Auszug - Erweiterung, Umbau u. Sanierung Buddenbrookhaus  

57. Sitzung des Bauausschusses
TOP: Ö 3.3
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen / ohne Votum
Datum: Mo, 20.09.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:05 - 19:45 Anlass: Sitzung
Raum: Bürgerschaftssaal
Ort: Rathaus, 23552 Lübeck
VO/2021/10358 Erweiterung, Umbau u. Sanierung Buddenbrookhaus
   
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Joanna Hagen
Federführend:5.651 - Gebäudemanagement Beteiligt:4.041.7 - Lübecker Museen
Bearbeiter/-in: Bohl, Katrin   
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr Lötsch weist darauf hin, dass es nicht in der Zuständigkeit des Bauausschusses liege, die spätere Museumsnutzung zu diskutieren.

 

Herr Matthies sagt, dass das Votum des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege abgewartet werden solle.

 

Herr Ramcke fragt, ob etwas zu den Materialien und den Kfw-Standards gesagt werden könne, da sein Eindruck sei, dass es sich um einen Neubau hinter einer alten Fassade handle.

Herr Bunk antwortet, dass gesetzliche Standards eingehalten werden würden, aber es kein Passiv- oder Low-Energy-Haus werden würde. Es sei eine Sanierungsmaßnahme im Bestand mit Neubauelementen, aber keine reine Neubaumaßnahme.

 

Herr Ramcke sagt, dass die Kosten ohne den Erwerb gelistet seien und fragt, ob der Ausschuss eine Kostenaufstellung der Planungs- und Personalkosten haben könne. Seiner Meinung nach seien noch nicht alle Kosten gelistet.

Herr Bunk antwortet, dass die Planungskosten enthalten seien, der Erwerb sei bereits getätigt worden. Zu den Betriebs- und Personalkosten könne er derzeit nichts sagen.

Herr Prof. Dr. Wißkirchen klärt auf, dass die Betriebs- und Personalkosten über die Kulturstiftung liefen und sich auch nicht verändern würden.

 

Herr Ramcke wirft ein, dass interessant gewesen wäre, wie das Nutzungskonzept ohne den Keller aussehe.

Frau Jannsen erläutert, dass dies lange im Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege erläutert worden sei. Der Verzicht auf den Keller sei nicht möglich, das sich dort Technikflächen für die weitere Nutzung, WCs, die Garderobe, ein Versammlungsraum und ein Raum für die Museumspädagogik befänden. Wenn diese Flächen wegfielen,rde sich der Betrieb des Museums nicht mehr lohnen, da die Ausstellungsfläche dann zu klein wäre. Die Konservierung des Kellers mit automatischer Feuchtigkeits- und Temperaturregelung werde nicht wegen der Nutzung eingerichtet, sondern zur Erhaltung des Mauerwerks. Der Aufwand würde sich lohnen.

 

Herr Vorkamp fragt, ob die Kellernutzung nur in der Mengstraße 4 zwingend notwendig sei und ob die Raumgröße des Kellers in der Mengstraße 6 den Aufwand überhaupt rechtfertige. Er möchte wissen, ob es nicht möglich sei, das Treppenhaus nur oberhalb zu errichten und sich den Zugriff auf den Keller zu sparen.

Frau Jannsen antwortet, dass das Lüftungsgerät r die thermische Konservierung des Kellers so groß sei, dass es zwingend im neuen Kellerbereich hinter der Mengstraße 6 untergebracht werden müsse und nirgendwo anders untergebracht werden könne. Sie weist auf die anderen Nutz- und Technikflächen beider Keller hin. Das Konzept der thermischen Konservierung sei ähnlich wie in der Ernestinenschule, wo dies gut funktioniere. Der zusätzliche monetäre Aufwand r eine zusätzliche Nutzung sei gering. Wenn auf das Treppenhaus zum Keller verzichtet werde, seien beide Keller nicht mehr nutzbar. Der bisherige Zugang in der Mengstraße 6 würde wegen der Durchfahrt entfallen, der in der Mengstraße 4 würde für den Aufzug genutzt werden, um das Museum barrierefrei herzurichten. Selbst ohne Nutzung müsse der Keller noch erreicht werden können.

 

Herr Vorkamp sagt, dass er im Privaten Keller kenne, die ohne Aufwand erhalten werden könnten, aber hier gebe es einen riesigen Sanierungsaufwand. Die Stadt solle sagen, in welchen Kellern welcher Aufwand zur Erhaltung betrieben werden müsse, zum Beispiel beim Rathauskeller. Dies müsse sich seiner Meinung nach im Haushalt wiederspiegeln.

 

Herr Dr. Flasbarth fragt, wie viel Quadratmeter Nutzfläche am Ende bestünden und wie viel prozentual von der Bausumme für Instandhaltungsmaßnahmen eingeplant werden müsse.

Frau Jannsen sagt, dass sie die Nutzfläche zum Protokoll nachreichen müsse.

Herr Bunk sagt, dass es zur Erhaltung Durchschnittswerte gebe, 1,2% laut der KGST. Es gebe bei der Hansestadt Lübeck ein Erhaltungsbudget von 15. Mio. Euro, und bisher sei dies ausreichend gewesen. Er würde erstmal von den Durchschnittswerten ausgehen.

 

Antwort nachträglich zur Niederschrift

Es werden 1.711 m² Nutzfläche, 323,50 m² Technikfläche und 461,8 m² Verkehrsfläche gebaut. Insgesamt liegt die Netto-Raumfläche bei 2.497,70 m².

 

Herr Prieur sagt, dass er die Diskussion irritierend finde, das Buddenbrookhaus sei nicht das ertragsreichste, aber das am weitesten strahlende aller Lübecker Museen. In diesem Fall eine Kosten-Nutzen-Analyse auf den Quadratmeter durchzuführen, halte er für falsch. Es gebe einen Wettbewerbsgewinner, und jetzt über die Nutzung das Konzept aufzuweichen sei nicht sinnvoll.

 

Herr Leber weist daraufhin, dass aus Statikgründen die Überbauung des Kellers möglicherweise nicht möglich sei. Er habe sich den Keller angesehen, und das Gemäuer würde stark auskristallisieren und die Substanz sei in harte Mitleidenschaft geraten. Er halte nichts von Herrn Vorkamps Vorschlag, die Keller der Stadt grundsätzlich zu bewerten, jeder Keller sei anders und müsse individuell beurteilt werden.

 

Frau Jannsen weist daraufhin, dass das Museum bei Abtrennung des Kellers eventuell nicht mehr förderfähig wäre, da dann die Ausstellungsfläche zu klein sei, da ein komplettes Geschoss verloren ginge. Weiterhin seien die Mauersteine in einem so schlechten Zustand, dass die thermische Konservierung mit oder ohne Nutzung des Kellergeschosses durchgeführt werdensse, da sich die Steine in den Mauern sonst auf mittelfristige Sicht zersetzen würden.

 

Nachträglich zur Niederschrift

Im Keller müssen statische Eingriffe zur Lastabtragung des neuen Gebäudes gemacht werden. Das neue Gebäude muss vollständig neu gegründet werden und könnte nicht auf einer „Platte über dem Keller“ gegründet werden. Eine Überbauung ohne Eingriffe in den Keller wäre nicht möglich.

 

Herr Matthies fragt, ob das Treppenhaus in den Keller nur zur Begehung und nicht als öffentlicher Zugang geplant werden könne, und somit deutlich kleiner ausfallen könne.

Frau Jannsen antwortet, dass das Treppenhaus gegebenenfalls etwas schmaler geplant werden könne, wenn kein Publikumsverkehr oder keine Nutzung stattfinden würde. Das Treppenhaus müsste aber trotzdem im Keller platziert werden und es würde immer Gewölbe dafür zerstört werden.

 

Herr Dr. Flasbarth fragt bezüglich der Förderfähigkeit, wie dann zu wenig Fläche vorhanden sein könnte wenn ein Geschoss verloren gehe, wenn ein komplettes Gebäude dazu komme.

Herr Lötsch weist erneut darauf hin, dass das Museumskonzept nicht Thema des Bauausschusses sei.

Frau Jannsen antwortet, dass der Keller in dem Konzept der Machbarkeitsstudie in der beschlossenen Vorlage aus 2017 enthalten sei, daher habe nie zur Diskussion gestanden, ob der Keller weiter genutzt werde.

 

Herr Lötsch stellt den Antrag, die Vorlage ohne Votum weiterzugeben, da die Diskussion in einer gemeinsamen Sitzung von Haupt- und Kulturausschuss am 28.05.2021 noch geführt werde.

 

Der Bauausschuss lässt über seinen Antrag abstimmen.

r den Antrag: 15 Stimmen

Der Bauausschuss stimmt einstimmig dem Antrag zu, die Vorlage ohne Votum weiterzugeben.


Beschluss:

 

  1. Der Bürgermeister wird, vorbehaltlich der Zustimmung der Bürgerschaft zu dem Beschlusspunkt 2, ermächtigt, mit der Erweiterung, dem Umbau und der Sanierung des Buddenbrookhauses mit Gesamtkosten in Höhe von voraussichtlich 33,5 Mio. Euro zu beginnen. (Zuständigkeit Hauptausschuss)

 

  1. Der Bürgermeister wird ermächtigt, die anteilige Übernahme der nicht förderfähigen Projektkosten durch die Hansestadt Lübeck vorzunehmen, sofern es der Kulturstiftung nicht gelingt, diese vollumfänglich einzuwerben. (Zuständigkeit Bürgerschaft)


 

 


 

 

 

 

Abstimmungsergebnis

 

einstimmige Annahme

 

einstimmige Ablehnung

 

Ja-Stimmen

 

Nein-Stimmen

 

Enthaltungen

 

Kenntnisnahme

 

Vertagung

 

Ohne Votum

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