Die Freie und Hansestadt Lübeck war bis 1937 ein (Bundes-) Staat. Stolz trug es ein großes prächtiges Wappen, gehalten von zwei stehenden goldenen Löwen als Symbole der Macht. Freilich war es mit ihrer Macht, auf der ihre Stellung als freie Reichsstadt und selbständiger Bundesstaat lange Zeit beruht hatte, im 20. Jahrhundert schon lange vorbei. Die Gefahr des Verlustes der Eigenständigkeit wuchs nach 1918 stetig. Dennoch kam die Nachricht für die Lübecker überraschend, als die Nationalsozialisten zum 1. April 1937 die 711jährige Geschichte ihres Heimatortes als freie Reichsstadt und selbständiger Bundesstaat quasi mit einem Federstrich beseitigten.
Bald darauf entstand die bis heute zählebige Legende, Hitler habe sich damit an der Freien und Hansestadt Lübeck rächen wollen, weil seine geplante öffentlich Propagandarede hier 1932 vom „roten Lübeck“ verhindert worden sei. Der Band macht dieser und anderer Legendenbildung ein Ende und schildert Vorgeschichte und Abläufe der Entscheidungen im Jahr 1937. Lübecks NS-Zeit wird dabei ebenso in den Blick genommen wie parallele Vorgänge in Hamburg.
Der Band enthält die Ergebnisse einer gemeinsamen Tagung des Archivs der Hansestadt Lübeck, des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde, des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) und der Universität zu Lübeck.
Der bebilderte Band erscheint Anfang April 2014 im Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck und ist in jedem Buchladen und beim Verlag erhältlich. Ein Besprechungsexemplar kann angefordert werden beim Verlag Schmidt-Römhild.
Lokers, Jan; Hundt, Michael (Hrsg.), Das Ende des eigenständigen Lübecker Staates im Jahre 1937. Vorgeschichte, Ablauf und Folgen einer stadtgeschichtlichen Zäsur (Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck Herausgegeben vom Archiv der Hansestadt, Reihe B, Bd. 52), Lübeck 2014.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Interessierte Gäste sind herzlich eingeladen. +++