Veröffentlicht am 03.02.2016

Neue Gemeinschaftsunterkunft entsteht in St. Hubertus

Neustädter Häusschen auf P&R Parkplatz – Fortsetzung der Infoveranstaltung am 5.2.

Auf dem städtischen Park & Ride Platz St. Hubertus sollen 20 sogenannte Neustädter Häusschen für je vier Personen aufgestellt werden, so dass insgesamt eine Unterkunft für maximal 80 Personen entsteht. Dazu kommen weitere Häuser für Gemeinschaftsräume und Betreuerbüros. Die Aufstellung soll je nach Wetterlage im Februar/März 2016 erfolgen. Die Nutzungsdauer beträgt drei Jahre. Der Standort ist durch Einkaufmöglichkeiten, Busverbindung und Nähe zu Schule/Kita gut erschlossen und integriert.

Derzeit werden bereits im Bornkamp derartige Einheiten errichtet. Sie werden in einem Stück per Tieflader angeliefert und mit Kran aufgestellt. Sie können in umgekehrter Weise auch wieder abtransportiert werden.

Das Besondere an den Häusschen ist, dass sie im Gegensatz zu anderen mobilen Containern, selbständige Wohneinheiten sind. Jede Einheit hat eine eigene Küchenzeile sowie Dusch-WC. In den Gemeinschaftshäusern befinden sich Waschmaschinen und Trockner.

Die Betreuung vor Ort wird die Gemeindediakonie mit 2 Betreuern gewährleisten. Damit wird der bundesweit einmalige Lübecker Betreuungsschlüssel von 1:40 eingehalten. Die Betreuung der Asylsuchenden erfolgt tagsüber von Montag bis Freitag. Die Bewohner verbringen durchschnittlich neun Monate in den Unterkünften. Seitens der Stadt ist für jeden Standort eine Durchmischung von Alleinstehenden und Familien beabsichtigt, allerdings erhält die Stadt erst zehn Tage vor der Zuweisung Informationen zu den Menschen.

Mit der geplanten Gemeinschaftsunterkunft soll dem nach wie vor vorhandenen Zuweisungsdruck von Asylsuchenden seitens des Landes Rechnung getragen werden. Gleichzeitig versucht die Hansestadt Lübeck, die mittlerweile auf 400 Personen angewachsenen Notunterkünfte (Turnhallen, Praktiker) damit zu entlasten und nach und nach leer zu ziehen. Im vergangenen Jahr musste Lübeck 2500 Asylsuchende unterbringen, in diesem Jahr wird mit 3500 Menschen gerechnet. Die bisher betriebenen 45 Gemeinschaftsunterkünfte sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Es gibt bisher keine wesentlichen Auffälligkeiten.

Mittelfristig sollen in den kommenden Jahren feste Wohnungen gebaut werden, um die anerkannten Asylsuchenden noch besser integrieren zu können. Mit verschiedenen Wohnungsgesellschaften gibt es inzwischen Vereinbarungen zum sogenannten Probewohnen. Danach sichert die Stadt für ein Jahr den Mietvertrag ab, anschließend geht er automatisch auf den Bewohner über.

Die am Montag, 1. Februar, abgebrochene Informationsveranstaltung wird am kommenden Freitag, 5. Februar 2016, um 16 Uhr in der Aula der Grund- und Gemeinschaftsschule St. Jürgen, Außenstelle Mönkhofer Weg 95, fortgesetzt. +++