Veröffentlicht am 29.09.2021

Altersarmut bleibt weiblich

Infoveranstaltung „Älter werden in Lübeck“ am 1. Oktober 2021 im und am Kolosseum Lübeck

Zum „offiziellen Tag der älteren Menschen“ am 1. Oktober 2021, macht Gleichstellungsbeauftragte Elke Sasse auf die sehr unterschiedliche finanzielle Situation von Frauen und Männern im Alter aufmerksam.

„Die Lücke zur Altersvorsorge, auch ‚Gender Pension Gap‘ genannt, beträgt in Deutschland 46%, so die jüngsten Zahlen der Deutschen Rentenversicherung. Frauen hatten nach jüngsten Auswertungen 2019 eine Rente von durchschnittlich 711 Euro monatlich – Männer im Vergleich dazu von 1.148 Euro“, berichtet die Gleichstellungbeauftragte.

„Wenn wir uns die konkreten Lübecker Zahlen zur Grundsicherung ansehen, bestätigen sich diese Aussagen: Frauen haben häufiger einen Antrag auf Grundsicherung stellen müssen als Männer (siehe www.luebeck.de/frauenbuero Gender Monitoring, Anhang A6.1). Dabei wird die Grundsicherung im Alter bundesweit von 60% der Anspruchsberechtigten, mehrheitlich Frauen, gar nicht in Anspruch genommen. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung aus dem Jahr 2019“, so Sasse.

Auch bei den Lübecker Einpersonenhaushalten ist insbesondere ab 60 Jahren die Mehrheit weiblich. Bei den über 75jährigen sind sogar mehr als Dreiviertel der 1-Personen-Haushalte weiblich. „Viele Frauen leben im Alter alleine“ gibt Elke Sasse zu bedenken (siehe www.luebeck.de/frauenbuero Gender Monitoring Anhang A 1.2). „Wir benötigen hier Konzepte, die Senior:innen sowohl allein in ihrem zu Hause unterstützen. Aber ebenso brauchen wir Angebote für Wohnformate, die aus der Isolierung herausführen.“

Bei der Infoveranstaltung „Älter werden in Lübeck“ am 1. Oktober 2021, im und am Kolosseum Lübeck, die zu unterschiedlichsten Bedarfen von Senior:innen in und für Lübeck informiert, ist auch das Lübecker Frauenbüro mit einem Info-Stand dabei. +++

Quelle: Frauenbüro