Veröffentlicht am 29.06.2022

Die Schlacht von Bornhöved und die Legende von der Lübecker Stadtheiligen Maria Magdalena

Vortrag mit Kunsthistorikerin Hildegard Vogeler und Literaturwissenschaftler Hartmut Freytag in der Stadtbibliothek am 13. Juli 2022

"Die Schlacht bei Bornhöved" (29. Juni 2022)

Am Mittwoch, 13. Juli 2022, um 18 Uhr sind die Kunsthistorikerin Hildegard Vogeler und der Literaturwissenschaftler Hartmut Freytag erneut mit einem Vortrag im Scharbausaal der Stadtbibliothek Lübeck zu Gast. Sie widmen sich dabei der Schlacht von Bornhöved und der Legende der Lübecker Stadtheiligen.

Die am 22. Juli 1227, dem Jahrestag der Heiligen Maria Magdalena, nahe bei Bornhöved gefochtene Schlacht zwischen dem dänischen König Waldemar II. und dem vereinten Heer norddeutscher Fürsten sowie der Städte Lübeck und Hamburg, endete wider Erwarten mit einer für das überlegene dänische Heer vernichtenden Niederlage und dem triumphalen Sieg ihrer Gegner. Dadurch konnte sich die Stadt Lübeck vom dänischen Joch befreien und zur Großmacht in der westlichen Ostsee aufsteigen. So kam es dazu, dass dieses Ereignis in der Lübecker Chronistik als Höhepunkt der Geschichte der Stadt gefeiert wurde.

Es sollte indes 200 Jahre dauern, bis der ebenso schillernde wie temperamentvolle Chronist Hermann Korner sich der Materie ausführlich annahm und das Ergebnis der Schlacht auf das wunderbare Eingreifen der Tagesheiligen Maria Magdalena zurückführte. Habe sie doch ihren Mantel auf die Weise vor die Sonne gebreitet, dass das dänische Heer von den hellen Strahlen geblendet und letztendlich besiegt wurde. Korners ratsfreundlich ausgemaltes Maria Magdalenen-Mirakel blieb im Selbstverständnis der Stadt nicht ohne bedeutende historische Zeugen: Erstens die repräsentative Sequenz von Wandgemälden in der Hörkammer des Lübecker Rathauses. Zweitens das ‚Passionael’ des Lübecker Buchdruckers Steffen Arndes‘ und zuletzt den Maria-Magdalenen-Altar der Burgkirche des Dominikanerklosters, den heute das St. Annen-Museum bewahrt.

In dem gemeinsamen Vortrag geht es der Kunsthistorikerin Hildegard Vogeler und dem Literaturwissenschaftler Hartmut Freytag darum, die genannten politisch und religiös motivierten Quellen, die die Wahrnehmung der Stadt selbstbewusst in Bild und Wort dokumentieren, zu beschreiben, zu erklären und zu deuten. Ohne die historischen Schätze der drei Lübecker Kulturinstitutionen Stadtbibliothek, Stadtarchiv und St. Annen-Museum sowie das Amt für Denkmalpflege wäre dieser Vortrag, wie die Autoren versichern, kaum möglich gewesen.

Die Veranstaltung ist kostenlos. Interessierte können sich unter Tel. (0451) 122 – 4114 oder per E-Mail an veranstaltungen.stadtbibliothek@luebeck.de für die Veranstaltung anmelden. +++