Veröffentlicht am 12.03.2019

Rückblick auf den Vortrag: Mut zur Erziehung!

Verhaltens- und Sozialwissenschaftler verdeutlichte eindrucksvoll was Kinder brauchen

In der VHS Lübeck fand am vergangenen Dienstag, 5. März 2019 ein Vortrag mit dem promovierten Verhaltens- und Sozialwissenschaftler und bekannten Buchautor Jan-Uwe Rogge statt. Im Rahmen des Vortrags mit dem Titel: „Mut zur Erziehung und zur Unvollkommenheit!“ Rogge in einer sehr humorvollen Art und Weise den Erziehungsalltag geschildert und an vielen praktischen Alltagsgeschichten verdeutlicht, wie Eltern und Kinder miteinander kommunizieren, agieren und reagieren. Sich selbst so anzunehmen und zu akzeptieren bringt Entspannung in den Erziehungsalltag und in die Beziehung. Der Mut zur Unvollkommenheit lenkt den Blick auf das Hier und Jetzt und lässt die größere Unvollkommenheit der Vergangenheit kleiner werden.

Was Kinder brauchen hat Rogge in einem wunderbaren Beispiel erklärt. Das altbekannte Kinderlied „Hänschen klein ging allein . . .“ ist so aktuell wie nie. Hänschen geht alleine los, um die Welt zu entdecken. Kinder brauchen den Freiraum um ihre Umgebung mit allen Sinnen zu erleben und zu erfahren. „Stock und Hut wohl gemuht . . .“ Kinder benötigen Halt und die Gewissheit des Behütet seins, sie bekommen etwas mit auf ihrer Entdeckungsreise, sie gehen aber alleine. „Aber Mama weinet sehr, hat ja nun kein Hänschen mehr . . .“ Loslassen ist wichtig und ermutigen zum Gehen. Hänschen kommt nicht wieder, sondern Hans -ein ganz normaler Entwicklungsprozess.

Dieser wunderbare Abend wurde von den vier städtischen Familienzentren Behaimring, Brüder-Grimm-Ring, Beim Meilenstein, Schaluppenweg und der VHS Lübeck organisiert. Eine vollbesetzte Aula der VHS Lübeck am Falkenplatz war gefüllt mit sehr viel Lachen und hat die Zuhörer ermutigt authentisch zu sein und Mut in der Erziehung zu haben, trotz der eigenen Unvollkommenheit.

Quelle: Ralf Kolberg, Koordinator in den städtischen Familienzentren Beim Meilenstein und Schaluppenweg