Veröffentlicht am 14.12.2020

Hansestadt Lübeck warnt vor illegalem Welpenhandel zu Weihnachten

Amtstierärztlicher Dienst gibt Tipps: Bindung zum Muttertier und Geschwistern unbedingt prüfen!

Die Hansestadt Lübeck warnt eindringlich vor dem Kauf von Welpen, die nicht aus anerkannten Zuchten stammen.

Der illegale Welpenhandel ist nicht einfach zu erkennen und hat sich in letzter Zeit stark verändert. Die jungen Tiere werden nicht mehr günstig angeboten, die Anbieter geben sich als „Hundekenner“ aus und erfinden dabei erhebliche Lügengeschichten. Impfpapiere sind häufig gefälscht, Abstammungsnachweise selbst erstellt.

Viele der illegal gehandelten Tiere befinden sich in einem noch nicht abgabefähigen Alter, haben infektiöse Krankheiten, die nicht nur für andere Hunde, sondern – wie einige Darmparasiten - auch für Menschen ansteckend sein können. Bei den zuletzt in der Hansestadt Lübeck sichergestellten Welpen fielen neben den infektiösen Krankheiten auch erblich bedingte Krankheiten auf, die zum Teil aufwendige Operationen erforderlich machen beziehungsweise die Tiere ihr Leben lang begleiten. Außerdem zeigten sich bereits in jungem Alter Verhaltensauffälligkeiten wie gesteigerte Aggression, welche aufgrund der ungenügenden Sozialisation der Welpen auftreten.

Tipps für den Kauf eines Hundewelpen:

·         Keinen Welpen erwerben, der nicht zuvor im Familienverband mit erkennbar zugehörigem Muttertier und Geschwistern zu sehen waren. Manchmal wird ein angebliches Muttertier gezeigt, dies hat dann aber erkennbar keine enge Beziehung zu dem mitgebrachten erwachsenen Hund.

·         Man sollte sich neben dem Muttertier auch deren Impfpass/Heimtierausweis zeigen lassen, um festzustellen, ob eine regelmäßige Gesundheitsfürsorge stattgefunden hat.

·         Ein Welpe darf erst in einem Alter von mindestens 8 Wochen abgegeben werden. Im Zweifelsfall sollte man sich tierärztlichen Rat zu Hilfe nehmen.

·         Bei einem seriösen Züchter kann man sich die Welpen z.B. schon 2 Wochen vor der Mitnahme ansehen. Es muss im (gepflegten) Umfeld auch erkennbar sein, dass dort überhaupt Hunde gehalten werden.

·         Keinesfalls sollte man sich sich– auch unter Corona-Bedingungen –auf Treffpunkte außerhalb des Haltungsumfeldes der Hunde einlassen.

Beim geringsten Zweifel sollte man lieber auf den Kauf verzichten! +++