Veröffentlicht am 28.07.2016

Eine frische Kerbe in Saxes Erfolgsbilanz

Bürgermeister Bernd Saxe besiegt Herausforderer Stefan Studt mit 2:1

Die 13. Auflage des Volksbank Rotspon Cup im Rahmen der Travemünder Woche war an Dramatik kaum zu überbieten. In der Regatta der Politprominenz auf den historischen Zwölfern „Trivia“ und „Sphinx“ lieferten sich Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe und sein Herausforderer, Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt, ein Duell auf des Messers Schneide und kämpften bei den Starts zu den Rennen verbissen um jeden Meter. Am Ende konnte Bernd Saxe eine weitere Kerbe in seine Erfolgsbilanz schlagen. Mit 2:1 besiegte er den Kieler Herausforderer und hat nunmehr fünf Siege auf seinem Konto.

Die Regatta um eine Flasche Lübecker Rotspon bildete vor 127 Jahren den Ursprung der Travemünder Woche. Damals segelten die Hamburger Kaufleute Hermann Wentzel und Hermann Dröge um den leckeren, in Lübeck gereiften Roten. 2004 belebte Bernd Saxe diese Tradition wieder und lädt seitdem jährlich auf der Trave zum Duell. Als Gegner traten in den vergangenen Jahren Bürgermeister und Vertreter aus der Landespolitik an. Und traditionell wird die Regatta zwar durchaus als Spaß verstanden, aber mit allem Ernst geführt.

So war es auch in diesem Jahr, obwohl das erste von drei Rennen noch auf einen gemächlichen Wettkampf hindeutete. Beide Crews schienen es nicht eilig zu haben, an die Startlinie zu kommen. Unter den Spätstartern war Saxe mit seiner Mannschaft auf der „Trivia“ allerdings noch der Frühe. Studt, der über keinerlei Segelpraxis verfügt und an der Pinne durch den segelerfahrenen Staatssekretär Frank Nägele unterstützt wurde, kreuzte die Linie erst eine Minute nach dem Signal. Damit war das Auftaktrennen schon am Start entschieden, und Saxe, der in seiner Mannschaft unterstützt wurde durch die Volksbank-Lübeck-Vorstände Dr. Michael Brandt und Roger Pawellek, fuhr zu einem ungefährdeten Sieg.

Der Sieg schien damit den Ehrgeiz auf der Gegenseite angefacht zu haben. Nach einem Frühstart beider Kontrahenten zur zweiten Wettfahrt wollte in der Startwiederholung keiner weichen. Studt mit der „Sphinx“ versuchte, aus der Leeposition Saxe zum Ausweichen zu zwingen. Die „Trivia“ wich indes nicht zurück, und so fuhr die nachtblaue „Sphinx“ mit ihrem Bug der weißen Kontrahentin ins Heck. Trotz der bis zur Überseebrücke, auf der sich Zuschauer und Wettfahrtleitung versammelt hatten, deutlich hörbaren Kollision, galt der Start. Die „Sphinx“ kam schneller wieder in Fahrt und glich zum 1:1 aus.

Damit musste das dritte Rennen entscheiden. Und wieder steuerten beide Teams auf Kollisionskurs. Diesmal zielte die „Trivia“ auf das Heck der „Sphinx“. Nur unter tatkräftigem Einsatz der Crewmitglieder, die mit Fendern herbei sprinteten, konnte ein weiteres Ramming vermieden werden. Dabei kam es fast noch zum Mann-über-Bord-Manöver. Doch diesmal ging alles gut. Die Zwölfer gingen auf die Bahn, und Saxe kam mit viel Speed in das Rennen. Diesen Vorsprung ließ er sich nicht mehr nehmen und setzte schließlich den entscheidenden Punkt zum 2:1.

Die aufgeheizten Gemüter hatten sich an Land zur Siegerehrung aber schon wieder beruhigt. „Für dieses Jahr sei es Bernd Saxe gegönnt. Aber wir kommen wieder. Ich muss sicher noch viel lernen. Aber ich habe hier schon mal viele Erfahrungen sammeln können“, sagte Stefan Studt. Seiner Crew attestierte er trotz des Rammings, einen guten Job gemacht zu haben. Und auch die Tatsache, dass er sich statt des Sieger-Preises, einer Sechs-Liter-Flasche Rotspon, nun mit der kleinen 1,5-Liter-Flasche trösten musste, konnte er gut akzeptieren: „Ich halte es eher mit anderen Getränken. Daher ist die Rotwein-Verteilung gut so.“ Zur Kollision sagte Studt: „Ich habe mir von meiner Crew sagen lassen, dass sei eher ein Saxe-Problem gewesen.“

Bernd Saxe sah es naturgemäß etwas anders: „Es war ein spannendes Rennen, und die Landesregierung agierte gewohnt sportlich aggressiv. Ich freue mich, dass ich gewonnen habe. Sechs Liter Rotwein sind eine Menge. Dass ich die heute noch schaffe, glaube ich nicht.“ Volksbank-Lübeck-Vorstand Dr. Michael Brandt freute sich über den gelungenen Abschluss der Regatta: „Es war spannend für das Publikum, wir hatten viel Spaß.“

Quelle: Travemünder Woche gGmbH. +++