Veröffentlicht am 24.08.2021

»Laudate Dominum« – Prächtige Klänge der Hansezeit

Am 27. September 2021 geht das Europäische Hanse-Ensemble mit einem Konzert in die zweite Runde

das Europäische Hanse-Ensemble

Mit einem Konzert zur Festmusik der Hansestädte geht das Europäische Hanse-Ensemble am Montag, 27. September 2021 um 20 Uhr im Dom zu Lübeck in die zweite Runde. Mit »Laudate Dominum« entführt das internationale Ensemble unter der Leitung von Manfred Cordes das Publikum in eine besondere Klangwelt, die vor gut 400 Jahren das musikalische Leben der Hansestädte prägte. Dabei beleben die jungen Musiker:innen Werke von Komponisten, die teils jahrhundertelang nicht mehr erklungen sind und wecken diese aus ihrem Dornröschenschlaf. Schirmherr des Projekts, das gerade eine Förderungsverlängerung bis 2024 erhalten hat, ist Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck und Vormann der Hanse.

Am Montag, 27. September 2021 um 20 Uhr, gibt das Europäische HanseEnsemble unter der Leitung von Manfred Cordes sein zweites Konzert im Dom zu Lübeck. Im Europäischen Hanse-Ensemble treffen junge Menschen auf alte Musik und hauchen zum Teil unbekannten Werken und Komponisten auf historischen Instrumenten, wie sie in der Zeit um 1600 gebräuchlich waren, neues Leben ein. Das Ensemble formiert sich jedes Jahr neu aus Gesangssolist:innen und Instrumentalist:innen, die in den Meisterkursen des Vorjahres auserwählt wurden. In diesem Jahr umfasst es 22 junge Musiker:innen aus 12 verschiedenen Ländern, darunter Indonesien, Japan, Kanada, den USA, Großbritannien, Frankreich, Polen, Russland, Lettland, Portugal, Österreich und Deutschland.

Einen Eindruck davon, wie die Zeit der Hanse musikalisch geklungen hat, erhalten die Zuhörer:innen beim diesjährigen Konzert des Europäischen Hanse-Ensembles. Der erste Teil des Programms widmet sich dabei den prächtigen Kompositionen, die zu den hohen christlichen Feiertagen Ostern, Pfingsten und Trinitatis gespielt wurden. Aber auch zu den Hochzeitsfeierlichkeiten wohlhabender Kaufleute lieferten die Komponisten fantasiereiche Werke, die ursprünglich zwar für einen einmaligen Anlass geschaffen wurden, jedoch von nicht minderer Qualität und klanglicher Vielfalt sind. Dabei werden Meister wie Hieronymus und Jacob Praetorius (Hamburg), Crato Bütner (Danzig) und Philipp Dulichius (Stettin) gespielt, die heute zwar weitgehend unbekannt sind, jedoch großartige Kompositionen schufen, die seit Jahrhunderten auf ihr Comeback warten.

Das Konzert, für das das vielversprechende Motto des »Laudate Dominum« gewählt wurde, schließt mit einer epochalen Jubelmusik von Thomas Selle zum Abschluss des Westfälischen Friedens 1648, der nach den grausamen und entbehrungsreichen Jahren des Dreißigjährigen Krieges in vielen Städten ausgiebig gefeiert wurde.

»Wir wollen das musikalische Erbe der Hansezeit wieder zugänglich machen«, sagt Manfred Cordes, der sich der Wiederbelebung alter Musik verschrieben und für das diesjährige Konzertprogramm regelrechte Pionier- und Archivarbeit geleistet hat, denn größtenteils spielen die Musiker:innen aus Notenmaterial, welches Cordes eigens für das Europäische Hanse-Ensemble aufbereitet hat.

Der Initiator und künstlerische Leiter des Europäischen Hanse-Ensembles ist ein international anerkannter Spezialist für die Musik des 16. und 17. Jahrhunderts und versteht sich immer auch als Mittler zwischen Musikwissenschaft und musikalischer Praxis. Seine besondere Affinität zur norddeutschen Musik, das Interesse an der Geschichte der Hanse als ein europaweit agierendes Netzwerk sowie sein Engagement für den musikalischen Nachwuchs mündeten in der Gründung des Europäischen Hanse-Ensembles, welches all diese Aspekte vereint. Erst kürzlich hat dieses einzigartige Projekt eine Förderungszusage bis 2024 erhalten und wird daher auch in den kommenden Jahren die Musik der Hansezeit wiederaufleben lassen. Für 2022 ist zudem eine erste CD geplant, welche die Hanse-Musik in Städteporträts dokumentiert.

Nach der Premiere von »Laudate Dominum« in Lübeck geht das Europäische Hanse-Ensemble auf Tournee durch weitere Hansestädte und tritt in Hannover, Bremen, Hamburg und Danzig auf.

Die Tickets für das Konzert in Lübeck kosten 20 Euro, ermäßigt 12 Euro. Am Mittwoch, 01. September 2021 beginnt der Vorverkauf an den Lübecker Vorverkaufsstellen und online bei www.luebeck-ticket.de. Es wird darum gebeten, die Vorverkaufsmöglichkeiten zu nutzen, da eine Abendkasse nur bei vorhandenen Restkarten eingerichtet wird.

Detaillierte Informationen zu der Konzerttournee sowie zum Europäischen Hanse-Ensemble gibt es unter www.hanse-ensemble.eu.

Im Sinne der Hanse: Museum und Ensemble

Mit der organisatorischen Ansiedlung am Europäischen Hansemuseum in Lübeck (EHM) hat das Europäische Hanse-Ensemble (EHE) seine ideale Heimstätte gefunden. Während das Ensemble den kulturellen Austausch über Grenzen hinweg fördert und Musiker:innen aus Europa und über Europa hinaus zusammenbringt, leistet das EHM einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des europäischen Gedankens auf musealer Ebene. Als weltweit größte Institution, die sich mit der Geschichte der Hanse beschäftigt, erforscht und vermittelt das EHM das immaterielle Kulturgut der Hanse in Deutschland und Europa und präsentiert dessen einzigartige Geschichte in einem faszinierenden Erlebnismuseum. Mit einer angeschlossenen Forschungsstelle, zahlreichen Sonderausstellungen sowie einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm trägt es dazu bei, die Relevanz der Hanse sichtbar zu machen. Mit dem Europäischen Hanse-Ensemble ergibt sich ein Zusammenleben zweier einmaliger Institutionen im Dienste der Hanse.

Kooperationspartner des Europäischen Hanse-Ensembles sind das Europäische Hansemuseum, der Dom zu Lübeck und die Musikhochschule Lübeck. Veranstalter des Konzerts in Lübeck ist der Verein Orlando e. V. +++

Quelle: Europäisches Hansemuseum