Veröffentlicht am 29.08.2019

Treffpunkt am Krähenteich wird schrittweise aufgelöst

Bewertung der aktuellen Lage und Analyse der bisherigen Aktivitäten

Im Frühjahr 2017 wurden deutliche Veränderungen in der seit Jahren bestehenden offenen Drogenszene am Krähenteich festgestellt. Dagegen wurde seitens der Polizeidirektion Lübeck ein von Anfang an mit der Hansestadt Lübeck eng abgestimmtes Einsatzkonzept zur Bekämpfung der Betäubungsmittel-kriminalität in diesem Bereich umgesetzt.

Dessen wesentliche Ziele: die Reduzierung der negativen Auswirkungen der offenen Drogenszene am Krähenteich, die Verhinderung szenebedingter Verunreinigung oder missbräuchliche Nutzung des an-grenzenden Spielplatzes durch Szeneangehörige sowie insbesondere die Intensivierung polizeilicher Ermittlungen mit dem Ziel der strafrechtlichen Verfolgung und möglichst Inhaftierung von festgestellten Haupttätern wurden erreicht. Im Rahmen der zum Teil umfangreichen Strafverfahren wurden in diesem Zusammenhang 31 Haftbefehle sowie 6 Untersuchungshaftbefehle gegen Intensivtäter und Drogendealer erwirkt.

Die Hansestadt Lübeck konnte durch stetige, intensive Reinigungsarbeiten die Nutzung des angrenzen-den Spielplatzes durchgehend gewährleisten und hat mit einem deutlichen Rückschnitt der Hecken im Bereich des in direkter Nachbarschaft befindlichen Italienischen Restaurants sowie den Abbau des Toilettenhauses Rückzugsorte und Drogenverstecke signifikant auflösen können.

Trotz der zahlreichen Maßnahmen und der gemeinsamen Anstrengungen ist weiterhin eine nachvollziehbare Beunruhigung der Bürgerinnen und Bürgern Lübecks wahrnehmbar.

Alle Verantwortlichen haben gestern gemeinsam entschieden, die Situation auf dem Platz am Krähenteich stufenweise so zu verändern, dass eine offene Drogenszene dort bis April 2020 nicht mehr vorhanden ist.

Die Sicherheit im öffentlichen Raum der Stadt Lübeck geht jedoch über das Thema Drogenszene am Krähenteich deutlich hinaus und muss insbesondere den Bereich des ZOB einbeziehen. Abstimmungen zwischen der Hansestadt Lübeck und der Polizeidirektion Lübeck sind dazu schon weit entwickelt. Um beabsichtigte Maßnahmen zielführend umzusetzen, ist ein Stufenplan bis April 2020 notwendig. Eine neue Sicherheitspartnerschaft von Polizei, Stadtverwaltung und weiteren Akteuren wird entstehen.

Sichergestellt sein muss darüber hinaus die notwendige Versorgung suchtkranker Menschen. Die AWO Drogenhilfe wird im Auftrag der Hansestadt Lübeck mit zwei Streetworkern, dem Kontaktladen und allen zusätzlichen Angebote weiterhin für die Versorgung der suchterkrankten Menschen zuständig sein und sich ortsunabhängig um die Suchterkrankten in Lübeck kümmern, die Hilfe benötigen.

Bis dahin werden alle Verantwortlichen ihre Maßnahmen rund um die Szene am Krähenteich intensiv fortsetzen. Über die einzelnen weiteren Schritte wird zu gegebener Zeit gesondert informiert. +++