiteren Kanalbaues war es, gegenüber dem durch den Bau des Nord-Ostsee-Kanals (1895)begünstigten Hamburger Hafen als Ostseehafen wettbewerbsfähig zu bleiben. Die „Stecknitzfahrt“ wurde zu diesem Zweck stark begradigt, verbreitert und vertieft.Der Elbe-Lübeck-Kanal zeigt heute ein für Kanäle der Jahrhundertwende typisches Erscheinungsbild mit beidseitigen Deichanlagen sowie begleitenden Wegen und Gehölzreihen.

 

 

Angerdorf Niederbüssau

Das bis ins 19. Jh. dem Domkapitel mit dem Kirchspiel Genin unterstellte Dorf enthält als besonderes Charakteristikum eine doppelte Platzanlage. Sie besteht aus dem vermutlich älteren, kleinen Dorfplatz mit einer als Naturdenkmal ausgewiesenen Dorflinde (gepflanzt 1730) und dem offenen, von großen Höfen umstandenen Grasplatz am Ortseingang. Dieser Brink wurde früher wahrscheinlich als Gemeinweide genutzt.

 

 

Grenzstreifen an der Vorrader Straße

Entlang der Vorrader Straße zieht sich ein unterschiedlich breiter, von Knicks begrenzter, extensiv bewirtschafteter Grünlandstreifen hin. Hier verlief von 1163 - 1803 die Grenze zwischen Lübeckischem Gebiet und den zum Domkapitel gehörenden Ländereien von Vorrade und Genin. Wie verschiedene Quellen darstellen, wurde auf die Einhaltung dieser Grenze streng geachtet. Vor allem war es untersagt, Vieh auf die fremde Gemarkung zu treiben oder von dort Holz zu besorgen. Die Lage und Struktur der Flächen verdeutlichen noch heute diese alte Herrschaftsgrenze.

 

 

Schneitelesche

Die in einem Knick stehende, deutlich über 100 Jahre alte Esche ist offensichtlich über längere Zeit regelmäßig in etwa 3 m Höhe zurückgeschnitten worden. Die Gründe für diese Behandlung sind nicht genau bekannt. Eschenholz wurde allerdings früher wegen seiner Härte, Zähigkeit und Elastizität zur Herstellung von Gerätestielen, Leitern, Wagen, Rädern u.a. genutzt. Auch wurde durch das Schneiden von Eschenlaub Viehfutter und Streu gewonnen.

 

 

Straßendorf Wulfsdorf

Das Straßendorf Wulfsdorf wurde 1230 erstmalig urkundlich erwähnt. Das historische Zentrum von Wulfsdorf ist die auf einer Höhenkuppe gelegene Straße Blasfeld. Sie bildete bis in das 20. Jh. mit den beidseitig aufgereihten großen Hufnerhöfen das eigentliche Straßendorf. Die Hufenstruktur setzte sich nach Südosten in langen Flurstücken fort. Das Knicknetz ist heute stark ausgelichtet; das Straßen- und Siedlungsbild am Blasfeld ist recht geschlossen erhalten.

 

 

Gut Strecknitz

Vom Gut Strecknitz, das 1248 zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden ist, sind noch das Herrenhaus aus dem 19 Jh. sowie Teile des Gutsparks mit altem Baumbestand und einer großen Teichanlage erhalten. Von der Ratzeburger Allee führt eine gut erhaltene geschlossene Lindenallee auf die Gutsanlage zu (Peter-Monnik-Weg).

 

 

Kirchhof Klein Grönau und Umgebung

Die Siedlungsgruppe Klein Grönau beiderseits der Straße nach Ratzeburg war ursprünglich Sammelpunkt der Vielzahl der die Grönauer Heide durchziehenden Wege. Auf einer in das ”Große Moor” hineinreichenden Kuppe wurde zunächst die kleine Wegekapelle gebaut.

Das Bild wird heute noch geprägt durch die unter Denkmalschutz stehende Bausubstanz. Hervorzuheben sind neben der mit einem kleinen Friedhof umgebenen Wegekapelle (1409) das Siechenhaus (1479) und das Verwalterhaus. Die Gebäude werden ergänzt durch eine Reihe typischer Freiraumelemente wie der Feldsteinmauer und dem alten Baumbestand auf dem Kirchhof, drei Hauslinden am Verwalterhaus und der Lindenreihe entlang der Hauptstraße.

 

 

 Gut Falkenhusen

Das Heilig-Geist-Hospital, das das eigentliche Dorf ”Valkenhus” Mitte des 14. Jh. übernahm, wandelte es unter Zukauf von Flächen in einen Gutsbetrieb um. Die Ländereien des Gutes bestanden zu einem großen Teil aus Rohrflächen an der Wakenitz.

Heute stellt sich die Anlage als einzelliegender Hof am Rande der Wakenitz-Bruchwälder dar.

 

 

Steingrab bei Blankensee

Bei der in einem Mischwald bei Blankensee liegenden, gut erhaltenen, großen Steinkammer, die von einem Steinkranz umgeben ist, handelt es sich um eine Grabstätte der Jüngeren Steinzeit, die bereits 1857 freigelegt wurde.

 

 

Gut Padelügge

Das Gut ist als ehemaliges Stiftsgut mit einem 12-Hufe Dorf auf das Jahr 1270 zurückzuführen; vermutet wird eine frühere wendische Siedlung. Das Herrenhaus, erbaut 1734, erweitert 1786, steht auf einem ehemaligen Burgplatz, dessen umgebende Grabenanlage heute weitgehend zugeschüttet ist. Gewerbliche Anlagen waren lange Zeit bedeutender Bestandteil der Gutsherrschaft. So waren die Schluchtbäche aufgestaut und betrieben um 1500 zwei Pulvermühlen. Bis ins 18. Jh. existierte eine Reihe von Fischteichen und bis 1807 wurde in der Nähe des Hohenstieger Baumes eine Ziegelei betrieben. Seit 1602 wird das Gut als Stiftung verwaltet.

 

 

Gut Roggenhorst

Bei dem heutigen Hof Roggenhorst (Haupthaus ca. 1888 erbaut) handelt es sich um eine ehemalige Wasserburganlage - um 1600 stand hier ein von Wassergräben umgebener befestigter Burgfried. 1754 wurde das Gut an die Stadt Lübeck verkauft.

Besonders charakteristisch für die östlich Lübecks liegenden Gutshöfe ist der Bestand zweier ineinanderliegender Grabensysteme, die als Befestigung angelegt wurden. Dieses Prinzip ist in Roggenhorst besonders deutlich erkennbar. Ein im Südwesten liegendes Nebengebäude weist im Fundament heute noch Reste des vermutlich Anfang des 17 Jh. erbauten Burgturmes auf; auch Teile des direkt angrenzenden Ringgrabens sind hier noch ersichtlich. Die den Hof heute nach Süden und Westen abgrenzenden, rechtwinklig verlaufenden Teiche sind Reste der alten äußeren Grabenanlage. Deren westlicher Rand ist heute von einer Reihe alter Kopfweiden bestanden.

 

 

Lindenallee Gut Krempelsdorf

Die einzige in Lübeck erhaltene 4-reihige Allee ist 1788 von dem damaligen Besitzer des Gutes Krempelsdorf, v. Brockes, am Endpunkt der von Lübeck kommenden Fackenburger Allee gepflanzt worden.

Inmitten des dichten Siedlungsgefüges stellen heute das Herrenhaus mit der benachbarten, das Orts- und Landschaftsbild entscheidend prägenden Allee die einzigen historischen Bezüge zu der Jahrhunderte das Gebiet dominierenden Gutswirtschaft her.

 

 

Slawische Ringburganlage ”Alt Lübeck”

Der auf einer schmalen Landzunge zwischen Schwartau und Trave inmitten einer zu dieser Zeit wenig zugänglichen Sumpflandschaft gelegene Burgwall (Durchmesse ca. 100 m) ist ursprünglich auf frühslawische Siedlungsprozesse zurückzuführen. Im 11. / 12. Jh. war die zentrale Burg von Kaufmanns- und Handwerkerniederlassungen umgeben. Die Gesamtanlage wurde 1138 im Zuge innerslawischer Auseinandersetzungen zerstört.

Das Gelände der ehemaligen Burg liegt heute als ausgeprägter Hügel südlich des Bahndamms gegenüber der Teerhofsinsel in den Niederungsflächen der Trave

 

 

Groß-Steingrab Waldhusen

Das ca. 4000 Jahre alte Groß-Steingrab in Waldhusen war bis zu seiner Ausgrabung im Jahre 1843 unter einem großen Erdhügel verborgen. Die Grabstätte war vermutlich zur mehrmaligen Nutzung für eine Siedlungsgemeinschaft bestimmt.

Die Begräbnisstätte ist mit ihrer großen, zugänglichen Steinkammer und dem umgebenden Steinkranz gut erhalten.

 

 

Slawischer Burgwall (Pöppendorfer Ring)

Aus den Niederungswiesen der Kücknitz bei Pöppendorf hebt sich deutlich sichtbar eine slawische Ringburganlage hervor. Die vor ca. 1.000 Jahren unter Ausnutzung des natürlichen Reliefs entstandene Anlage gilt als einer der am besten erhaltenen frühmittelalterlichen Ringwälle Schleswig-Holsteins.

   

 

Windmühle in Rönnau

Das im ehemals dichten Wald des Travemünder Winkels entstandene Dorf gehörte seit 1446 zum Domkapitel. 1759/60 umfasste es 8 Vollhufe, 1 Halbhufe und mehrere abgabepflichtige Bauern. Bereits 1890 hatte sich die Zahl der Vollhufe auf 7 reduziert und heute existieren nur noch vier Höfe.

 

 

Angerdorf Brodten

Das im ehemals dichten Wald des Travemünder Winkels entstandene Dorf gehörte seit 1446 zum Domkapitel. 1759/60 umfasste es 8 Vollhufe, 1 Halbhufe und mehrere abgabepflichtige Bauern. Bereits 1890 hatte sich die Zahl der Vollhufe auf 7 reduziert und heute existieren nur noch vier Höfe.

 

 

Ringburganlage auf dem Hirtenberg

In exponierter Lage, auf einer bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelten Landausbuchtung an der Trave, wurde in nachslawischer Zeit eine Burg angelegt. Ihre Funktion bestand darin, den wichtigen Seeweg Lübecks zur Ostsee zu schützen und ggf. zu sperren. Vermutlich handelt es sich bei der Burg um das im 12. Jh. zum Schutz gegen die Slawen erbaute ”Alt Travemünde”. Die Burg war ursprünglich auf drei Seiten von Wasser umgeben und der heutige Silkteich stellte als Travebucht einen natürlichen Hafen dar.

 

 

 Lindenallee in Israelsdorf

Seit Mitte des 18. Jh. wurde östlich der Stadt außerhalb des Burgtores ein ca. 3 km langes Alleesystem aus Linden als Spazierweg für die Bevölkerung angelegt. Die Alleen führten vom Burgtor entlang der damaligen Israelsdorfer Allee bis in das Dorf Israelsdorf.

Dies entspricht einer zu dieser Zeit aufkommenden Mode, mit Alleen in der Stadt Naherholungsmöglichkeiten für breite Bevölkerungsschichten zu schaffen.

 

 

Lustholz Israelsdorf

Der Wald in Israelsdorf befindet sich seit 1513 im Besitz der Stadt Lübeck. Die starken Waldverluste hatten seit dem 17. Jh. zu Einschränkungen der Nutzung der Wälder bis zum absoluten Betretungsverbot geführt. Da Israelsdorf als beliebter Ausflugsort der Lübecker galt, wurde 1763 die Erschließung des Israelsdorfer Waldes für die Erholung veranlasst. In der Folge entstand das markante sternförmige System von 8 Promenadenwegen mit einem zentralen und mehreren kleinen Rondellen.

 

 

Fischersiedlung Gothmund

Der Fischerort Gothmund entstand aus einer ursprünglich am Traveufer vorhandenen Absteige- und Schutzhütte der Lübecker Stadtfischer. Auf einem schmalen Streifen zwischen Trave und Steilhang erbauten die die Trave zwischen Oldesloe und Ostsee befischenden Gothmunder mit der Zeit 18 Katen. Die besondere topografische Lage bedingte ein eigenwilliges Siedlungsbild. Ein zentraler Dorfplatz ist nicht vorhanden, statt dessen führt eine schmale, unbefestigte Fußwegeverbindung zwischen den aufgereihten, mit Travereet gedeckten Häusern und den zum kleinen Hafen orientierten Gartenflächen mit Geräteschuppen und Bootsanlegern.

 

 

Schwarzmühlenteich

Mit zunehmenden Aufschwung des Tuchmachergewerbes staute man Anfang des 17. Jh. am Landgraben vor Schlutup einen Teich zum Betrieb einer Walkmühle auf. Die im Eigentum Lübecks befindliche Mühle wurde ab 1715 zusammen mit der zu diesem Zeitpunkt schon als Papiermühle genutzten Schlutuper Mühle verpachtet und zum Zerstampfen von Lumpen verwendet. 1798 erfolgte die Einstellung des Betriebes der Schwarzmühle und 1816 der Abbruch des Gebäudes. Heute zeigt sich noch die große aufgestaute Teichanlage in der Landschaft. Vermutlich am Standort der ehemaligen Mühle steht heute ein landwirtschaftlicher Betrieb. Der Mühlenabfluss (= Landgraben) ist im Bereich der Hofquerung verrohrt.

 

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