Veröffentlicht am 24.02.2021

Stadtentscheid im Vorlesewettbewerb

Josie ist die beste Vorleserin Lübecks

Stadtentscheid Vorlesewettbewerb

Die Sechstklässlerin Josie Ruprecht von der Oberschule zum Dom setzte sich im Stadtentscheid des Bundesweiten Vorlesewettbewerbs durch und vertritt Lübeck als Stadtsiegerin in der nächsten Runde. Der Vorlesewettbewerb ist die größte Leseförderungsaktion Deutschlands. Er findet bereits im 62. Jahr statt, erlebte nun aber ein Novum: aufgrund der Corona-Situation kann er nur digital ausgetragen werden.

Neun Kinder hatten sich als Schulsiegerin oder Schulsieger für den Stadtentscheid qualifiziert und wurden eingeladen, ein Video mit ihrem Lesebeitrag aufzunehmen. Dafür durften sie sich ein Buch frei auswählen und von diesem eine maximal dreiminütige Leseprobe abgeben. Mit dabei waren Klassiker wie Cornelia Funkes „Igraine Ohnefurcht“, aber auch aktuelle Fantasy-Bücher wie „Woodwalkers“ von Katja Brandis, es wurden außerdem Lehrerinnen geschrumpft, Eltern in Schweine verwandelt und spannende Kriminalfälle ermittelt.

Auch wenn in diesem Jahr die knisternde Atmosphäre des Live-Publikums fehlte, war es nicht weniger spannend: Welches Video würde die Jury überzeugen? Für die Jury, in der u.a. die beiden Kinderbuchautorinnen Anja Ackermann und Heike Wiechmann, der Lehrer Torben Döhring sowie Mitarbeitende der Bibliothek und der Vorjahressieger Jaron vertreten waren, gab es feste Kriterien, die ihnen bei der schwierigen Wahl halfen. So wird besonders auf die Lesetechnik geachtet, aber auch die Wahl der Textstelle und deren atmosphärisch stimmige Darstellung sind wichtig.

Alle Mitglieder der Jury waren begeistert, mit welcher Bravour jeder einzelne Schulsieger sich im Stadtentscheid geschlagen und in der kurzen Zeit ein Video mit seinem Lesebeitrag aufgenommen hat. Letztendlich konnte Josie Ruprecht mit einer eher ernsten Textstelle aus dem Buch „Als mein Bruder ein Wal wurde“ die Jury aber klar überzeugen. Sie gab mittels Betonung und Tempowechseln jeder Person der Geschichte eine unverwechselbare Stimme und sorgte so dafür, dass sich die Zuhörer gut in die geschilderte Szene aus dem Familienleben hineinversetzen konnten.

Mit einem ebenfalls sehr sicher gelesenen und lebhaft betonten Beitrag aus dem Buch „Friedrich, der große Detektiv“ sicherte sich Emil vom Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium den zweiten Platz und Helene vom Johanneum zu Lübeck erlas sich mit einer Textstelle aus dem Bestseller „Ein Sommer in Sommerby“ von Kinderbuch-autorin Kirsten Boie den dritten Platz. Insgesamt war allen Teilnehmern die Begeisterung für das Lesen anzumerken und es bleibt zu hoffen, dass sie auch weiterhin lesen und vorlesen werden. Einen ersten Anreiz dafür stellt der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels zur Verfügung gestellte Buchpreis dar, den alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den nächsten Tagen zugeschickt bekommen. +++