Veröffentlicht am 20.02.2024

Lübecks Kompass für die Wärmewende

Hansestadt und Stadtwerke informieren über die kommunale Wärmeplanung

(v.l.n.r.) Ludger Hinsen (Senator für Umwelt, Sicherheit und Ordnung), Barbara Schäfers (Projektkoordinatorin, Klimaleitstelle), Katrin Krüger (Leitung Unternehmensentwicklung, Stadtwerke Lübeck Gruppe), Birgit Hartmann (Bereichsleiterin Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz), Dr. Sinje Keipert-Colberg (Projektkoordinatorin, Stadtwerke Lübeck Innovation) und Ben Colin Matthies (Projektkoordinator, Klimaleitstelle) informierten über die kommunale Wärmeplanung.

Im Juni 2023 wurden die Stadtwerke Lübeck Innovation – eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Lübeck Gruppe -  von der Hansestadt Lübeck mit der kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Jetzt hat das Kernteam – zu dem auch die Klimaleitstelle der Hansestadt gehört – den aktuellen Stand vorgestellt und eine Informationskampagne gestartet.

„Lübecks kommunale Wärmeplanung ist auf einem guten Weg und wird Planungssicherheit schaffen“, sagt Umweltsenator Ludger Hinsen. „Für alle Beteiligten – die Stadt, Energieversorger, Hausbesitzerinnen und -besitzer, Mieterinnen und Mieter, Planende und Wohnungsgesellschaften – wird es damit leichter, auf passende klimaneutrale Wärmelösungen umzustellen.“

Wärmewende klarmachen. Bedarfs- und Potenzialanalysen als Planungsgrundlage

Ziel des laufenden Planungsprozesses ist eine Wärmewendestrategie, die von der Bürgerschaft beschlossen wird. Als kommunaler Wärmeplan bereitet sie die Umstellung auf klimafreundliche Wärmeversorgung vor. Vorab werden die aktuellen und zukünftigen Wärmebedarfe analysiert sowie Möglichkeiten ermittelt, den Wärmebedarf zu reduzieren und klimaneutrale Wärme zu erzeugen – zum Beispiel durch Sonnenlicht, Geothermie oder industrielle Abwärme. Mit den Ergebnissen wird ein Zielszenario als Grundlage für die Strategie entwickelt.

„Mit der kommunalen Wärmeplanung wird ein wichtiger Baustein des Masterplans Klimaschutz umgesetzt,“ erklärt Birgit Hartmann, Bereichsleiterin Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Die ihrem Bereich zugeordnete Klimaleitstelle koordiniert das Projekt, zu dessen Kernteam auch Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis gehören. Ein Begleitgremium mit Vertreter:innen aus Politik und Fachöffentlichkeit ist in den Prozess eingebunden und wird laufend informiert.

Zurzeit laufen die Bestands- und Potenzialanalysen. Katrin Krüger, Leiterin Unternehmensentwicklung der Stadtwerke Lübeck Gruppe: „Ziel ist es, die regionalen Besonderheiten der verschiedenen Inselnetze und des Denkmalschutzes zu berücksichtigen und die klimaneutrale Wärmeversorgung kosten- und nutzeneffizient zu gestalten.“ Krüger betont die unterschiedlichen Rollen, in denen die Stadtwerke und ihre Tochtergesellschaften an der Wärmewende mitwirken: „Als kommunale Versorgerin treiben die Stadtwerke Lübeck aktiv die Energie- und Wärmewende voran und gestalten sie. Die Stadtwerke Lübeck Innovation bringt die fachliche Expertise in die kommunale Wärmeplanung.“

Neue Website, Informationsmaterial und Veranstaltungen

Für viele Lübeckerinnen und Lübecker ist die Wärmewende mit offenen Fragen verbunden. Was ist zu tun, wenn Heizungsanlagen absehbar ersetzt oder neu gebaut werden müssen? Wo werden Fernwärmenetze entstehen – und wird ein Anschluss verpflichtend? Sollte ich schon handeln – oder abwarten? Eine Website informiert über Ablauf und Ziele der kommunalen Wärmeplanung, unter anderem in Form eines Kurzfilms und einer Übersicht, was welche Gruppen heute für die Wärmewende tun können. Sie liefert zudem Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Die Klimaleitstelle wird mit den Themen kommunale Wärmeplanung und Wärmewende in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen besuchen, etwa die Stadtteilkonferenzen und die Nachhaltigkeitsmesse GO.GRØØN. Am 5. März um 19.30 Uhr versammelt ein „Expert-Slam“ in der GEMEINNÜTZIGEN Wissenschaft, Handwerk, private Initiative und Stadtverwaltung unter dem Titel „Wärmewende klarmachen!“ – und lädt zu Austausch und Gespräch.

Bundesgesetz fordert Wärmepläne – Lübeck ist einen Schritt weiter

Hintergrund der kommunalen Wärmeplanung ist das Energiewende- und Klimaschutzgesetz (EWKG) des Landes Schleswig-Holstein. Es verpflichtet 78 Städte und Gemeinden in Schleswig-Holstein, Wärmepläne zu erstellen. Seit Anfang 2024 setzt ein Bundesgesetz einheitliche Standards und fordert für Städte und Gemeindegebiete ab 100.000 Einwohner:innen, bis zum 30.06.2026 Wärmepläne zu erstellen. Lübeck ist schon einen Schritt weiter auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft.

Weitere Informationen: www.luebeck.de/kwp. +++