21.09.2023

Niederländische Bodenbauweise

Spijkerpennen liefern eindeutige Hinweise auf die Schiffskonstruktion

Bei der Dokumentation der unteren Plankengänge haben die Archäologinnen und Archäologen eine sensationelle Entdeckung gemacht. Sie stießen auf in Reihen angeordnete Spijkerpennen. Dieser niederländische Begriff beschreibt kleine Holzdübel die Nagellöcher verstopften. Das Besondere daran ist, dass diese Löcher von angenagelten Leisten stammen, die die Planken beim Bau des Schiffes in Position gehalten haben, bevor sie durch die später eingebauten Spanten fest miteinander verbunden wurden. Nach dem Einbau der Spanten wurden die Leisten entfernt und die Löcher verschlossen. Da diese Technik im 16. Jahrhundert in den heutigen Niederlanden entwickelt wurde, wird sie auch als niederländische Bodenbauweise bezeichnet. Sie ermöglichte es, kraweel beplankte Schiffe ohne ein vorher geplantes Spantenskelett zu bauen. Durch den Erfolg der so gebauten Schiffe verbreitete sich die Technik auch im Ostseeraum.

Foto: F. Rösch