Veröffentlicht am 27.06.2019

Stadt will Ziele des Rahmenplans Innenstadt realisieren

Haushaltsmittel zur Umsetzung für 2020 eingeplant –Entscheidung im August 2019

Die rund 100seitige Broschüre des neu aufgestellten Rahmenplans Innenstadt mit Mobilitätskonzept wurde abschließend im Senat behandelt. Der Senat steht hinter der klaren Zielsetzung die Altstadt zu stärken. Um die vier formulierten Ziele des Rahmenplans in den nächsten zehn bis 15 Jahren zu realisieren, sollen 20 ausgewählte Projekte in drei Stufen umgesetzt werden.

Zu den wichtigsten Projekten gehört die Neugestaltung der Beckergrube: Mit einem neuen Theaterplatz und einer Verkehrsberuhigung soll die gesamte Beckergrube aufgewertet werden. Durch die Vermeidung des Durchgangsverkehrs und die Aufwertung des öffentlichen Raumes wird die Aufenthaltsattraktivität dort deutlich gesteigert. Wichtig für die Umsetzung sind jedoch Instrumente wie ein Parkleitsystem oder ein Liefer- und Wirtschaftsverkehrskonzept, die jetzt parallel entwickelt werden müssen.

Nach Beschluss des Rahmenplans durch die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck sollen die Projekte der ersten Stufe zügig umgesetzt werden. Entsprechend sollen dafür bereits im Haushalt 2020 Finanzmittel eingeplant werden.

„Nach einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung legt die Verwaltung nun mit dem Rahmenplan Innenstadt ein zielorientiertes Maßnahmenpaket für die zukünftige Entwicklung unserer Altstadt vor. Ich freue mich auf die Umsetzung der ersten Schlüsselprojekte, insbesondere auf den neuen Theaterplatz sowie auf die Umgestaltung rund um das Rathaus,“ so Joanna Hagen, Bausenatorin der Hansestadt Lübeck.

Die Ziele im Überblick:

Als erstes Ziel wurde definiert, weiterhin alle Funktionen in der Innenstadt zu erhalten und den Wohn-, Kultur- und Wirtschaftsstandort gleichermaßen zu stärken. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Einzelhandel, für den gesondert Strategien entwickelt wurden. Hierzu gehören unter anderem ein Leerstandmanagement sowie der Verzicht auf eine weitere Entwicklung des Einzelhandels auf der grünen Wiese.

Die Schaffung von Aufenthalts- statt Durchgangsorten wurde als zweites Ziel festgelegt. Drei neue Plätze sollen auf der Altstadtinsel entstehen, und die vorhandenen Plätze werden für mehr Aufenthaltsqualität umgestaltet. Stellplätze in den Rippenstraßen werden nach und nach zu einem für Alle nutzbaren Raum umgestaltet. Außerdem sollen Gestaltungsleitlinien für die Neugestaltung von Straßen entwickelt werden.

Als drittes Ziel gilt es, die Erreichbarkeit der Innenstadt zu verbessern. Die Prioritäten der Verkehrsteilnehmer werden neu geordnet: Zukünftig soll vorrangig aus Sicht des Fußgängers gedacht werden. Der Verkehr, der nur durch die Altstadt durchfährt und diesen Weg als Abkürzung nutzt, soll konsequent herausgehalten werden. Parkangebote für Bewohner in den Parkhäusern, die Einrichtung von „Mobility Hubs“ (Warenumschlag) zur Reduzierung der Lieferfahrten und die Schließung der Lücken im Fahrradnetz sind weitere notwendige Bausteine.

Das vierte und letzte Ziel ist, die besondere Baukultur des UNESCO-Welterbes zu erhalten und weiterzuentwickeln. Neben der Neuauflage der Gestaltungs- und Erhaltungssatzung wird die Stelle des Stadtbildpflegers nach vielen Jahren neu besetzt. Zudem werden die Reduzierung von Werbeanlagen und die Anpassung an die Vorgaben der Werbeanlagensatzung vorangetrieben.

Der Rahmenplan mit Mobilitätskonzept wird nach der Sommerpause in den politischen Ausschüssen behandelt und bereits Ende August der Bürgerschaft zum Beschluss vorgelegt.

Die Broschüre zum Rahmenplan Innenstadt mit Mobilitätskonzept ist online abrufbar unter www.luebeck.de/hl/Rahmenplan +++