Veröffentlicht am 01.04.2022

CO2-Ampel sorgt für besseres Raumklima an Lübecker Schulen und KiTas

Plattform führt alle Werte datenschutzkonform zusammen

Dr. Stefan Ivens, Chief Digital Officer (CDO) der Hansestadt Lübeck, Jan Hedtfeld, Leiter Urban Data Plattform, TraveKom, Stadtwerke Lübeck Gruppe, Jan Lindenau, Bürgermeister Hansestadt Lübeck, Dr. Hans-Joachim Friedemann, Leiter Bereich Schule und Sport Hansestadt Lübeck, Birgit Hartmann, Leiterin Bereich Umwelt, Natur und Verbraucherschutz Hansestadt Lübeck bei der Vorstellung des CO2-Dashboardes in der Kahlhorstschule. (v.l.n.r.) (1. April 2022)

Die Hansestadt Lübeck hat alle städtischen Schulen und Kindertagesstätten mit CO2-Sensoren ausgestattet. Die Messung der Luftqualität hat eine hohe Relevanz, um ein gutes Raumklima in den Klassenzimmern zu gewährleisten. Seit dem Sommer 2021 wurde durch die TraveKom GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Lübeck, im Auftrag der Hansestadt die flächendeckende Installation von Raumluftsensoren mit modernster Funktechnologie in den rund 2.200 Klassenräumen der Lübecker Schulen sowie in den Räumen der 28 städtischen Kindertagesstätten realisiert. Alle Daten werden ab sofort anonymisiert über eine digitale Plattform, das CO2-Dashboard, unter www.luebeck.de/frischeluft bereitgestellt.

„Bundesweit wohl einmalig haben wir es in der Hansestadt Lübeck geschafft, alle Klassenräume mit einem Messsystem auszustatten, das den CO2-Gehalt regelmäßig misst und über ein Ampelsignal Schüler:innen und Lehrkräften die Möglichkeit der optischen Kontrolle gibt“, erklärt Bürgermeister Jan Lindenau. „Über das CO2-Dashboard wird je Schulstandort in einer digitalen Stadtkarte sowohl der durchschnittliche CO2-Gehalt als auch die durchschnittliche Temperatur, der Luftdruck und die Luftfeuchtigkeit der letzten 20 Minuten der einzelnen Klassenräume angezeigt. Smarte Technologie ermöglicht damit eine schnelle und unkomplizierte Datenkombination und –auswertung, so dass nun Analysen zur Raumluftqualität vorgenommen werden können, um insbesondere bedarfsweise und objektbezogen technische Verbesserungen umzusetzen. Mit dem Portal schaffen wir eine hohe Transparenz und ermöglichen allen Interessierten einen Überblick über die Raumluftqualität in den Lübecker Bildungseinrichtungen“, betont der Bürgermeister.

„Ein gutes Raumklima, das Konzentration, Leistung und Gesundheit fördert, wird vor allem von der Luftqualität bestimmt. Wenn im Klassenraum über schlechte Luft geklagt wird, treten Symptome wie Kopfschmerzen, Ermüdung und Reizerscheinungen in Augen, Nase und Rachen auf“, so Dr. Hans-Joachim Friedemann, Leiter des Bereichs Schule und Sport. „Dank der digitalen Ausstattung mit CO2-Ampeln können Schüler:innen und Lehrkräfte schnell und unkompliziert auf Missstände reagieren und so die Sicherheit und Hygiene selbstständig überprüfen.“

Die CO2-Ampel in den Schulen und Kitas weisen drei Stufen der Luftqualität aus. Leuchtet die Ampel „Grün“, liegen die Kohlendioxid-Werte unter 1.000 ppm (ein millionstel Teil) und damit unterhalb der Vorwarngrenze. Bei „Gelb“ ist die Vorwarngrenze erreicht: Stoß- und Querlüftung sollten erfolgen. „Rot“ stellt die Warngrenze dar. Hier befindet sich der Messwert über 2.000 ppm. Lüften ist nunmehr zwingend. Die Schwellwerte richten sich nach der Bewertung der Ad-hoc-Arbeitsgruppe der Innenraumluft-Hygienekommission und der Obersten Landesgesundheitsbehörde.

Die CO2-Ampeln messen neben dem Kohlendioxid-Gehalt auch Druck und Feuchtigkeit in der Luft. Die gewonnenen Werte können genutzt werden, um Schimmelbildung vorzubeugen oder Klassenräume zu ermitteln, in denen zusätzliche Maßnahmen zum Lüften zum Beispiel durch technische Installationen nötig sind. Im Falle einer Pandemie kann das Gesundheitsamt die Raumluftwerte zum Gesundheitsschutz für jede einzelne Klasse auswerten.

Birgit Hartmann, Leiterin des Bereiches Umwelt, Natur und Verbraucherschutz der Hansestadt Lübeck ergänzt: „Die konsequente Umsetzung der Lüftungsempfehlungen der CO2-Sensoren senkt auch deutlich das Risiko für die Schulkinder als sensible Benutzergruppe von Belastungen durch andere Umweltschadstoffe aus Gebäuden, Möbeln und Materialien.“

„Wir freuen uns sehr, als Dienstleisterin für die Hansestadt mit der Installation der CO2-Sensoren und der Datenplattform dahinter einen Beitrag für das gesunde Raumklima in den Schulen und Kindertagesstätten in Lübeck leisten zu dürfen. Höchste Priorität hat, die CO2-Messwerte nutzer:innenfreundlich darzustellen und absolut datenschutzkonform und sicher auf den städtischen Servern bereitzustellen“, so Jan Hedtfeld, Leitung Smart City Services, TraveKom, Stadtwerke Lübeck Gruppe.

Info-Broschüre zum richtigen Lüften

Unter dem Titel „Frische Luft für klare Köpfe“ hat die Hansestadt Lübeck eine Broschüre zum richtigen Lüften in Klassenzimmern veröffentlicht und in den Schulen als Leitfaden für Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern ausgelegt. Alternativ kann die Broschüre unter www.luebeck.de/frischeluft als PDF-Datei heruntergeladen werden.+++