Bereich Umweltschutz feiert 20 Jahre Umweltamt Lübeck

Veröffentlicht am 03.07.2006

Bereich Umweltschutz feiert 20 Jahre Umweltamt Lübeck

Bereich Umweltschutz feiert 20 Jahre Umweltamt Lübeck

060533L 2006-07-03

Am kommenden Mittwoch, 5. Juli 2006, feiert der Bereich Umweltschutz der Hansestadt Lübeck in kleinem Rahmen 20 Jahre Umweltamt Hansestadt Lübeck. Manfred Hellberg, kommissarischer Leiter der Bereiches, wird bei der nicht öffentlichen Veranstaltung in den Diensträumen in der Dr.-Julius-Leber-Straße 50 - 52 die Gäste und (ehemaligen) Mitarbeiter begrüßen, anschließend übermittelt Umweltsenator Thorsten Geißler ein Grußwort.

Vor zwanzig Jahren, im Juni 1986 wurde das Umweltamt der Hansestadt gegründet. Dieses Jubiläum regt zu einem kurzen Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse der 20-jährigen Geschichte des Umweltamtes an. In den 80er Jahren wuchs das Umweltbewusstsein der Bevölkerung. Der engagierten Umweltbewegung wurde politisch Rechnung getragen, indem aus vielen Ämtern der Umwelt- und Naturschutz zusammengefasst wurde.

In den ersten Monaten des Bestehens beherrschten die Auswirkungen der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl die Arbeit. Viele besorgte Bürgerinnen und Bürger riefen an, kamen vorbei, stellten Fragen und baten um Beratung. Sicherlich auch aus diesem Grund wurde neben den typischen Bereichen, wie Untere Naturschutz-, Wasser-, und Abfallbehörde auf Grundlage eines Bürgerschaftsbeschlusses auch eine Umweltberatung gegründet. Mit Hilfe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die viele Jahre im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen tätig waren, wurde eine der bundesweit aktivsten Umweltberatungen aufgebaut.

Die Nähe zur Deponie Ihlenberg, der größten Sondermülldeponie Europas, und zur Metallhütte in Herrenwyk, der größten Altlast des Landes Schleswig-Holsteins, gaben den Lübeckern Anlass zur Sorge um ihr Grundwasser und beeinflussten von vornherein das Wirken des Umweltamtes. Aber auch viele andere Industrie- oder Hausmüllablagerungen, wie zum Beispiel die Altdeponie Lohmühle, die Ablagerungen in der Gärtnergasse, die Verunreinigungen des Bodens und des Grundwassers durch die ehemalige Firma Brunnengräber, wurden durch die Mitarbeiter des Umweltamtes angepackt.

Im Bereich des Naturschutzes erregten der Teillandschaftsplan Wakenitz, die Stellungnahme zum Bau der Autobahn A 20, die Ausgleichsmaßnahmen zu diesem Vorhaben, die Begleitung des Ausbaus des Skandinavienkais große Aufmerksamkeit und erforderten viel Engagement.

In der Umgebung der ehemaligen Metallhütte wurden Boden- und Gemüseproben auf Schwermetalle und Dioxine untersucht. Auf dieser Grundlage gab das Umweltamt Handlungsempfehlungen. Auch Sport- und Kinderspielplätze wurden untersucht und ein flächendeckendes Bodenuntersuchungsprogramm umgesetzt.

Im Zuge der Verkehrsentwicklungsplanung wurden umfangreiche Lärmuntersuchungen durchgeführt. Mittlerweile beherrscht die Lärmminderungsplanung dieses Tätigkeitsfeld.

Im Bereich der Innenraumluft wurde dem Formaldehyd in Einrichtungen der Stadt nachgespürt. Zur Zeit sind es verstärkt Schimmelpilze, die Probleme bereiten.

Aus finanziellen Gründen konnte die Klimaschutzleitstelle im Bereich des Umweltamtes nur drei Jahre lang tätig sein. Zunächst wurde eine Bilanz der Treibhausgase erstellt. Es folgten zahlreiche Aktivitäten und Aktionen, wie zum Beispiel alljährlich zum Tag „In die Stadt ohne mein Auto“, Energie- und Wassersparen in Kindertagesstätten sowie die Gründung des Energie-Tisches.

Da auch die Trink- und Badewasserüberwachung mit der Gründung des Umweltamtes dort angesiedelt wurde, ging der Bereich Umweltschutz den Ursachen mancher Badewasserverunreinigung, insbesondere am Priwall, sowie der Coli-Bakterien im Jahr 2003 in der öffentlichen Wasserversorgung nach.

Es erfolgten zahlreiche Veröffentlichungen, wie zum Beispiel die Altlastenbroschüren, der Umweltatlas, die Rote Liste der Tiere und Pflanzen.

Zur Zeit sind der geplante Ausbau des Flughafens, die Einleitungen in den Blankensee und das deutsch-dänische Interreg IIIA Projekt „Seen- Juwelen der Landschaft“ besondere Schwerpunkte der Arbeit. Das alltägliche behördliche Wirken wird darüber hinaus von den übrigen Abteilungen erledigt – der Unteren Wasser-, Abfall-, Bodenschutz- und Immissionsschutzbehörde.

Im Zuge der Verwaltungsstrukturreform wurde das Umweltamt im Jahr 1998 in die Bereiche Umweltschutz und Naturschutz geteilt. Durch den Umzug des Bereiches Umweltschutz in die Dr.-Julius-Leber-Straße gegen Ende des Jahres 2005 erfolgte auch eine räumliche Trennung der beiden Bereiche.

Wegen der innerbetrieblichen Veranstaltung anlässlich des 20-jährigen Jubiläums sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Bereiches Umweltschutz am 5. Juli 2006 telefonisch nicht erreichbar sein. Die Mail-Adresse lautet: Umweltschutz@luebeck.de +++