Veröffentlicht am 11.01.2021

Sonderausstellungen 2021 im Europäischen Hansemuseum

Hanse steinreich – eine LEGO Zeitreise vom 29. Mai bis 7. November 2021

Es wird bunt im Europäischen Hansemuseum: Höhepunkt des Jahres ist die Sonderausstellung „Hanse steinreich – eine LEGO Zeitreise“, die ab dem 29. Mai 2021 gezeigt wird und die Geschichte der Hanse in LEGO Klötzen erzählt. Mit dem „Abenteuer Hanse“ entsteht ein digitaler und spielerischer Familienrundgang durch die Dauerausstellung. Ab dem 1. Februar 2021 stellt das EHM auf Online-Tickets um. Ein kurzer Rückblick präsentiert die Besuchszahlen im Corona-Jahr 2020.

Im Rahmen der Jahrespressekonferenz haben Museumsdirektorin Dr. Felicia Sternfeld und ihr Team das Programm und die Höhepunkte des Europäischen Hansemuseums für 2021 vorgestellt. Unter dem vielversprechenden Titel „Hanse steinreich – eine LEGO Zeitreise“ steht vom 29. Mai bis 7. November 2021 ein ganz besonderes Ausstellungsprojekt auf der Agenda: Die Welt der Hanse nachgebaut aus LEGO Steinen – das gab es noch nie. Mithilfe der bunten Plastiksteinchen des bekannten dänischen Spielzeugherstellers inszeniert das Europäische Hansemuseum die Geschichte der Hanse neu. Die Schau aus LEGO Klötzen nimmt die Besucher:innen mit auf eine farbenfrohe Zeitreise durch verschiedene Jahrhunderte und ermöglicht einen unterhaltsamen Zugang zur Hanse – mit allerhand Details zum Entdecken. In Zusammenarbeit mit Rene Hoffmeister, zertifiziertem LEGO Modellbauer der Firma BrickFabrik, werden sechs Hansewelten liebevoll und detailreich nachgebaut. Großmodelle und Dioramen werden so zu einem beeindruckenden und einmaligen Erlebnis für die ganze Familie.

Eine weitere Besonderheit ist die Entwicklung des Projekts als Wanderausstellung: Gemeinsam mit der Firma Molitor, die bereits das Ausstellungsdesign für die große Störtebeker-Schau entworfen hat, wird „Hanse steinreich“ als Wanderausstellung konzipiert und soll nach der Präsentation im EHM europaweit auf Tournee durch weitere Museen gehen.

Das 2018 entwickelte Mini-Ausstellungsformat „HanseHeroes – Alte Städte neu entdeckt“ wird im Herbst 2021 fortgesetzt. Nach Hannover, Danzig und Stralsund wird dieses Jahr die Hansestadt Riga präsentiert.

Neues steht auch im Bereich der Dauerausstellung an: Ein digitaler Familien-rundgang zur Geschichte der Hanse wird im Laufe des Jahres umgesetzt. Der Familienrundgang „Abenteuer Hanse“ wird von der Kulturstiftung des Bundes großzügig gefördert und ist eines von 68 Projekten, die im Rahmen der Initiative „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ unterstützt wird. Mit dem „Abenteuer Hanse“ können die Museumsgäste – auch bei geschlossenen Türen – auf eine digitale Reise gehen und mit dem Tablet oder eigenem Smartphone die Dauerausstellung kreativ und spielerisch entdecken. Dabei treffen sie auf virtuelle Figuren, die ihnen die Ausstellungsinhalte zielgruppengerecht vermitteln und über Mini-Games zum Mitmachen und Gestalten ihres individuellen Besuchserlebnisses anregen. Auf diese Weise schafft das Europäische Hansemuseum neue Zugänge und baut seinen digitalen Ansatz weiter aus, um zukünftig – auch in Krisenzeiten – noch besser mit dem Publikum zu interagieren.

Zum 1. Februar 2021 stellt das EHM auf Online-Tickets um. Eintrittskarten für das Europäische Hansemuseum gibt es ab dann nur noch online inklusive einem vorab ausgewählten Zeitfenster und nach Verfügbarkeit. Grund ist die Vermeidung von Wartezeiten und des Anstehens in langen Schlangen. Die Gäste können ihren Museumsbesuch auf diese Art und Weise genau planen und diesen noch besser in ihren Tagesablauf integrieren. „Die Umstellung auf Online-Tickets ist ein großer Schritt in Richtung Digitalisierung, der es uns ermöglicht, die Besucherströme, insbesondere in Corona-Zeiten, besser zu leiten“, so Museumsdirektorin Dr. Felicia Sternfeld. Die Online-Tickets sind im Ticket-shop unter www.hansemuseum.eu erhältlich. Ein spontaner Besuch ohne Vorausbuchung ist weiterhin möglich, allerdings nur nach Verfügbarkeit.

Als einen weiteren Höhepunkt, der bereits im vergangenen Jubiläumsjahr entwickelt wurde, präsentiert das Europäische Hansemuseum sein neues Leit-bild. Sein fünfjähriges Bestehen hat das EHM zum Anlass genommen, um über seine museale Arbeit und Ziele zu reflektieren und sein Selbstverständnis in einem Leitbild schriftlich festzuhalten. Das Leitbild ermöglicht es dem Haus an der Untertrave, seinen Bildungsauftrag künftig noch besser zu erfüllen.

Im August findet im Europäischen Hansemuseum erstmals das zweitägige Kulturfest „Unter dem Ahornbaum“ statt. Gemeinsam mit den Lübecker Kulturschaffenden Tilo Strauss („Slam A Rama“) und Carolin Peter (Tonfink) lädt das EHM zu einem vielfältigen, zeitgenössischen Angebot ein – von Musik über Tanz und Performance bis hin zu Kunst und Schauspiel. Mittelpunkt des Festes am 14. und 15. August 2021 ist der Ahornbaum im Innenhof des Museums, unter dem Künstler:innen und Gäste aufeinandertreffen werden. Dabei transportiert das Fest einen für die Hanse wichtigen Aspekt in die Gegenwart: Den kulturellen Austausch zwischen verschiedenen Städten und Regionen. Die diesjährige Premiere bringt Lübecker und Rostocker Künstler:innen zusammen und lädt zum gemeinsamen Austausch der beiden Hansestädte ein.

Ein Blick auf die Forschung

Nach dem Erfolg von »Hanse.Quellen.Lesen!« im ersten Halbjahr 2020 lädt das Citizen Science-Projekt seit November 2020 erneut Interessierte ein, über das Online-Tool »Transkribus« knifflige Handschriften aus der Hansezeit zu entschlüsseln. 2021 werden Ergebnisse und Informationen zum Projekt über eine eigens dafür angelegte Projekt-Website veröffentlicht. An alle Hobbyforscher:innen richtet sich außerdem der „Citizen Science Day“, zu dem die Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums (FGHO) im Frühjahr einladen möchte. Im Sommer 2021 wird das bereits gestartete Pilotprojekt „HansaLink“ erste Ergebnisse präsentieren. Die deutsch-russisch-schwedische Kooperation entwickelt Konzepte, um Interessierte auf eine digitale Hanse-Rundreise einzuladen, die entlang thematischer Routen quer durch Europa führt. Über frei zugängliche Online-Angebote sollen Bürger:innen so einen Eindruck vom europaweiten Tourismusangebot zur Hanse bekommen – und Lust, dieses auch analog zu erleben.

Rückblick: Die Zahlen 2020

Mit 2020 ist für das Europäische Hansemuseum ein außerordentliches Jahr zu Ende gegangen. Im Jahr seines fünften Geburtstags musste das Haus an der Untertrave infolge der behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für mehrere Monate schließen. Nach der Schließung im Frühjahr durfte das Museum unter strengen Hygienevorschriften und Abstandsregelugen wieder öffnen. Trotz der begrenzten Anzahl an Besucher:innen, die sich gleichzeitig in den Ausstellungsräumen aufhalten durften, lockte das Museum viele Besucher:innen an. Insgesamt wurden 52.000 Besuche gezählt.

„Das vergangene Jahr war für das Europäische Hansemuseum wie für alle Museen und Kultureinrichtungen keine leichte Zeit. Nach der Schließung durften wir aufgrund der geltenden Hygienemaßnahmen keine öffentlichen Führungen mehr anbieten. Umso mehr freue ich mich, dass wir dennoch so zahlreiche Gäste bei uns begrüßen durften. Darüber hinaus konnten wir viele tolle Veranstaltungen, wie unsere kleine Open-Air-Konzertreihe ›Hansefunken‹, Lesungen und Vorträge anbieten, wenn auch im kleineren Rahmen als üblich. Gemessen an den erschwerten Bedingungen sind wir zufrieden“, so Direktorin Dr. Felicia Sternfeld. Auch ging mit „Störtebeker & Konsorten“ (20.000 Gäste) im Juli die bislang erfolgreichste Sonderausstellung zu Ende.

Während der Schließung hat das EHM-Team ein umfangreiches digitales Ange-bot entwickelt und auf Instagram, Facebook und seinem YouTube-Kanal Live-Führungen, Live-Gespräche mit externen Experten und Kulturschaffenden so-wie virtuelle Blicke hinter die Kulissen geboten. Unter dem Motto #closedbutopen wurden auf diese Weise zahlreiche digitale Besucher:innen angelockt. Für 2020 wurden 74.622 digitale Besuche gezählt (Personen, die über die Website sowie Social Media Kanäle mit Inhalten des EHM in Berührung gekommen sind). +++

Quelle: Europäisches Hansemuseum