Veröffentlicht am 07.11.2016

Bürgermeister Bernd Saxe legt Personalbericht 2016 vor

Stadtverwaltung bietet als regional größter Arbeitgeber vielfältige Perspektiven

Aktuell informiert Bürgermeister Saxe mit seinem Personalbericht 2016 die politischen Gremien über Entwicklungen zum Personalbestand und zur Personalentwicklung in der Stadtverwaltung der Hansestadt Lübeck. (Hauptausschuss am 8.11., Bürgerschaft am 24.11.)

Mit 4663 Beschäftigten ist die Hansestadt Lübeck mit Ihren Eigenbetrieben einer der größten Arbeitgeber der Region. Sie bietet ihren Beschäftigten eine große Variationsbreite an Arbeitsmöglichkeiten und beruflichen Einsatzfeldern. Der jährlich erscheinende Personalbericht gibt insbesondere Auskunft über aktuelle Entwicklungen in der Stadtverwaltung, angefangen von Überblicksangaben zur Anzahl der Beschäftigten und der Zusammensetzung des Personals bis hin zu detaillierten Darstellungen der Altersstruktur, der Krankenzeiten und der verschiedenen Arbeitsformen wie Teilzeitarbeit, Telearbeit, flexible Arbeitszeiten.

Bürgermeister Saxe: „Der Personalbericht macht sowohl erfreuliche als auch bedenkliche Entwicklungen deutlich, um die wir uns dringend weiter kümmern müssen. Zu den erfreulichen Entwicklungen gehört ohne Zweifel die familienfreundliche Ausrichtung der Verwaltung. Mit den vorhandenen flexiblen Arbeitszeiten, der Möglichkeit zur Telearbeit und einer Vielzahl an Teilzeitformen sind gute Voraussetzungen geschaffen worden, um die Vereinbarkeit von häuslichen Anforderungen und Erwerbsarbeit unter einen Hut zu bekommen. Sogar die Verwaltungsausbildung kann in Teilzeit erfolgen, so dass zum Beispiel junge Mütter nicht ausgeschlossen sind.“

Der Personalbericht scheut nicht davor zurück, auch unerfreuliche Entwicklungen zu benennen, an erster Stelle sind das die erneut angewachsenen krankheitsbedingten Fehlzeiten. Die ermittelte Fehlzeitenquote von 8,8 Prozent bedeutet, dass ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung durchschnittlich rund 32 Kalendertage aus Krankheitsgründen abwesend ist. Auch wenn Vergleichszahlen wegen unterschiedlicher Berechnungsarten immer etwas mit Vorsicht zu genießen sind, wird doch deutlich, dass die Gesunderhaltung des Personals mit aller Kraft zu betreiben ist. Die Stadt hat begonnen, hier mit der Einrichtung eines Gesundheitsmanagements gegenzusteuern. Dazu Frau Sabine Tannert vom städtischen Gesundheitsmanagement: „Es wurden bereits Handlungsgrundlagen entwickelt und vorgestellt, die nun umzusetzen sind. Aktuell ist die Stadt dabei, Gefährdungsbeurteilungen für die verschiedenen Aufgabengebiete zu erstellen und Verbesserungsmöglichkeiten zu entwickeln. Auf keinen Fall dürfen hier die wachsenden psychischen Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ignoriert werden.“

Wichtiges Thema der Verwaltung war und ist zudem die Führungskräfteentwicklung. Seit einigen Jahren werden verstärkt Programme und Qualifizierungsreihen durchgeführt. Zudem konnten 30 Nachwuchsführungskräfte auf künftige Führungsaufgaben vorbereitet werden. Gisela Heinrich hat als Leiterin des zentralen Personalservice diese Entwicklung mit angeschoben: „Die Anforderungen an Führungskräfte sind komplexer geworden und gehen inzwischen weit über ein vertieftes fachliches Wissen hinaus. Vor allem werden persönliche Fähigkeiten benötigt, um die Zusammenarbeit produktiv zu gestalten, gute Leistungen zu erbringen und ein förderliches Arbeitsklima zu schaffen. Außerdem braucht auch die Verwaltung zunehmend Führungspersonal mit dem Know-How, Veränderungen zu initiieren und zu steuern.“

Eine der künftig wichtigsten Aufgaben der Stadtverwaltung betrifft den Umgang mit der demografischen Entwicklung. Der Personal- und Organisationsservice der Stadt hat ausgerechnet, dass das Durchschnittsalter bei etwa 48 Jahren liegt. In der Folge muss damit gerechnet werden, dass in den kommenden 15 Jahren mehr als 1.300 Beschäftige der Stadtverwaltung ausscheiden werden, insgesamt 42%. Bürgermeister Saxe ist sich dessen bewusst und hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich einen Überblick verschaffen soll, welche Aufgabengebiete besonders betroffen sind und die auch Maßnahmen erarbeitet zum Umgang mit den starken Veränderungen, die die demografische Entwicklung mit sich bringt.

Einige der Maßnahmen wurden bereits auf den Weg gebracht. „Die Hansestadt Lübeck ist nicht nur einer der größten Arbeitgeber, sondern auch einer der größten Ausbildungsbetriebe der Stadt. Wir bilden in 23 Ausbildungsberufen aus. In den Berufsbereichen, in denen viele Beschäftigte ausscheiden werden, wie z.B. den Verwaltungsberufen, haben wir die Anzahl der Ausbildungsplätze erhöht. Zugleich bilden wir auch in weiteren Berufsbildern aus, wie z.B. Fachinformatiker für Systemintegration, Notfallsanitäter, oder Hafenschiffer. Die berufliche Ausbildung trägt wesentlich zur Kompensation der demografischen Entwicklung und zur Sicherung der städtischen Aufgabenerledigung bei. Uns ist allerdings bewusst, dass aufgrund des anhaltenden Konkurrenzdrucks auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt es auch zukünftig verstärkt darum gehen muss, die Attraktivität der Arbeitgeberin Hansestadt Lübeck zu steigern, um neues Personal generell und damit auch eine ausreichende Anzahl an geeigneten Auszubildenden zu gewinnen und zu halten“, so abschließend Bürgermeister Saxe. +++