Veröffentlicht am 19.05.2022

Hansestadt Lübeck tritt CHARTA Friedhofskultur bei

Mit dem Beitritt soll Wert der Friedhofskultur deutlich sichtbar werden

Die Hansestadt Lübeck tritt CHARTA Friedhofskultur bei. v.li.n.re.: Steffi Wulke Eichenberg, Bereichsleiterin Stadtgrün und Verkehr, Jan Lindenau, Bürgermeister Hansestadt Lübeck, Joanna Hagen, Senatorin Hansestadt Lübeck, Marco Johann, Friedhöfe/Bereich Stadtgrün und Verkehr

 

Die Weiterentwicklung des Friedhofwesens ist eine ständige Aufgabe. Nachdem die Friedhofskultur in Deutschland 2020 als Immaterielles Kulturerbe ernannt und in der Hansestadt Lübeck die ersten Informationstafeln an den Friedhöfen angebracht wurden, tritt die Stadt jetzt der „CHARTA Friedhofskultur“ bei. Damit setzt sie ein deutliches Zeichen für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Friedhöfe.

Bürgermeister Jan Lindenau und Bausenatorin Joanna Hagen unterschrieben jetzt die offizielle Beitrittsurkunde im Rahmen einer bundesweiten Aktion anlässlich des Jahrestags der Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum Immateriellen Kulturerbe. „Das Manifest verdeutlicht in elf Leitsätzen, dass unsere historisch gewachsene Friedhofskultur ein zu schützendes Kulturgut für alle Bürgerinnen und Bürger ist“, betont Bürgermeister Jan Lindenau, „und deshalb treten auch wir gerne dieser CHARTA bei“.

„Jeder Mensch hat das Recht auf eine würdevolle Bestattung auf dem Friedhof und ein anerkennendes Gedenken.“ So lautet der erste Leitsatz der CHARTA Friedhofskultur, die die wichtigsten Institutionen und Verbände im deutschen Friedhofswesen gemeinsam erarbeitet haben. Das Manifest zeigt dabei nicht nur auf, wie wertvoll die Friedhofskultur für das Abschiednehmen und Erinnern jedes Einzelnen ist. Vielmehr geht es um das vielschichtige Spektrum der Friedhöfe, ob beispielsweise in kultureller, sozialer, historischer oder naturschützender Hinsicht. So sind die Friedhöfe unter anderem unsere größten Skulpturenparks, die Grünanlagen mit der höchsten Biodiversität oder die lebendigen, sich stets fortschreibenden Geschichtsbücher unserer Dörfer, unserer Städte, unseres Landes.

„Mit unserem Beitritt zur CHARTA beziehen wir klar Haltung für den Kulturraum Friedhof“, erklärt Bausenatorin Joanna Hagen. „Der Friedhof ist auch ein Ort der Lebenden, der sich an den Bedürfnissen der Menschen heute ausrichten und weiterentwickeln muss“, stellt die Senatorin klar. So bieten unsere Friedhöfe vor Ort immer mehr pflegeleichte oder pflegefreie Bestattungsangebote an. All dies unterstreicht auch die CHARTA, die sich damit an den Zielsetzungen des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO orientiert. Denn anders als beim materiellen Welterbe geht es beim Immateriellen Kulturerbe um lebendig gestaltete, kulturelle Ausdrucksformen.+++