Veröffentlicht am 01.03.2022

Marli geht voraus auf Klimakurs

Energetische Quartierssanierung im Umfeld der Albert-Schweitzer-Straße startet

Energetische Quartierssanierung im Umfeld der Albert-Schweitzer-Straße. (01. März 2022)

Im Wohnquartier im Umfeld der Albert-Schweitzer-Straße startet die Energetische Quartierssanierung „Marli“ mit einer Auftaktveranstaltung am Dienstag, 8. März 2022 für die Bewohnerinnen und Bewohner. Das Quartier im Stadtteil St. Gertrud will sich in den kommenden Jahren zu einem klimafreundlichen Stadtquartier entwickeln, in dem sich die Menschen wohlfühlen. Das Projekt wird im Rahmen des Klimaschutzprogramms der Stadtverwaltung durchgeführt und über das Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ der KfW Bank von Bund und Land finanziell unterstützt.

Eine der größten Herausforderungen der Klimaneutralität ist die Energiewende, insbesondere der Strom- und Wärmeverbrauch der Gebäude. Um diesen Bereich klimafreundlich zu gestalten ist es sinnvoll, Stadtviertel im Gesamten zu betrachten und die Kräfte zu bündeln. „Gemeinsam mit vielen Akteuren lassen sich beispielsweise Wärmenetze wirtschaftlicher umsetzen oder neue umweltfreundliche Mobilitätsangebote einführen“, berichtet Umweltsenator Ludger Hinsen.

Welche Maßnahmen das Energiequartier „Marli“ auf Klimakurs bringen, wird in den kommenden Monaten gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Quartiers, mit Akteuren der Energie- und Wärmeversorgung, wie den Stadtwerken Lübeck, sowie den Wohnungsbauunternehmen TRAVE, Lübecker Bauverein, Neue Lübecker, den Vereinigen Baugenossenschaften Lübeck sowie der Vonovia herausgearbeitet. Auch andere gesellschaftliche Gruppen, wie etwa die St. Philippus Gemeinde machen mit.

Die Besonderheit auf „Marli“ ist die Einbeziehung der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lübeck. Die Landesliegenschaft hat einerseits selbst einen sehr hohen Energiebedarf, beispielsweise durch die auf dem Gelände betriebene Wäscherei und die Großküche, anderseits verfügt sie über große Flächen, die für die Nutzung von PV-Anlagen oder die Wärmebereitstellung genutzt werden könnten. „Im Zusammendenken von Wohngebäuden und JVA zeigt sich deutlich, dass in der Betrachtung von Quartieren bessere Lösungsansätze entwickelt werden können, als bei der einzelnen Betrachtung eines Wohnhauses“, erläutert Bausenatorin Joanna Hagen.

Die Auftaktveranstaltung am 8. März 2022 wird einen ersten Einblick in dieses Zusammendenken geben. Dabei werden das Quartier und die Quartiersgrenzen für dieses Projekt vorgestellt, erste Ideen für Sanierung und Energieversorgung präsentiert und auf Fragen und Vorschläge der Bewohner:innen eingegangen. Insbesondere die Fragen der sozialverträglichen Kostenverteilung und die Einbindung der Bewohner:innen bei Mobilitäts- und Nachhaltigkeitsprojekten werden dabei besprochen.

Das Quartier „Marli“ folgt dem Quartier „Moisling“, das bereits 2015 am Förderprogramm „Energetische Stadt- und Quartierssanierung“ der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) und der KfW Bank teilgenommen hat. Im derzeit entstehenden Masterplan Klimaschutz (MAKS) sind weitere Quartierskonzepte für Lübecker Stadteile vorgesehen.

Weitere Informationen zur Auftaktveranstaltung, dem Projekt und eine Karte des Quartiers finden Sie auf www.luebeck.de/quartier-marli. +++