Energie- und Treibhausgasbilanzen

CO2-Monitoring in Lübeck

Die Klimaleitstelle sammelt und veröffentlicht vielfältige Informationen zur Energienutzung in der Hansestadt Lübeck und erstellt daraus die Treibhausgasbilanz. Die Veröffentlichungen richten sich an die Verwaltung, die Kommunalpolitik, die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit.

Der erste Schritt: Die Energiebilanz

Die Energiebilanz zeigt, dass Lübeck seinen Endenergieverbrauch zwischen 2020 und 2024 um rund zehn Prozent auf 4.830 GWh senken konnte. Gründe sind Effizienzmaßnahmen, bewussteres Nutzungsverhalten sowie Effekte der Energiekrise und Pandemie.

Energieträger: Der Verbrauch wird weiterhin von fossilen Energien dominiert. Erdgas bleibt mit etwa 2 000 GWh pro Jahr zentral, liegt aber deutlich unter dem Niveau von 2021. Strom sank von 850 GWh (2019) auf 801 GWh (2024). Heizöl, Benzin und Diesel zeigen stabile bis rückläufige Trends, während erneuerbare Energien weiter zulegen.

Kontakt:

Klimaleitstelle der Hansestadt Luebeck
Kronsforder Allee 2 - 6
23560 Lübeck

 E-Mail: klimaleitstelle@luebeck.de

Servicetelefon: (0451) 115
montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr


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Energieverbrauch nach Sektoren

Sektoren: Industrie und Haushalte verbrauchen den größten Energieanteil. Die Haushalte reduzierten ihren Verbrauch seit 2021 von 2 000 auf 1 800 GWh, die Industrie von 1 800 auf 1 570 GWh. Der GHD-Sektor liegt nach pandemiebedingten Schwankungen wieder bei rund 280 GWh.

Der Verkehrssektor bleibt mit über 1 100 GWh nahezu unverändert. Die kommunale Verwaltung und Mobilität verzeichnen leichte Rückgänge, vor allem durch Effizienzmaßnahmen und eine zunehmend elektrifizierte Fahrzeugflotte.


Schritt Zwei: Treibhausgasbilanz 2019–2024

Die Treibhausgasemissionen der Kommune wurden nach der BISKO-Systematik berechnet. Zwischen 2019 und 2024 konnten die CO₂-Emissionen um rund 9 % von 1,64 auf 1,49 Millionen Tonnen gesenkt werden. Dies zeigt Fortschritte bei Energieeffizienz, nachhaltiger Wärmeversorgung und erneuerbaren Energien.

Besonders die kommunale Verwaltung erzielte durch Sanierungen, moderne Heiztechnik und effiziente Beleuchtung deutliche Einsparungen. Auch im Gebäudebestand wurden Emissionen reduziert. Im Verkehrssektor blieben die Werte dagegen weitgehend stabil: Nach einem pandemiebedingten Rückgang stiegen sie wieder an. Hier besteht weiterer Handlungsbedarf, etwa durch Ausbau von ÖPNV, Radverkehr und E-Mobilität.

 

Beim Blick auf Energieträger zeigt sich ein Rückgang von Heizöl und eine zunehmende Nutzung klimafreundlicher Systeme wie Wärmepumpen und Fernwärme. Erdgas bleibt der größte Emissionstreiber. Stromemissionen schwanken je nach Strommix. Im Verkehrsbereich dominieren Benzin und Diesel, doch der Anteil elektrischer Antriebe wächst.

Erneuerbare Energien – insbesondere Solar- und Windkraft – gewinnen an Bedeutung und sind zentral für die langfristige Dekarbonisierung.

 


Zusammenfassung und Ausblick

Insgesamt zeigt die Treibhausgasbilanz, dass bereits wichtige Fortschritte erzielt wurden – gleichzeitig besteht weiterhin Handlungsbedarf, um die nationalen und kommunalen Klimaziele zu erreichen.

Zentrale Hebel sind die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung, die Förderung nachhaltiger Mobilität und die kontinuierliche Datentransparenz durch die BISKO-Bilanzierung. Nur durch konsequentes Handeln in allen Sektoren kann die Kommune ihren Weg zu einer klimaneutralen Zukunft erfolgreich fortsetzen.

Senkungspfad

Dieser beschreibt den Verlauf der Emissionsminderung bis zu einem bestimmten Ziel. Das Ziel ist meist die Treibhausgasneutralität in einem bestimmten Jahr. Daneben gibt es Prognosen: Es läuft so weiter wie bisher oder wir tun sehr viel für den Klimaschutz.

Mehr zu diesen Themen erfahren Sie in unserer neuesten Publikation zur Energie- & Treibhausgasbilanz in Lübeck

FAQs zur Kommunalen Treibhausgasbilanz

 

Was ist eine kommunale Treibhausgasbilanz?

Eine kommunale Treibhausgasbilanz erfasst alle relevanten Emissionen von Treibhausgasen (z. B. CO₂, Methan, Lachgas), die innerhalb des Gemeindegebiets entstehen oder durch Aktivitäten der Kommune verursacht werden. Sie zeigt, wo die größten Emissionsquellen liegen und dient als Grundlage für Klimaschutzmaßnahmen.

 

 

Warum erstellt eine Kommune eine Treibhausgasbilanz?

Die Bilanz hilft, den aktuellen Stand der Emissionen zu erkennen, Fortschritte beim Klimaschutz zu messen und gezielte Maßnahmen zu entwickeln. Sie ist ein zentrales Instrument, um kommunale Klimaziele zu erreichen und Transparenz gegenüber Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen.

 

 

Nach welchem Standard wird bilanziert?

In Deutschland nutzen viele Kommunen den BISKO-Standard (Bilanzierungs-Systematik Kommunal) des Klima-Bündnisses / ifeu. So auch die Hansestadt Lübeck. Er sorgt dafür, dass kommunale Bilanzen vergleichbar, konsistent und wissenschaftlich fundiert sind.

 

 

Welche Bereiche werden in der Bilanz berücksichtigt?

Typischerweise umfasst die Bilanz folgende Sektoren:

  • Energieversorgung (Strom, Wärme)
  • Verkehr (Straßenverkehr, öffentlicher Nahverkehr, Flugverkehr (i.A), Zugverkehre)
  • Gebäude (private, öffentliche, gewerbliche)
  • Abfall und Abwasser (nur Energie aus Reststoffen aus Abfall- und Abwasserbehandlung)
  • Land- und Forstwirtschaften (nicht in dieser Bilanz)

Je nach Bilanzrahmen können weitere Bereiche hinzukommen.

 

 

Wie oft wird die Bilanz erstellt oder aktualisiert?

In der Regel wird eine Treibhausgasbilanz alle zwei bis drei Jahre aktualisiert, um Entwicklungen und Fortschritte im Klimaschutz sichtbar zu machen. Bei größeren Klimaschutzprojekten kann auch eine jährliche Aktualisierung sinnvoll sein. Für die Hansestadt Lübeck ist geplant, dass die Treibhausgasbilanz alle zwei Jahre veröffentlicht wird. Die Daten werden allerdings jährlich erhoben, um den Fortschritt beim Klimaschutz ermittelt.

 

 

Was passiert nach der Bilanzierung?

Die Ergebnisse fließen in die kommunale Klimaschutzstrategie ein. Auf Basis der Bilanz werden Maßnahmenpläne entwickelt, um Emissionen gezielt zu senken – z. B. durch Energieeffizienzprogramme, nachhaltige Mobilität oder erneuerbare Energien.

 

 

Welche Daten werden verwendet?

Die Bilanz basiert auf statistischen und lokalen Daten, z. B.:

  • Energieverbrauch von den Stadtwerken und Schornsteinfegern
    Gasheizungen, Ölheizungen, Holzheizungen, Flüssiggas…
  • Verkehrsdaten durch ein deutschlandweites Modell
  • Bevölkerungszahlen von der Statistikstelle der Hansestadt Luebeck
  • Abfallmengen von Entsorgungsbetrieben Lübeck

Es werden noch weitere Datenquellen genutzt, um spezielle Energieträger wie z.B. Solarstrom oder Wasserkraft in die Bilanz aufzunehmen.

 

 

Warum ändern sich manchmal Zahlen in der Bilanz?

In die Bilanzen gehen viele unterschiedliche Daten aus unterschiedlichen Quellen ein. Dieses Beeinflussen sich gegenseitig. In einigen Fällen wird mit provisorischen Daten gerechnet, diese sind noch nicht bestätigt, aber eine erste Prognose. Teilweise können bestimmte Daten erst mit 2 Jahren Verzögerungen zuverlässig erhoben werden oder werden mehrmals geändert.

 

 

Wie genau sind die Zahlen in der Bilanz?

Die Genauigkeit der Zahlen in Bilanzen hängt hauptsächlich an den Quelldaten. Sind lokale Daten vorhanden, wie z.B. die verkauften Mengen von Erdgas im Stadtgebiet, sind die daraus berechneten Emissionen relativ genau. Dagegen sind z.B. Verkehrsdaten wesentlich ungenauer, da es zwar Daten über Anzahl und Antriebsart von zugelassenen Fahrzeugen im Stadtgebiet gibt, diese aber mit statistischen Fahrdaten (Ø Fahrzeugkilometern pro Jahr verrechnet werden)

So reicht die Genauigkeit von 99% (Energieversorgern) bis 60% (Verkehrssektor). Insgesamt erreicht die Genauigkeit einer Treibhausgasbilanz bis etwa 90%.

Die Genauigkeit der Zahlen in Bilanzen hängt hauptsächlich an den Quelldaten. Sind lokale Daten vorhanden, wie z.B. die verkauften Mengen von Erdgas im Stadtgebiet, sind die daraus berechneten Emissionen relativ genau. Dagegen sind z.B. Verkehrsdaten wesentlich ungenauer, da es zwar Daten über Anzahl und Antriebsart von zugelassenen Fahrzeugen im Stadtgebiet gibt, diese aber mit statistischen Fahrdaten (Ø Fahrzeugkilometern pro Jahr verrechnet werden)

So reicht die Genauigkeit von 99% (Energieversorgern) bis 60% (Verkehrssektor). Insgesamt erreicht die Genauigkeit einer Treibhausgasbilanz bis etwa 90%.

 

 

Wie kann ich als Bürger:in dazu beitragen?

Jede und jeder kann durch eigenes Verhalten zur Reduktion der Treibhausgase beitragen, etwa durch:

  • Nutzung von Bus, Bahn oder Fahrrad
  • Energiesparen im Haushalt (Angebote vom Verbraucherschutz oder Energieberater:innen nutzen)
  • Nutzung erneuerbarer Energien (Solaranlagen, Wärmepumpen, etc.)
  • Vermeidung von Abfall und Lebensmittelverschwendung

Gemeinsam mit kommunalen Maßnahmen entsteht so eine große Wirkung.

 

 

Wo finde ich die aktuelle Bilanz meiner Kommune?

Die aktuelle kommunale Treibhausgasbilanz wird hier als Bericht veröffentlicht und steht auch als Dashboard zur Verfügung.

 

 

Wer ist in der Kommune verantwortlich?

Die Klimaleitstelle, sie koordiniert die Datenerhebung, Auswertung für die Treibhausgasbilanz und zuständig für die Umsetzung einiger Maßnahmen. Wir sind unter klimaleitstelle@luebeck.de erreichbar oder bei der Behördenrufnummer 115 nach dem Stichwort „Klimaleitstelle“ fragen.

 

 

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