Hochwasserschutz an der Wakenitz wird ausgebaut

Veröffentlicht am 17.06.2004

Hochwasserschutz an der Wakenitz wird ausgebaut

Hochwasserschutz an der Wakenitz wird ausgebaut

040489L 2004-06-17

Den ersten Rammschlag zur Hochwasserentlastung der Wakenitz hat heute Lübecks Bausenator Franz-Peter Boden an der Kaianlage Falkendamm getätigt. Damit hat der Neubau einer zusätzlichen Hochwasserentlastung für die Wakenitz begonnen. Die Baumaßnahmen kosten insgesamt rund 1,2 Millionen Euro und werden aus dem städtischen Vermögenshaushalt bezahlt.

Die Wassermengen der Wakenitz werden seit Jahrhunderten aufgestaut und über verschiedene Rohrleitungen abgeleitet. Hierbei handelt es sich um drei verschiedene Rohrsysteme: Den Düker unter der Kanaltrave hindurch vom Dükerkanal zum Krähenteich und Mühlenteich und von dort über eine Wehranlage in die Stadttrave, die Hochwasserentlastung unter der Falkenstraße hindurch zum Klughafen und die Jahre später geschaffene zusätzliche Hochwasserentlastung vom Dükerkanal als Überlauf zur Kanaltrave.

Die jetzige Baumaßnahme am Falkendamm sieht den Bau einer zusätzlichen Rohrleitung mit einem Durchmesser von zwei Metern vor, die bis zu 9,9 Kubikmeter Wasser pro Sekunde von der Wakenitz zur Kanaltrave leiten kann, sowie die Errichtung einer kleineren Wehranlage an der Wakenitz zur Regelung des Wasserstandes. Zusammen mit der an dieser Stelle bestehenden Rohrleitung (Leistungsfähigkeit 2,7 Kubikmeter/Sekunde) und dem Abfluß durch den Dükerkanal (7,4 m³/s) verdoppelt sich die ursprüngliche Leistungsfähigkeit damit auf 20 Kubikmeter/Sekunde.

Nach den Überschwemmungen vor einigen Jahren ist ein Gutachten zur Ermittlung der erforderlichen Leistungsfähigkeit der Abläufe der Wakenitz in die Trave in Auftrag gegeben worden. Als Ergebnis stand fest, daß die Kapazität des Ablaufes auf mindestens zehn Kubikmeter pro Sekunde erhöht werden muß, um das anfallende Oberflächenwasser schadlos ableiten zu können. Als Standort wurde der Klughafen parallel zur vorhandenen Hochwasserentlastung aus dem Jahre 1923 gewählt. Neben dem vorhandenen Überlaufbauwerk wird ein neues Überlaufbauwerk mit anschließendem Verbindungsbauwerk, eine rund 85 Meter lange Stahlbetonrohrleitung von zwei Meter Innendurchmesser und an der Kanaltrave ein Auslaufbauwerk in offener Bauweise errichtet. Das Verbindungsbauwerk dient der Zusammenführung und der Verteilung der Wassermengen aus dem vorhandenen und dem geplanten Überlaufbauwerk in die Rohrleitungen.

Autofahrer müssen im Bereich der Baustelle vorübergehend mit Behinderungen rechnen, da die Fahrbahnen enger werden.

Nach einer öffentlichen Ausschreibung erhielt die Firma Hermann Koth GmbH & Co. KG aus Schieren / Segeberg im April 2004 den Bauauftrag. Die vorbereitenden Arbeiten haben in der vergangenen Woche begonnen und sollen mit Eintreten möglicher Winterhochwässer im Dezember 2004 beendet sein. +++