Die Flächen im Bereich des Teufelsmoores und der Herrnburger Dünen im Stadtteil Eichholz zeichnen sich besonders durch seltene Tier- und Pflanzenarten aus. Diese Trockenrasen und Heiden sind deshalb durch das Naturschutzrecht geschützt. Durch die starke Ausbreitung eingeschleppter, nicht heimischer Pflanzen sind diese Flächen nun jedoch in Gefahr. Aus diesem Grund lässt die Untere Naturschutzbehörde der Hansestadt ab Herbst dieses Jahres die problematischen Gehölze entfernen.
Warme und lichtdurchflutete Räume für Schmetterlinge
Aufmerksame Besucher:innen werden sie im Eichholzer Naturschutzgebiet bereits gesichtet haben: Rotklee-Bläulinge und Kleine Feuerfalter. Diese Schmetterlinge lieben warme und offene Lebensräume. Deshalb sind sie besonders auf Heiden, Mooren und Binnendünen zu finden. Ihre Eier legen Feuerfalter-Weibchen an verschiedenen Ampfer-Arten ab, am liebsten am Kleinen Sauerampfer. Diese Pflanze benötigt für ihr Wachstum nährstoffarme und lockere Böden. Am häufigsten gedeiht sie deshalb in Heiden, auf sandigen Wiesen, Schotterflächen oder auch Mauerritzen.
Gebietsfremde Gehölze breiten sich rasant aus
Zunehmend vermehren sich auf den Flächen Teufelsmoor und Herrnburger Dünen jedoch invasive Bäume aus, die die seltenen Pflanzen verdrängen und somit auch die Tiere, die auf diese Pflanzen angewiesen sind. Die eingeschleppte Spätblühende Traubenkirsche stellt ein besonders großes Problem dar. Durch Inhaltsstoffe in ihren Zweigen und Blättern, die zu giftiger Blausäure umgewandelt werden, hat sie keine natürlichen Fraßfeinde.
Es mag zunächst drastisch erscheinen, wenn in einigen Monaten eine großflächige Entbuschung in diesem Naturschutzgebiet stattfindet. Dies ist aber bewährte naturschutzfachliche Praxis und vor dem Hintergrund der Rettung dieser Biotope und heimischer Pflanzen- und Tierarten unbedingt notwendig. Große und die Landschaft prägende Bäume bleiben unversehrt.
Die Maßnahme wird zusammen mit der Stiftung Grönauer Heide, die Eigentümerin der Flächen ist, durchgeführt. Für Fragen und weiterführende Informationen wenden Sie sich gerne an die Untere Naturschutzbehörde unter naturschutz@luebeck.de. +++