Die Berufsorientierung sollte trotz oder gerade wegen Corona ein Schwerpunkt an Schulen und in den Betrieben sein. „Schülerinnen, Schüler und Unternehmen sollten jetzt die Zeit für Einblicke in Berufe nutzen, die sich als einst typische Männer- oder Frauenberufe dem anderen Geschlecht öffnen. Dann sind sie besser für die Zeit nach der Krise vorbereitet, in der längere Praktika und Vorstellungsgespräche wieder möglich sein werden“, sagt Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck.
Gemeinsam mit der IHK zu Lübeck und der Handwerkskammer Lübeck ruft sie Wirtschaft und Schülerinnen auf, sich am bundesweiten Girls‘ Day am Donnerstag, 22. April 2021, zu beteiligen. Jungs sollten ebenfalls den Aktionstag nutzen, um sich über Berufe in den Bereichen Erziehung oder Pflege zu informieren.
Aufgrund der Pandemie-Beschränkungen können nicht alle Teilnehmenden wie in den vergangenen Jahren in den Betrieben Gespräche führen und bei den Tätigkeiten zuschauen. Für den Girls‘ Day und den Boys‘ Day wird es in diesem Jahr überwiegend digitale Angebote geben. Einen Leitfaden mit Beispielen, wie Unternehmen diesen Tag auch digital gestalten können, gibt es auf den offiziellen Websites zum Girls‘ Day oder Boys‘ Day.
„Berufsorientierung ist gerade in Pandemiezeiten ein wichtiges Thema, da viele Schulpraktika und Ausbildungsmessen ausfallen mussten. Der bundesweite Girls‘ Day und der Boys‘ Day-Zukunftstag bieten Betrieben die Möglichkeit, Interessierte auch digital am Arbeitsalltag teilhaben zu lassen. Über interessante Austausche gelingt es sicherlich, zukünftige Auszubildende zu rekrutieren und sich somit die Fachkräfte von morgen zu sichern“, betont Daniela Breuer, Beraterin im Projekt „Teilzeitausbildung für alle!“ bei der IHK zu Lübeck, das vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein unterstützt wird.
Auch Antje Gerdau, Beraterin „Teilzeitausbildung für alle!“ bei der Handwerkskammer Lübeck, motiviert Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme: „Es gibt im Handwerk viele spannende und auch überraschende Berufe zu entdecken. Der Aktionstag bietet dafür gute Möglichkeiten.“ Ihre Erfahrung aus der Beratung von Ausbildungsplatzsuchenden: „Betriebe, die offen für familienfreundliche Ausbildungsformen wie Teilzeitausbildung sind, werden zunehmend interessanter für junge Menschen. Wir möchten daher Betriebe dazu ermutigen, den Girls‘ Day und Boys‘ Day-Zukunftstag für die Nachwuchsgewinnung zu nutzen – auch in digitaler Form. Wir beraten Sie gern bei der Umsetzung.“
Teilnehmen können Mädchen oder Jungen ab der fünften Klasse. Stadt und Kammern suchen Unternehmen und Institutionen, in deren Berufsfeld beim Girls‘ Day maximal 40% Frauen oder beim Boys‘ Day höchstens 40% Männer aktuell eine Ausbildung absolvieren. Welche Berufe infrage kommen sowie weiterführende Informationen, gibt es auf den offiziellen Websites: https://www.girls-day.de oder https://www.boys-day.de/ +++
Quelle: Frauenbüro