Anders parken – Bäume schützen!

Wir bitten um Ihre Mithilfe

Wir wissen, dass in einigen Vierteln der Hansestadt Lübeck der Parkdruck hoch ist. Zugleich haben wir im Bereich Stadtgrün und Verkehr den Auftrag, die Stadt klimafester gegenüber Hitze und Starkregen zu gestalten. Wir pflanzen deshalb neue Straßenbäume und legen Grünstreifen an. Dabei achten wir darauf, maßvoll zwischen individuellem Parkdruck und Klimaschutz abzuwägen. Das ist nicht immer einfach. Wir bitten Sie deshalb um Ihre Mithilfe:

Damit unsere Stadtbäume nicht ersticken oder absterben

Vermutlich ohne böse Absicht stellen viele Menschen ihre Fahrzeuge immer noch dicht an Straßenbäumen oder auf Grünstreifen ab. Das individuelle Parkproblem mag damit zwar gelöst sein, aber für unsere Stadtbäume fangen die Probleme damit erst an. Denn: Parken auf Baumscheiben, die Bodenbereiche am Fuß der Bäume, ist ein sicherer Weg, um Bäume langsam zu ersticken.

Die Gründe dafür sind mehrschichtig: 

  • Stadtbäume stehen ohnehin unter Stress, denn sie wachsen nicht an ihrem natürlichen Standort. Abgase und der Klimawandel machen ihnen obendrein schwer zu schaffen.
  • Baumscheiben müssen offenporig bleiben, damit die Bäume ihre Wurzeln mit Sauerstoff versorgen können. Parkende Autos verdichten diese Bodenbereiche, sodass sich die Luftporen schließen. In der Folge erstickt die Baumwurzel an Sauerstoffmangel und der Baum stirbt langsam ab.
  • Verdichtete Bodenbereiche führen außerdem dazu, dass Böden weniger Wasser aufnehmen können und die aufgenommenen Wassermengen nicht in tiefere Wurzelbereiche vordringen. Dies schädigt Bäume nachhaltig, weil die Wurzeln ihre Aufgabe als Wasser- und Nährstofftransporteure in die Äste und Blätter nicht mehr erfüllen können. Gleiches gilt auch für Grünflächen und die darauf wurzelnden Pflanzen.
  • Sind Bäume durch Bodenverdichtung geschwächt, ist ihre Verankerung im Boden nicht mehr sicher. Es muss nicht mal ein Sturm aufkommen, damit sie wackeln oder sogar umfallen. Eine echte Gefahr für Fußgänger: innen, und andere Verkehrsteilnehmende –letztlich auch für die parkenden Autos selbst.
  • Viele Bäume erleiden Schäden, weil sie beim Parken angefahren werden. Die Rinde ist für Bäume ein ähnlich überlebenswichtiges Organ wie die menschliche Haut. Die Rinde schützt sie vor Hitze und Kälte oder Infektionen durch Pilze. Wird sie durch Gegenstände verletzt, können Pilze eindringen und den Baum nachhaltig bis zum Absterben schädigen.
  • Offene Böden sind in Zeiten des Klimawandels auch für den Menschen wichtig – denn sie saugen bei Starkregen Wasser auf, wie ein Schwamm. Verdichtete Böden bieten keinen Schutz vor volllaufenden Kellern.

Bäume sind Verbündete

Die Beschäftigten des Bereichs Stadtgrün und Verkehr schützen und pflegen unsere Stadtbäume. Sie setzen Poller, um die Bäume vor Anfahrschäden und Verdichtung zu schützen, lockern die Böden an Baumscheiben auf, säen Wildblumen auf Grünstreifen aus, düngen Jungbäume und wässern sie bis zu einem gewissen Alter weiter. Zahlreiche Mitbürger:innen wässern übrigens auch und dafür sagen wir Herzlichen Dank!

Dennoch bleibt es schade um jeden Baum, der uns durch falsches Parken verloren geht. Denn unabhängig von den Kosten, die durch eine aufwändige Pflege, eine Fällung oder eine Neupflanzung entstehen, sind Bäume und Grünflächen in der Stadt unsere wichtigsten Verbündeten gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Es gibt also viele gute Gründe, warum die Straßenverkehrsordnung das Parken an Baumscheiben untersagt – und warum das Ordnungsamt einschreitet, wenn Parkregeln nicht eingehalten werden. Auch Grünstreifen schließt dies mit ein, denn sie sind nicht Teil der Fahrbahn und können nur dann ihre Funktionen erfüllen, wenn sie intakt bleiben und eine geschlossene Vegetationsdecke bilden können.

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