Zehn Jahre erfolgreiche Jugendzahnpflege

Veröffentlicht am 09.03.2004

Zehn Jahre erfolgreiche Jugendzahnpflege

Zehn Jahre erfolgreiche Jugendzahnpflege

040198L 2004-03-09

Auf zehn erfolgreiche Jahre in der Prophylaxe-Arbeit blicken die sieben Zahnarzthelferinnen, die bei der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege in Lübeck beschäftigt sind, in diesen Tagen zurück. Wie das Lübecker Gesundheitsamt mitteilt, ist es sehr wichtig, sehr früh mit der Kariesprophylaxe zu beginnen: „Wer primäre Prävention leisten will, wer also die Entstehung der Karies zu verhindern versucht, muß seine Zielgruppe früh und umfassend erreichen. In der Lübecker Jugendzahnpflege geschieht dies durch die Einbeziehung der Kindergärten und Schulen. Die frühzeitig erworbenen Zahnputzgewohnheiten werden dann meist ein Leben lang beibehalten.“

Drei Helferinnen, Bärbel Landsberg, Sabine Strelow und Martina Klötzer betreuen dabei die Kindergartenkinder, Rita Kiewert, Martina Meyer, Angelika Schütt und Nicola Maaß die Schulkinder.

Zum Berufsbild der Zahnarzthelferin in der Gruppenprophylaxe gehört heutzutage viel mehr als nur die Unterstützung beim gemeinsamen Zähneputzen. Die Weiterbildung zum Beispiel auf den Gebieten der Pädagogik, Didaktik und Kinderpsychologie ermöglicht den Prophylaxehelferinnen sicher und selbständig qualifizierte Unterrichtseinheiten anbieten zu können: Zuerst werden den Kindern altersgerecht die notwendigen theoretischen Kenntnisse vermittelt. Anschließend wird die Zahnputztechnik demonstriert und erklärt. Das geschieht unter anderem unter Einsatz von Modellen und Handpuppen. Schließlich setzen die Kinder und Jugendlichen das Erlernte am Waschbecken oder mit Hilfe von Nierenschalen um. Denn der Lernstoff soll nicht nur mit dem Kopf aufgenommen werden, er soll auch emotional ansprechen, er soll Wirkung auf Verstand, Herz und Hand erzielen.

Die sieben Prophylaxekräfte versuchen die Eigenverantwortlichkeit der Kinder zu stärken, denn nur eine lebensbegleitende Prävention führt zu erhöhtem oralen und allgemeinen Gesundheitsgewinn und damit zu einer verbesserten Lebensqualität.

Schon im Kindergarten sollen die Kinder entdecken, daß die Zähne beim Essen schmutzig werden können und anschließend geputzt werden müssen. Im Schulalter sollen sie eine Vorstellung vom Bau und der Funktion der Zähne erwerben und den Unterschied zwischen Milch- und bleibendem Gebiß erkennen können. Sie werden angeregt, ihr eigenes Gebiß und seinen Entwicklungsstand zu beschreiben. Ihnen wird erläutert, daß Zahngesundheit, Ernährung und Zahnpflege in einer Beziehung zueinander stehen. Sie sollen die Merkmale zahnfreundlicher Ernährung, das heißt kreativ und abwechslungsreich, erkennen.

Ein Zahnbewußtsein muß frühzeitig einsetzen. Die Zahnarzthelferinnen bringen das den Kindern in spielerischer Art und Weise bei. So lernen sie, ihre Zähne ein Leben lang gesund zu erhalten.

Wohlbefinden und Lebensfreude sind die Ziele, die eine moderne Gesundheitserziehung erreichen will. Unerläßlich ist dabei, die Eltern in die Prophylaxe-Arbeit einzubinden. Denn im Kindergarten- und Grundschulalter liegen die Ernährung und Körperpflege noch weitgehend in der Hand der Eltern. Sie sollen entsprechende Verhaltensweisen zu Hause mit den Kindern einüben. Ein Elternbrief, von den Prophylaxehelferinnen entworfen, soll den Eltern die wesentlichen Lernziele aus dem Unterrichtsstoff ihrer Kinder nahe bringen und bittet sie um Mitarbeit in der Zahngesundheitserziehung. +++