Veröffentlicht am 10.01.2020

Brache am Lindenplatz soll Büroneubau weichen

Heinz Besser-Stiftung, Hypoport AG und Stadtverwaltung einigen sich auf Verfahren

Das Areal am Lindenplatz stellt seit Jahren kein angemessenes Bild am Eingang zum UNESCO-Welterbe „Lübecker Altstadt“ dar. Es ist mit abgängigen Gebäuden eines ehemaligen Autohauses und eines Einzelhandels bebaut. Dieser städtebauliche Missstand soll nun beseitigt werden.

Die in Gründung befindliche Heinz Besser-Stiftung, in deren Eigentum große Teile des Areals sind, die Hypoport AG und die Stadt haben sich auf ein Verfahren verständigt, um eine deutliche Aufwertung des Bereiches zu erreichen. Dabei soll eine dem Ort angemessene anspruchsvolle Bebauung entwickelt werden, die die im Managementplan UNESCO-Welterbe „Lübecker Altstadt“ aufgeführte Sichtbeziehung auf den Dom nach Maßgabe der Sichtachsenstudie entlang der Fackenburger Allee optimal erhält.

„Die künftige Heinz Besser–Stiftung wird ihre Zwecke, vor allem die Förderung von Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Augenheilkunde, sowie die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen, insbesondere von Blinden und Sehbehinderten, mit Schwerpunkt in Lübeck verfolgen. Deshalb will die Stiftung entsprechend der jahrzehntelangen umfangreichen Bautätigkeit des Stifters bei der Verwaltung des Stiftungsvermögens auch einen Beitrag für ein gutes Stadtbild in Lübeck leisten“, erklärt der geschäftsführende Testamentsvollstrecker Dr. Oswald Kleiner.

Aufgrund der stadtbildprägenden Lage am Stadteingang zum UNESCO-Welterbe „Lübecker Altstadt“ und der unmittelbaren Nähe zum Denkmal Holstentor sind sich der Bereich Stadtplanung der Hansestadt Lübeck und Investor und zukünftige Nutzer Hypoport AG einig, an dieser Stelle einen kooperativen hochbaulichen Wettbewerb zur Erstellung einer hochwertigen Büroimmobilie durchzuführen. Die Hypoport AG, ein stark wachsendes Netzwerk von Technologieunternehmen für die Kredit-, Immobilien- und Versicherungswirtschaft mit bundesweit mehr als 1.800 Mitarbeitern, hat bereits im Sommer 2019 ihren rechtlichen Sitz von Berlin nach Lübeck verlegt. Eines der größten Tochterunternehmen der Hypoport-Gruppe, die Dr. Klein Privatkunden AG, hat bereits seit Jahrzehnten seinen Hauptsitz in der Hansestadt. Insgesamt beschäftigt die Hypoport-Gruppe zurzeit fast 500 Arbeitnehmer in Lübeck. Aktuell sind rund 30 weitere Stellen alleine in der Hansestadt ausgeschrieben.

„Der neue Hypoport-Campus am Lindenplatz ermöglicht uns, die gegenwärtig auf drei Standorte verteilten Hypoport-Unternehmen wieder zusammenzuführen. Zudem können wir so das mittelfristig geplante Wachstum auf rund 800 Mitarbeiter an unserem neuen Hauptsitz in der Hansestadt umzusetzen“, erklärt Ronald Slabke, CEO des SDAX-Konzerns. „Wir sind begeistert, in welch kurzer Zeit gemeinsam eine so gute Lösung gefunden werden konnte. Die konstruktive und kooperative Zusammenarbeit mit der Stadt Lübeck und der künftigen Heinz-Besser-Stiftung hat uns nach unseren Erfahrungen an unserem alten Hauptsitz sehr positiv überrascht.“

Das gesamte Gebiet wird mit diesem Vorhaben ein neues Gesicht erhalten. Um das Projekt realisieren zu können, müssen Flächen neu arrondiert werden. Es ist daher beabsichtigt, Teilflächen, die an das Eigentum der Heinz Besser-Stiftung angrenzen und die der Hansestadt Lübeck gehören, zur Neuordnung der Grundstücke an die Heinz Besser-Stiftung zu veräußern. Diese heute stark versiegelte Fläche soll als Grünanlage unter Einschluss eines Uferweges für die Öffentlichkeit neu gestaltet werden.

„Es freut mich, dass hier alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um einen jahrelangen Schandfleck am Eingang zur Lübecker Altstadt zu beseitigen. Dieses Projekt zeigt, dass Lübeck als Standort attraktiv für Unternehmen ist und Stadtentwicklung unter Berücksichtigung des UNESCO-Welterbestatus möglich ist. Ich danke den Beteiligten der künftigen Heinz Besser-Stiftung und der Hypoport AG für die gute Kooperation“, so Bürgermeister Jan Lindenau abschließend.

Die Gremien der Hansestadt Lübeck werden in den nächsten Wochen den Verkauf der Teilflächen beraten. Es ist beabsichtigt, dass die Bürgerschaft am 30. Januar 2020 abschließend entscheidet. +++