Veröffentlicht am 16.03.2022

Städtisches Verkehrsflussmanagement koordiniert Infrastrukturmaßnahmen

Wiederholte Eingriffe vermeiden: Glasfaserausbau wird mit Sanierung der Geh- und Radwege sowie Erneuerung der Beleuchtung kombiniert

M. Schill und J. Steffien bedienen die Software Roads der Firma WPS. (16. März 2022)

Die Investitionen in die Infrastruktur der Hansestadt nehmen enorm zu. Die Hansestadt Lübeck steht vor der Aufgabe Ihre Straßen, Wege, Brücken sowie Ver- und Entsorgungsleitungen in einem beträchtlichen Umfang für die Zukunft zu modernisieren und fit zu halten. Der Ansturm auf die Bauverwaltung ist groß. Die unterschiedlichen Akteure reichen ihre (Master-)Pläne und Anträge in einem nie dagewesenen Umfang zur Genehmigung ein. Dazu gehören auch insbesondere Anbieter für das Breitbandnetz.

Die Hansestadt Lübeck hat sich auf diese Entwicklung bereits frühzeitig vorbereitet. Bausenatorin Joanna Hagen hat dazu in ihrem Fachbereich die Leitstelle Verkehrsflussmanagement als Stabstelle eingerichtet. Bei der Leitstelle laufen die Fäden aller geplanten, gesamtstädtischen Großmaßnahmen zusammen und werden gemeinsam mit dem Bereich Stadtgrün und Verkehr, den Entsorgungsbetrieben, den Stadtwerken und den übrigen bauenden Akteuren koordiniert. Die Polizei, die Feuerwehr, die Fahrradbeauftragte, die Rettungsdienste und andere Planungsbeteiligte können bedarfsgerecht eingebunden werden. Unterstützt wird der Koordinierungsprozess durch die innovative Software Roads der Firma WPS, durch die alle Maßnahmen und mögliche Konflikte auf einer Karte bildlich dargestellt werden. Intuitiv können darin mögliche Szenarien zusammengestellt und abgestimmt werden, um die passende Lösung für jedes Bauprojekt zu finden.

„Es zeigt sich jetzt, dass wir mit der Einrichtung der Leitstelle Verkehrsflussmanagement genau zur richtigen Zeit ein Verfahren etabliert haben, das uns jetzt in die Lage versetzt, die vielen parallelen Maßnahmen effektiv zu steuern und den Verkehrsfluss dabei im Blick zu behalten“, so Bausenatorin Hagen. „Nicht alles lässt sich planbar und konfliktfrei umsetzen, aber wir können jetzt auf die Rahmenbedingungen strukturiert reagieren, den Überblick behalten und optimierte Lösungen anbieten.“

Ziel der Koordinierung ist es, die vielen Baumaßnahmen zu entzerren oder zu bündeln, dadurch wiederholte Eingriffe in den Straßenraum zu vermieden und die Belastungen für die Verkehrsteilnehmenden insgesamt möglichst gering zu halten. Leiter der Leitstelle Verkehrsflussmanagement, Anton Wetzel: „Die bauenden Akteure an einen Tisch zu holen und zur Zusammenarbeit zu bewegen ist eine neue Aufgabe für uns und für die Beteiligten. Mit jeder Koordinationsrunde wächst aber das Verständnis für diese Notwendigkeit. Und der Erfolg gibt uns Recht: Gemeinsam können wir mehr leisten und bessere Gesamtergebnisse erzielen.“

So nutzt die Stadt den Glasfaserausbau gezielt dazu, in den sowieso von Baumaßnahmen betroffenen Bereichen die Geh- und Radwege im Zuge der Wiederherstellung der Oberflächen gleich mit zu sanieren. Nach St. Lorenz Süd beginnt ab Mitte März 2022 ein solches, koordiniertes Großprojekt im Stadtteil St. Getrud, mit dem stadtteilweiten Glasfaserausbau. Der 1. Bauabschnitt umfasst die folgenden Straßen:

· Bülowstraße

· Heinrichstraße

· Kottwitzstraße

· Loignystraße

· Marliring

· Marlistraße

· Schillstraße

· Werderstraße

Im Anschluss wird die Hansestadt Lübeck dort bedarfsgerecht die Geh- und Radwege sanieren. Darüber hinaus erhält der Stadtteil eine neue LED-Straßenbeleuchtung. Damit wird gleichzeitig ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Möglich wird das Bauen „in einem Zug“ durch umfangreiche Vorabstimmungen mit den verschiedenen Infrastrukturverantwortlichen.

Die Hansestadt Lübeck legt weiterhin den Schwerpunkt auf die Koordination von allen Baumaßnahmen im Stadtgebiet. Auf diese Art und Weise kann das Tempo und der Umfang der geplanten Erneuerungsmaßnahmen in der Hansestadt erheblich gesteigert werden. Die Verkehrsflächen für die Abwicklung der verschiedenen Maßnahmen werden nur einmal geöffnet und in einem Zug wieder verschlossen. Das hat auch neben den wirtschaftlichen Aspekten den Vorteil, dass die baustellenbedingten Einschränkungen für die Anwohner:innen gegenüber vielen Einzelmaßnahmen reduziert werden. +++