Auszug - Überweisungsantrag aus der Bürgerschaft vom 30.06.2016 an den Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege - Schaffung eines Denkmals als Symbol zur Ächtung von Gewalt gegen Frauen  

18. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 6.1
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: abgelehnt
Datum: Mo, 12.09.2016 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 17:37 Anlass: Sitzung
Raum: Große Börse
Ort: Rathaus
VO/2016/03976 Überweisungsantrag aus der Bürgerschaft vom 30.06.2016 an den Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege - Schaffung eines Denkmals als Symbol zur Ächtung von Gewalt gegen Frauen
   
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer
Federführend:1.100 - Büro der Bürgerschaft Bearbeiter/-in: Aewerdieck, Andrea
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr Stabe ruft den Überweisungsauftrag aus der Bürgerschaft auf. Er teilt dem Ausschuss mit, dass Frau Kock von Frauenhaus / vom Verein Frauen helfen Frauen anwesend ist, um den Antrag zu erläutern und fragt die Mitglieder, ob sie Frau Kock das Rederecht gewähren wollen.

Der Ausschuss erteilt Frau Kock einstimmig das Rederecht.

 

Frau Kock erläutert dem Ausschuss den Antrag und schildert, aus welchen Gründen ein solches Denkmal aus Sicht der Antragstellerinnen wichtig ist. Gedacht ist an die Darstellung einer Wächterin. Es besteht dazu auch schon ein erster Kontakt zu einer Künstlerin.
Herr Stabe eröffnet die Diskussion und äußert Zweifel, ob ein Denkmal den Gewaltverzicht gegenüber Frauen tatsächlich befördert. Es scheint im förderlicher, in Aktionen und Kampagnen aktiv gegen Gewalt gegen Frauen einzutreten, als ein Denkmal zu installieren. Er verweist dazu auch auf die anstehende Aktionswoche im November.

Herr Böhm stimmt zu und verweist darauf, dass ein Denkmal falsch verstanden werden könnte, weil man damit quasi einen Missstand ehren würde. Zudem würde man dann auch weitere Gruppen mit ähnlichen Installationen erfassen müssen, etwas Gewalt gegen Kinder.

Dazu spricht ebenfalls Herr Schindler.

Frau Hörnschemeyer und Frau Bartholl sprechen sich für ein solches Denkmal aus, da damit die Stadt und die Politik ausdrücken würden, dass sie Gewalt gegen Frauen entgegen treten. Zudem weist Frau Bartholl darauf hin, dass es sich eher um ein Mahnmal handeln würde.
Herr Petereit erinnert an die „Vergänglichkeit“ solcher Installationen und verweist in diesem Zusammenhang auf die Fahnen als abstraktes Gedenkzeichen an den Holocaust

vor dem Bahnhof, deren Bedeutung nach einiger Zeit kaum noch in der Öffentlichkeit präsent war. Der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen sei gleichzeitig Kultur- und Sozialpolitik, daher regt er an, die Aktionen am 25. November als Kulturausschuss auch aktiv zu begleiten. Er stimmt zu, dass sich den Grund für ein solches Denkmal in der Öffentlichkeit „abnutzt“ und plädiert daher auch dafür, sich eher an Aktionen zu beteiligen.

Frau Weiher findet, dass die Unterstützung von Aktionen und Angeboten zur Unterstützung der Sache ebenfalls hilfreicher sind, als die Installation von Denkmalen.

Frau Weiher findet die Idee einer Wächterin gut und schlägt Frau Kock vor, für die Schaffung einer solchen Wächterin die Verschiedenen Frauenvereine und –verbände zu verknüpfen, einen entsprechenden Vorschlag mit der Künstlerin abzustimmen und dafür auch die finanzielle Unterstützung z.B. der Stiftungen einzuwerben.

Frau Schedel findet ein Denkmal auch eher problematisch und spricht sich dafür aus, eher Frauenthemen mehr in der Ausschussarbeit zu verankern.

Herr Stabe fast für den Ausschuss zusammen, dass dieser dem Antrag für ein Denkmal eher skeptisch gegenübersteht, dem Gedanken eine Wächterin an geeigneter Stelle zu installieren, steht der Ausschuss positiv gegenüber.

Dann bittet Herr Stabe die Mitglieder um Abstimmung, ob sie dem Antrag auf Schaffung eines Denkmals als Symbol zur Ächtung von Gewalt gegen Frauen zustimmen.


Beschluss:

Der Antrag auf Schaffung eines Denkmals als Symbol zur Ächtung von Gewalt gegen Frauen wird mehrheitlich abgelehnt.


Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 1

Nein-Stimmen: 14

Enthaltungen: 0