Veröffentlicht am 28.08.2019

Mosaik-Wandbild von Peter Thienhaus im Burgtor restauriert

Darstellung im Eingangsbereich des Jugendzentrums zeigt lübsche Sage

Darstellung im Eingangsbereich des Jugendzentrums zeigt lübsche Sage

Die Restaurierungsarbeiten am fast 60 Jahre alten Mosaik-Wandbild im Eingangsbereich des Jugendzentrums Burgtor sind abgeschlossen. Das teils zerstörte Mosaik-Wandbild wurde während der Gesamtsanierung des Jugendzentrums in den Jahren 2000 bis 2013 wiederentdeckt, unter Denkmalschutz gestellt und nach jahrelangen Planungs- und Finanzierungsbemühungen und nach einem zustimmenden Beschluss des Kulturausschusses der Bürgerschaft in diesem Jahr restauriert.

Das Motiv des Mosaiks basiert auf einer alten lübschen Sage, die das Thema Gefängnis, Strafgefangene und Musiktherapie behandelt. Die Wandgestaltung wurde im Zuge der 1959 erfolgten Eröffnung des Jugendzentrums im ehemaligen Marstall-Gefängnis 1962 eingeweiht. Die Finanzierung erfolgte damals durch eine Spende der Paul-Brockhaus-Stiftung in der Gemeinnützigen.

Geplant und realisiert hatte das Mosaik der bekannte Lübecker Maler, Grafiker und Buchillustrator Peter Thienhaus (1911-1984). Das Mosaik stellt vier musizierende Häftlinge und den Ratsdiener Markrabe vor den stilisierten Bauten der Stadt Lübeck (mit ihren typischen Giebeln, Türmchen, Bogenelementen und Fensteröffnungen) dar. Der Ratsdiener Markrabe, der die Schlüsselgewalt über den Marstall besaß, soll durch die Musik die Insassen des Marstall-Gefängnisses zu besseren Menschen gemacht haben.

An zahlreichen weiteren Lübecker Bauten aus der Nachkriegszeit finden sich Kunstwerke von Peter Thienhaus, so zum Beispiel die Glasfenster im Museum für Natur und Umwelt, die Glasfenster im abgerissenen Stadthaus oder die Türdrücker am neuzeitlichen Rathausanbau im Rathaushof und des Stadtarchivs.

Die Restaurierung wurde geleitet von Dipl.-Restaurator Roland Hooß aus Stockelsdorf, dem überregional bekannten Keramiker Hans Kuretzky und weiteren Handwerkern, koordiniert von den Architekten der damaligen Sanierung (GPK Architekten GmbH) und dem Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck, in enger Abstimmung mit dem Bereich Jugendarbeit sowie Archäologie und Denkmalpflege. +++