Pneumokokken

Erreger

Der Pneumokokken-Erreger (Streptococcus pneumoniae) kommt weltweit bei Menschen, Affen und Nagetieren vor und besitzt eine Schleimkapsel, mit der er Teile der Immunantwort des Körpers umgehen kann. Pneumokokken lösen vor allem Erkrankungen der Atemwege, z.B. Lungenentzündungen (Pneumonien), aus. Sie sind die häufigste bakterielle Ursache einer Lungenentzündung.

Übertragung

Die Bakterien können den Nasen-Rachen-Raum besiedeln und werden über Tröpfchen übertragen. Die infizierte Person scheidet diese Tröpfchen z. B. beim Sprechen, Niesen und Husten aus.

Impfung

Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Grundimmunisierung für Kinder bis zum Alter von 24 Monaten. Es gibt seit 2024 einen neuen Impfstoff. Dieser wird Menschen ab dem 60. Lebensjahr regulär empfohlen. Ausführliche Informationen sind unter www.rki.de/stiko abrufbar.

Meldepflicht

Es besteht eine gesetzliche Meldepflicht.

Krankheitsbild

Pneumokokken führen bei Säuglingen, Kleinkindern, Menschen mit Risikofaktoren und älteren Menschen zu einer Lungenentzündung (sogenannte Lobärpneumonie). Diese beginnt meist mit einem allgemeinem Krankheitsgefühl, welches dann in plötzlich auftretendes hohes Fieber mit Schüttelfrost, Husten mit bräunlich rotem Auswurf, Atembeschwerden bis hin zu Atemnot und Schmerzen im Brustkorb übergehen kann. Pneumokokken können jedoch auch andere Körperbereiche befallen und zu Erkrankungen wie einer Entzündung der Nasennebenhöhlenschleimhaut (Sinusitis), der Hirnhäute (Meningitis) oder einer Mittelohrentzündung führen. Letztere äußert sich vor allem durch Ohrenschmerzen.

Komplikationen

Ausgehend von der Lungenentzündung kann es in 15 - 40% der Fälle zu schweren Verläufen der Infektion mit Atemnot und/oder einer Blutvergiftung kommen. Diese Erkrankung verläuft in Risikogruppen in bis zu 40% der Fälle tödlich, 15% behalten bleibende Schäden. Die Pneumokokken stellen somit für Risikogruppen eine schwere Infektionskrankheit dar.

Ansteckungsfähigkeit

Die Gefahr einer Übertragung besteht solange, wie die Erreger über den Nasen-Rachen-Raum ausgeschieden werden.

Therapie

Auch bei milderen Verläufen ist oft eine medizinische Behandlung notwendig. Eine Behandlung der Erkrankung mit einem Antibiotikum ist sinnvoll.

Umgang mit Erkrankten und Kontaktpersonen (Hygienerichtlinien, Beispiele)

Durch das Einhalten von Standardhygienemaßnahmen wie z. B. Händewaschen, Lüften sowie Abstandhalten zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung kann das Risiko einer Atemwegsinfektion vermindert werden. Beim Husten und Niesen sollten der Mund und die Nase vorzugsweise mit der Ellenbeuge und nicht mit der Hand bedeckt werden. Außerdem sollten Erkrankte regelmäßig ihre Hände waschen und regelmäßig lüften. Grundsätzlich sollten Schleim bzw. Auswurf in Einwegtüchern aufgenommen und anschließend hygienisch entsorgt werden. Insgesamt gilt: „Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben und sich auskurieren und ggf. ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.“ Vermeiden Sie nach Möglichkeit den Kontakt mit Erkrankten. Reinigen Sie Flächen im Umfeld von Erkrankten am besten mit Einmaltüchern und entsorgen Sie diese anschließend in den Hausmüll. Der Einsatz von Desinfektionsmitteln kann ggf. sinnvoll sein.

Einschränkungen in Gemeinschaftseinrichtungen gemäß § 33 IfSG (u.a. Kindergärten und Schulen) sowie für bestimmte Tätigkeiten nach § 31 IfSG

Die Arbeit in oder der Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Pflegeeinrichtungen oder medizinische Einrichtungen wird nicht empfohlen.

Weiterführende Informationen