Saxe appelliert an Synodale: Lübeck muß Bischofssitz bleiben!

Veröffentlicht am 18.11.2004

Saxe appelliert an Synodale: Lübeck muß Bischofssitz bleiben!

Saxe appelliert an Synodale: Lübeck muß Bischofssitz bleiben!

040911R 2004-11-18

Die Geschichte der Hansestadt Lübeck ist eng mit der Kirchengeschichte des norddeutschen Raumes verbunden. Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe hat daher im Vorfeld der dreitägigen Rendsburger Synode eindringlich an die Synodalen appelliert, für den Erhalt des Bischofsitzes in Lübeck zu votieren. „Von Anbeginn an ist Lübeck Synonym für Kirche in Norddeutschland. Diese rund 850 Jahre währende Tradition nun aus Kostengründen zu opfern, ist nicht hinnehmbar! Ein Dom ohne Bischöfin ist ein Haus ohne Hüter!“

Saxe hat in einem Offenen Brief an den Synodalpräsidenten Hans-Peter Strenge für die Beibehaltung des Bischofssitzes in Lübeck geworben.

Lübeck, Stadt der sieben Kirchetürme und das Zentrum des sakralen Backsteinbaus, ist seit seiner Gründung aufs Engste mit der Kirche verbunden: Bereits 1160, drei Jahre nach der Wiedergründung der Stadt, verlegt Herzog Heinrich das Bistum von Oldenburg nach Lübeck, 1163 wird der erste Dom geweiht. 1173 beginnt der Bau einer der größten Backsteinbauten Norddeutschlands, der großen romanischen Domkirche, der im Jahre 1230 vollendet wurde.

Auch als Zentrum der Kirchenmusik hat Lübeck eine Bedeutung von Weltruf: Johann Sebastian Bach wanderte 1706 von Ansbach nach Lübeck, um von seinem großen Vorbild Dietrich Buxtehude, damals Kantor an St. Marien, beim Orgelspielen und beim Komponieren zu lernen. Dieser Studienaufenthalt war für Bach so anregend und lehrreich, daß er weit länger in der Hansestadt blieb, als zunächst geplant - der Einfluß seiner Lübecker Zeit auf sein späteres Wirken sind heute unbestritten.

„Ich bin der festen Überzeugung, daß nicht zuletzt auch der Glaube durch Symbole lebt. Diese Symbole geben den Menschen gerade auch in schwierigen Zeiten Trost, Orientierung, Hoffnung, und Zuversicht. Hierzu gehören unter anderem sakrale Bauten ebenso, wie künstlerische, religiöse und geistige Zeugnisse. Dazu gehört aber auch der über Jahrhunderte in verschiedener Form gehaltene Sitz eines Bischofsamtes. Wird den Menschen ein Symbol genommen, nimmt man dem Menschen auch ein Stück Halt und Orientierung. Und gerade in unserer Zeit der Schnellebigkeit und des permanenten Wandels ist für die meisten Menschen Beständigkeit und Kontinuität hierzu ein wichtiges Gegengewicht,“ schreibt Saxe in seinem Brief und betont weiter „wenn sich Besucher von weitem der Hansestadt nähern oder Lübecker Bürgerinnen und Bürger in ihre Heimatstadt zurückkehren, nehmen sie bereits von weitem die Silhouette der Stadt wahr. Sie kündet von einer durch die Jahrhunderte gelebten fruchtbaren Einheit von Kirche und Stadt, die verantwortlich zeichnet für das, was im Holstentor in Stein mit „Concordia Domi Foris Pax“ verewigt ist. Dieses Zeugnis der Einheit dürfte in dieser Art einzigartig sein. Zu dieser Einheit gehört für die Menschen, nicht nur in Lübeck, zwangsläufig auch der Sitz eines Bischofs beziehungsweise einer Bischöfin.“

Hinweis für die Medien: Den Offenen Brief von Bürgermeister an den Präsidenten der Nordelbischen Synode finden Sie hier als PDF-Datei [70 KB] zum Download. +++