Veröffentlicht am 08.05.2017

SPD gewinnt alle Direktmandate in Lübeck, CDU legt zu

Landtagswahl: Nur 56,5 Prozent Wahlbeteiligung – AfD erreicht knapp sieben Prozent

Nach Mitternacht hat Kreiswahlleiter Bürgermeister Bernd Saxe das vorläufige amtliche Endergebnis für Lübeck mitgeteilt: Bei der heutigen Landtagswahl stimmten 29.322 Wählerinnen und Wähler für die SPD, die damit 30,7 Prozent erreichte. Die CDU erhielt 25.532 Stimmen (26,7 Prozent), auf die Grünen entfielen 13.942 Stimmen (14,6 %). Die FDP erreichte mit 9.394 Stimmen 9,8 Prozent, auf die Linke entfielen 5,7 Prozent der Wählerstimmen und die AfD erzielten mit 6.409 Stimmen 6,7 Prozent. Damit haben die Lübecker deutlich gegen den Landestrend gewählt, wo die CDU nach den letzten Hochrechnungen die Wahl für sich entscheidet.

Die beiden SPD-Direktkandidaten, Kerstin Metzner und Wolfgang Baasch, gewannen ihre Wahlkreise souverän: Metzner siegte im Wahlkreis 32 Lübeck-West mit 38,7 Prozent deutlich vor Dagmar Hildebrand, CDU, mit 29 Prozent. Ebenso klar setzte sich Baasch im Wahlkreis 33 Lübeck-Süd durch: Er erzielte mit 12167 Stimmen 36,4 Prozent, Anette Röttger, CDU, erreichte als Zweitplatzierte 30,2 Prozent.

Deutlicher knapper war die Entscheidung im Wahlkreis 31 Lübeck-Ost: Mit 889 Stimmen Vorsprung und insgesamt 37,1 Prozent gewann Thomas Rother, SPD, letztendlich das Direktmandat. Ulrich Krause, CDU, konnte 34,5 Prozent der Wählerstimmen für sich gewinnen.

Insgesamt waren 170.901 Personen im Stadtgebiet Lübeck wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 56,5 Prozent und war damit zwar höher als in 2012 (51,8 %) aber deutlich niedriger als im Landesdurchschnitt (65 %). Von 20.998 Personen und damit von rund 12,3 Prozent der Wahlberechtigten wurden Briefwahlunterlagen beantragt. Die Zahl der Briefwähler ist im Vergleich zu 2012 von 8,3 auf 10,1 Prozent gestiegen.

Alle Ergebnisse der 126 Lübecker Wahlbezirke sind im Internet auf www.wahlen.luebeck.de nachzulesen.

Hintergrund: Am 22. April 2015 beschloss der Wahlkreisausschluss des Landtages eine Neueinteilung der Wahlkreise zur Landtagswahl 2017, die aufgrund der Bevölkerungsentwicklung notwendig wurde. So wurde der Wahlkreis Lübeck-Süd wieder hergestellt, während der Wahlkreis Schleswig-Nord aufgelöst wurde. Auch andere Wahlkreise erhielten eine neue Abgrenzung und teilweise auch einen neuen Namen. Folgende Neueinteilung trat am 29. Mai 2015 in Kraft:

  • Lübeck-Ost (Wahlkreis 31): In etwa östlich der folgenden Linie: Wakenitz bis Lübecker Yacht-Club - Heiligen-Geist-Kamp - Sandberg - Ballastkuhle - Untertrave – Schwartau
  • Lübeck-West (Wahlkreis 32): In etwa nördlich der folgenden Linie: Trave - Kanal-Trave - Alte Trave - Stadtgraben - Wallhafen - Klughafen - Falkendamm - Lübecker Yacht-Club; sowie westlich der folgenden Linie: Heiligen-Geist-Kamp - Sandberg - Ballastkuhle - Untertrave - Schwartau
  • Lübeck Süd (Wahlkreis 33): Restliches Gebiet der Stadt Lübeck

Aufgrund dieser Änderungen erfolgte in der Hansestadt Lübeck eine Neuzuschneidung der Wahlbezirke. Lübeck reduzierte die Anzahl der Wahlbezirke von 125 auf 111 (zuzüglich 15 Briefwahlbezirke).+++