Hitzegefährdete Risikogruppen

Ältere Menschen, Kranke Menschen, Kleinkinder u.a.

Zahlreiche Menschen gehören zu den hitzegefährdeten Personengruppen, auch wenn sie es zuvor noch nicht erahnt haben.
Ob Sie einer dieser Risikogruppen angehören und wodurch dieses erhöhte gesundheitliche Risiko bedingt ist, können Sie hier herausfinden:

 

Generationen des Alters 65+

Ältere Personen sind bei Hitze besonders gefährdet. Sie nehmen Hitze nur eingeschränkt wahr. Zudem tritt bei Senioren:innen Durst häufig verzögert ein und ist darüber hinaus nicht so stark ausgeprägt wie bei jüngeren Menschen.

Weitere Infos finden Sie in der Broschüre Hitze+Alter

 

 

Säuglinge und Kinder

Säuglinge und Kleinkinder müssen bei Hitze besonders geschützt werden. Sie können ihre Körpertemperatur und ihre Schweißproduktion noch nicht gut selbst regulieren. Zudem ist ihre Haut um ein Vielfaches empfindlicher als die von Erwachsenen, da sich ihr UV-Eigenschutz in den ersten Lebensjahren noch entwickeln muss. Unter dem 1. Lebensjahr sollten Kinder gar keine direkte Sonne abbekommen. Zudem können Säuglinge und Kleinkinder eventuelle Beschwerden durch Hitze nicht entsprechend äußern.

 

 

Schwangere und Stillende

Während der Schwangerschaft produziert der Körper mehr Wärme als sonst. Durch den gesteigerten Stoffwechsel und die Erhöhung der Blutzirkulation mit erweiterten Blutgefäßen haben viele Schwangere mit Kreislaufproblemen zu tun, die durch Hitze verstärkt werden. Auch die typischen schweren, geschwollenen Beine treten in Folge dessen an den warmen Tagen noch schneller auf.
Zudem machen die Schwangerschaftshormone die Haut besonders lichtempfindlich. Hautreizungen bis hin zum Sonnenbrand und Sonnenallergien treten häufiger auf und Sonnenschutz ist dringend erforderlich.
Nach der Schwangerschaft/Geburt befinden sich die Hormone erneut in einem Anpassungsprozess. Vor allem während der Wochenbettphase sind viele Mütter noch geschwächt und durch die Hormone kommt es gelegentlich zu Schweißausbrüchen. Unter Hitze würden sich diese Symptome eventuell noch verstärken. Zudem kann die Hitze und das daraus resultierende Schwitzen das System der Milchbildung stören.

 

 

Menschen mit Unterernährung

Müdigkeit, Erschöpfung und Schwäche kann bei unterernährten Menschen durch Hitze noch verstärkt werden.Oft sind Kreislaufprobleme die Folge. Des weiteren Schwitzen unterernährte Menschen weniger. Dementsprechend funktioniert die körpereigene Kühlung schlechter.

 

 

Menschen mit Übergewicht

Wer an Übergewicht leidet, hat generell einen erhöhten Sauerstoffbedarf und die Lunge muss stärker arbeiten. An besonders warmen Sommertagen kann es somit – vor allem bei Anstrengung – schneller zu einem Sauerstoffmangel und Schwindel kommen. Zudem muss das Herz bei Übergewichtigen mehr leisten als bei Normalgewichtigen. Die Folgen davon sind Kreislaufprobleme mit eventuellem Schwindel und eine schnelle Ermüdung. Zudem schwitzen Menschen mit Übergewicht mehr und müssen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.

 

 

Personen, die körperlich schwer und im Freien arbeiten

Wer an heißen Tagen körperlich schwer arbeitet, belastet sein Herz-Kreislaufsystem intensiver und schwitzt mehr. Die Körpertemperatur kann noch schneller auf besorgniserregende Werte ansteigen. Wenn die Wärmeabgabe nicht gewährleistet ist, kann der Kreislauf kollabieren und Schwindel auftreten. Zudem sind Personen, die im Freien arbeiten, verstärkt der UV-Strahlung, erhöhter Hitzebelastung durch direkte Sonneneinstrahlung und auch erhöhter Konzentrationen von Luftschadstoffen ausgesetzt.

 

 

Personen, die intensiv Sport treiben

Treibt man intensiv Sport, versucht der Körper, die entstehende Wärme nach außen abzugeben. Jedoch ist dies an einem heißen Sommertag kaum möglich. Infolge dessen kann es zu Kreislaufbeschwerden und Überhitzung kommen.

 

 

Menschen mit chronischen Erkrankungen (z.B. von Herz-Kreislauf, Atemwegen)

Ein Hitzetag ist für Personen mit Vorerkrankungen zusätzlich belastend. Eine Anpassung an die erhöhten Temperaturen ist nur bedingt möglich mit negativen Folgen für den Kreislauf. Bitte halten Sie Rücksprache mit Ihrem betreuenden Arzt!

 

 

Menschen mit Suchterkrankungen (Alkohol/Drogen/Nikotin/Medikamente)

Alkohol und Drogen können dazu führen, dass das gesundheitliche Risiko bei Hitze unterschätzt wird.
Alkohol wirkt an heißen Sommertagen schneller und intensiver. Kreislaufproblemen können verstärkt und früher auftreten als bei nicht-alkoholisierten Personen. Einige Drogen können die Herzaktivität verändern (z.B. erhöhter Puls) und die Temperaturwahrnehmung beeinflussen.
Rauchen wirkt sich durch die Kohlenmonoxid-Belastung des Körpers negativ auf die Sauerstoffversorgung aus und auch die Schweißregulation ist verändert, denn Raucher schwitzen mehr. Heiße Temperaturen können somit körperliche Probleme verstärken. Einige Medikamente können zudem die Anpassung an hohe Temperaturen erschweren. Bitte lesen Sie dazu weiter unter diesem Punkt: Menschen, die Medikamente einnehmen.

 

 

Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen

Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten dringend mit ihrem Arzt das Thema Hitze und mögliche gesundheitliche Risiken besprechen. Dies gilt vor allem für Arzneimittel, die den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen oder die Temperaturregulation stören (z.B. Entwässerungstabletten, blutdrucksenkende Mittel und Schlafmittel). Außerdem: Sollten Sie mehrere Medikamente einnehmen, lassen Sie sich auch über die Wechselwirkungen aufklären. Gegebenenfalls ergibt sich dadurch ein weiteres Risiko bei Hitze, welches durch ein einzelnes Medikament nicht auftritt.
Einen ersten Check der Wechselwirkungen bietet die Seite der Apotheken Umschau. Dies ersetzt jedoch nicht die ärztliche Beratung!

 

 

Pflegebedürftige Menschen

Pflegebedürftige Personen benötigen an heißen Tagen dringend Unterstützung, da sie selber gar nicht oder nur bedingt auf die Hitze reagieren können. Hier sind vorsorgende Maßnahmen sehr wichtig, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden oder zumindest zu verringern.

 

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