Veröffentlicht am 27.09.2016

212 Müllmonster für Lübecker Kinderspielplätze

Erster Schritt zur Eindämmung der Müllproblematik - Werkkunstschule liefert Entwurf

Herumliegender Müll und achtlos fallengelassene Lebensmittelreste sorgen in einigen Grünanlagen für hygienische Probleme und sind ein ständiges Ärgernis. Die Erwartungshaltung bezüglich der Sauberkeit ist auf Kinderspielplätzen besonders groß. So können hygienische Probleme und zerbrochene Flaschen die Gesundheit der Kinder gefährden. Selbst bei ordnungsgemäßer Müllentsorgung in die dafür vorgesehen Abfallbeälter sorgen Krähen und Möwen bei der Suche nach Essensresten dafür, dass Unrat außerhalb des Abfallbehälters auf den Boden verteilt wird. Demzufolge müssen städtische Mitarbeiter regelmäßig aufsammeln und entsorgen.

Der Bereich Stadtgrün und Verkehr hat nun eine ganze Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die Müllproblematik einzudämmen. Der erste Schritt zur Umsetzung erfolgt mit dem Austausch von Abfallbehältern an insgesamt 212 Kinderspielplätzen.

„Müllbeseitigung ist für uns kein Tabuthema“ sagt Bausenator Franz-Peter Boden im Rahmen eines Pressetermins am heutigen Dienstag, 27. September 2016, auf dem Kinderspielplatz Kanalstraße/Ecke Hundestraße, anlässlich der Präsentation der neuen Müllbehälter. „Wir haben uns daher entschieden die Müllbehälter auf Kinderspielplätzen freundlich und bunt zu gestalten. Sie sollen ja auffallen“ ergänzt Dr. Stefan Klotz, Bereichsleiter Stadtgrün und Verkehr.

Die alten, einfach verzinkten, offenen Müllbehälter werden durch neue Müllbehälter mit größerem Volumen ersetzt, die zudem auch noch ergonomischer zu leeren sind. Die Anzahl der Behälter wird nicht steigen, jedoch werden diese an besser zugänglichen Stellen eingebaut. Neue Mülleimer werden zukünftig auch nicht mehr direkt neben den Bänken stehen, sondern an den natürlichen Laufwegen der Menschen. Dies erhöht die Aufenthaltsqualität, weil kein unangenehmer Geruch und schwirrende Wespen direkt neben den Bänken stören.

Die Werkkunstschule Lübeck konnte für die Entwicklung des Designs gewonnen werden. Im Rahmen einer Semesterarbeit entwarfen die Schüler eine ganze Reihe von Gestaltungsvorschlägen für die neuen Müllbehälter.

Bei der Lübecker Werkkunstschule handelt es sich um eine private Schule für Kommunikationsdesign. Sie bildet junge Menschen unter anderem in den Bereichen Gestaltung, Typografie, Zeichnen, Illustration, Fotografie, Film, Screendesign und Werbung aus. In sieben Semestern erlernen die Schüler hier das professionelle Know-how, um später in Verlagen, Werbeagenturen und Designbüros durchzustarten zu können. Die Werkkunstschule ist seit 29 Jahren eine feste Institution in Lübeck und die Gestaltung der Müllbehälter bestätigt das wieder sehr eindrücklich.

Der Entwurf der Müllmonster für Spielplätze von Jelena Piep wurde nun umgesetzt und hat den ersten Platz errungen. Den zweiten Platz mit einem Vorschlag für das Müllbüro hat Josuha Liebmann erreicht. Die Umsetzung seines Entwurfs ist bereits in Vorbereitung.

Schulleiter Christian Lau ist stolz auf seine Schüler und freut sich, dass die Werkkunstschule fast pünktlich zu ihrem 30. Geburtstag einen Entwurf im Herzen der Stadt veröffentlichen kann. Eine weitere Kooperation mit der Hansestadt Lübeck kann er sich gut vorstellen.

Die Müllmonster werden nun nach und nach die 212 Hansestädtischen Spielplätze erobern. Zu sehen sind sie allerdings auch ab dem 28. September 2016 im Fenster der Werkkunstschule Lübeck, Wahmstraße 43-45.

Der Fachbereich Planen und Bauen und der Bereich Stadtgrün und Verkehr bedankt sich bei der Werkkunstschule und den Schülern für die tolle Zusammenarbeit und die wirklich gelungenen Entwürfe. +++