Veröffentlicht am 10.10.2019

Halle: Lübecks Stadtpräsidentin und Bürgermeister betroffen und fassungslos

Persönliches Kondolenzschreiben an den Oberbürgermeister bekundet Anteilnahme

Ein schwerbewaffneter Mann hat gestern, 9. Oktober 2019, in Halle (Saale) versucht, in die Synagoge einzudringen und dort unter Dutzenden Gläubigen ein Blutbad anzurichten. Der Versuch scheiterte, woraufhin er vor der Synagoge und danach in einem nahen Döner-Imbiss zwei Menschen erschoss und mindestens zwei weitere verletzte. Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau drückt in einem persönlichen Schreiben an seinen Amtskollegen Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand seine Anteilnahme aus.

Lübecks Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer und Bürgermeister Jan Lindenau erklären gemeinsam:

„Unendlich betroffen und zutiefst entsetzt haben wir die Nachricht über den Anschlag auf die Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Halle (Saale) verfolgt. Grenzenlose Trauer und Fassungslosigkeit bewegen uns angesichts dieser unvorstellbaren Vorkommnisse, dem Angriff des schwerbewaffneten Täters auf die Synagoge und die daraufhin vom Täter auf offener Straße abgegebenen und teils tödlichen Schüsse.

Es ist uns ein tiefes und inniges Bedürfnis, vor allem den Familien der Opfer, aber auch den Bürgerinnen und den Bürgern der Stadt Halle unsere tief empfundene persönliche Anteilnahme und unser aufrichtiges Mitgefühl – auch im Namen der Lübeckerinnen und Lübecker – auszusprechen.

Dieses abscheuliche Verbrechen führt uns auf schreckliche Weise vor Augen, wozu Hass und Intoleranz fähig sind. Es mahnt uns, gegen Gewalt und Diskriminierung, gegen Antisemitismus und Ausgrenzung einzutreten und alles in unserer Macht stehende zu tun, um die Grundwerte der Demokratie zu bewahren und für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft einzustehen. Wir stehen solidarisch an der Seite der Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens und wollen das friedliche Zusammenleben weiter stärken.

Möge es den Menschen in Halle gelingen, die notwendige Kraft und Stärke zu finden, um die Trauer und den Schmerz zu bewältigen und aus dieser Tragödie gemeinsam gestärkt hervorzugehen.“