Veröffentlicht am 12.09.2016

Dialog und niedrigschwellige Angebote für mehr Sauberkeit

Innensenator thematisierte im Gesprächskreis Wildpinkler und Szenetreff Krähenteich

Innensenator Ludger Hinsen hat heute gemeinsam mit Vertretern der Polizei, des Lübeck und Travemünde Marketing, der AWO, der Vorwerker Diakonie, des Lübeck-Managements, der Entsorgungsbetriebe, des Bereichs Soziale Sicherung, des Gesundheitsamtes, des Bereichs Stadtgrün und Verkehr, des Ordnungsdienstes sowie der Gemeinde St. Marien das Thema Sauberkeit und Sicherheit in der Lübecker Altstadt diskutiert. Zentrale Schwerpunktthemen des Treffens waren der Szenetreff Krähenteich sowie die „Wildpinkler“ an und um St. Marien.

Bereits in vorherigen Sitzungen des Gesprächskreises, der erstmalig unter Leitung von Senator Hinsen stattfand, wurde vor allem das Thema Krähenteich mehrfach diskutiert. Lösungsansätze, um die Sauberkeit des Bereichs zu erhöhen, will Hinsen weiter verfolgen: Zusätzliche Reinigungstermine der Grünanlage sowie die geplante Errichtung einer WC-Anlage inklusive Spritzenbehälter sollen umgesetzt werden. Hierzu sollen die bereits vorliegenden Möglichkeiten geprüft werden, um eine schnelle Realisierung herbeizuführen. Eine Verlagerung der Szene an einen anderen Ort wurde von allen Beteiligten ausgeschlossen. „Damit würden wir das Problem grundsätzlich nicht lösen“, begründet Hinsen die Entscheidung. „Unser Ziel muss es sein, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, um ihnen Lösungen für ihre aktuellen Probleme passgenau anbieten zu können. Nur wenn wir es schaffen, ihnen einen alternativen Lebensweg aufzuzeigen, können wir die Szene minimieren.“ Gleichzeitig will man im Dialog mit den Anwohnern bleiben, um unverzüglich auf Probleme zu reagieren.

Auch die Wildpinkler haben den Gesprächskreis bereits beschäftigt: Das Problem ist nicht neu und so gut wie alle Städte haben damit zu kämpfen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass es sich hierbei auch um ein gesellschaftliches Problem handelt, der Respekt vor Gebäuden, Tradition und dem kulturellem Wert verloren gegangen sei. Denn: Wildpinkler kommen nicht nur aus der Szene, sondern, wie oftmals beobachtet, verrichten Innenstadtbesucher ganz unterschiedlicher Couleur ihr Geschäft in den geschützten Bereichen der Kirche. Dennoch war man sich einig, dass das Angebot der „netten Toilette“ rund um den Markt nicht nur keine ausreichende Alternative für die zahlreichen Innenstadtbesucher darstellt, sondern zumeist auch nicht bekannt ist. Neben einer verstärkten Bewerbung der „netten Toilette“ soll geprüft, ob es auf oder rund um den Markt zumindest als Interimslösung bis zur Fertigstellung des Hotels Motel One möglich ist, einen Toilettencontainer aufzustellen. Und: Wenn möglich mit kostenfreier Nutzung, damit das Geschäft nicht an 50 Cent scheitert.+++