Auszug - Dringlichkeitsantrag AM Robin Burkard (DIE LINKE): Interkulturelle Ausstellungen und Projekte fördern  

18. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 7.1
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: abgelehnt
Datum: Mo, 10.05.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:01 - 19:00 Anlass: Sitzung
Raum: Große Börse
Ort: Rathaus
VO/2020/09457 Dringlichkeitsantrag AM Robin Burkard (DIE LINKE): Interkulturelle Ausstellungen und Projekte fördern
   
 
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der Fraktion DIE LINKE Bearbeiter/-in: Martens, Hans-Jürgen
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

AM Burkard begründet seinen Antrag. Demnach seien die eigenen Traditionen nicht das Maß aller Dinge und die zunehmende Migration sei jeder:m bewusst. Der jahrzehntelange Gebrauch von Begriffen wie „Gastarbeiter“ impliziere, dass zugewanderte Lübecker:innen den Status von vorübergehend Anwesenden haben und nicht als genuiner Teil der eigenen Gesellschaft begriffen werden. Eine neue kulturelle Kompetenz in der Kulturarbeit vor Ortsse erworben werden. AM Burkard stellt in diesem Zusammenhang folgende jüngere Ausstellungsprojekte in Lübeck positiv heraus: „Fotografien von Orhan Pamuk“ sowie „Sex und Vorurteile unter Hervorhebung der kuratorischen Arbeit von Tristan Bielfeld und der Expertise von Sammlungsleiter Lars Frühsorge.

 

Sen. Frank teilt mit, dass sich ab dem 26. Juni die Geschichtswerkstatt Industriemuseum Herrenwyk dem Thema „Gastarbeiter“ annehmen werde. Interkulturalität sei außerdem laufend Querschnittsthema im Programm der Lübecker Museen.

 

AM Rottloff merkt an, dass dieser Antrag dem formulierten Anliegen einen „rendienst“ erweise. Demnach bräuchten 90 % gar nicht für interkulturelle Projekte ausgegeben werden. Die CDU-Fraktion lehne den Antrag ab. BM Zunft argumentiert, die im Antrag geforderten 10 % setzen ein Zeichen für Bürger:innen, die einen interkulturellen Hintergrund haben. Mit Blick auf interkulturelle Ausstellungen müsse auch Kunst von Menschen mit Migrationsbiografie aus Lübeck gezeigt werden. Hier gebe es noch ein deutliches Defizit. Kunst aller Menschen solle wertgeschätzt und dieser Raum gegeben werden.

 

Sen. Frank fragt, wie solch eine Quote nachgewiesen werden solle. Dies schaffe v. a. Verwaltungsaufwand in Form von neuen Buchungskreisläufen.

 

AV Stolzenberg schließt sich Sen. Frank an und lässt über den Antrag von AM Burkard abstimmen. Der Ausschuss lehnt den Antrag mehrheitlich ab.


Beschluss:

Die Lübecker Museen fixieren 10% ihres Projekt- und Ausstellungsbudgets r Ausstellungen mit interkulturellem Hintergrund oder Projekte mit diesem Profil, die interkulturelle Erfahrbarkeit und damit Lern- und Kommunikationsprozesse zwischen Angehörigen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund ermöglichen.

 


 

 

 

 

Abstimmungsergebnis

 

einstimmige Annahme

 

einstimmige Ablehnung

 

Ja-Stimmen

1

Nein-Stimmen

10

Enthaltungen

2

Kenntnisnahme

 

Vertagung

 

Ohne Votum