Veröffentlicht am 24.11.2015

Jobinitiative für Langzeitarbeitslose in Lübeck

Neues Förderprogramm eröffnet Perspektiven zur Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt

Das Jobcenter Lübeck ist eines von 105 Jobcentern bundesweit, das an dem ESF-Programm zur Förderung von Langzeitarbeitslosen teilnimmt. Im Rahmen des Teilnahmewettbewerbes „ESF Bundesprogramm für langzeitarbeitslose Leistungsberechtigte“ überzeugte das Jobcenter Lübeck das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit seinem Konzept und kann bereits erste Erfolge verzeichnen.

Eine Präsentation des Programms erfolgte heute, 24. November 2015, im Rahmen einer Pressekonferenz. Sozialsenator Sven Schindler freut sich über die Beteiligung Lübecks: „Das Förderprogramm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Menschen ist erfolgreich gestartet. Es konnten schon neun Beschäftigungen von langzeitarbeitslosen Menschen gefördert werden. Insgesamt wollen wir 100 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen fördern“, so Senator Schindler.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die gezielte Ansprache und Beratung von Arbeitgebern. Drei Betriebsakquisiteure beraten Unternehmen, um Arbeitsplätze für diese Zielgruppe zu schaffen. Katja Diesmann, eine der Betriebsakquisiteure, wirbt bei Arbeitgeber für das Projekt und stellt den Kontakt mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern her. Sie kennt die Teilnehmer und unterstützt diese bei der Vorbereitung der Arbeitsaufnahme und koordiniert eine eventuelle Erprobung im Betrieb.

Joachim Tag, Leiter des Jobcenters Lübeck, betont: „Viele langzeitarbeitslose Menschen wollen gerne wieder arbeiten. Sie sind motiviert und dankbar, wenn sie die Chance erhalten, wieder ins Berufsleben zurückkehren zu können. Mit entsprechenden Hilfestellungen insbesondere nach der Beschäftigungsaufnahme können sie ihre Fähigkeiten entwickeln und gut in einen Betrieb integriert werden. Hierfür bietet das Förderprogramm eine neue Unterstützung durch ein Coaching direkt im Unternehmen an.“

Nach erfolgter Einstellung werden die Teilnehmer im Betrieb weiter intensiv durch einen Coach begleitet und betreut. Marco Poßdack, Coach des Jobcenter Lübeck, unterstützt jeden neuen Mitarbeiter während der gesamten Förderdauer mit dem Ziel, das Beschäftigungsverhältnis zu stabilisieren und eine dauerhafte Beschäftigung zu sichern. Das Coaching erfolgt sehr engmaschig in der Regel im Rahmen von Einzelgesprächen nach Vereinbarung mit dem Arbeitgeber. Das Jobcenter Lübeck fördert bei Bedarf zudem noch Qualifizierungen für die Teilnehmer, um so mögliche Defizite auszugleichen.

Senator Schindler ist sich sicher: „Für Arbeitnehmer und Arbeitgeber entsteht dadurch auf jeden Fall eine Win-Win-Situation: Die Arbeitgeber werden durch die intensive Unterstützung der Coaches entlastet und gleichzeitig erhalten Menschen, die längere Zeit nicht am Arbeitsleben beteiligt waren, wieder eine berufliche Perspektive in Betrieben.“

Stephanie Berberich gehört zu den ersten, die dank des Programms wieder einem Beruf nachgehen. Die Aye Media Marketing Group fand in ihr eine neue Mitarbeiterin. Die Tätigkeit als Kundendienstberaterin ist eine neue Herausforderung. Nach vielen Jahren der Arbeitslosigkeit und ohne Berufserfahrung freut sie sich über das individuelle Coaching und die Unterstützung durch das Förderprogramm.

Finanziert wird das Projekt mit Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und des Europäische Sozialfonds (ESF). Die aktuelle Förderperiode dauert von 2015 bis 2020 an. Insgesamt steht dem Jobcenter Lübeck für diese Zeit eine Fördersumme in Höhe von über 3,2 Mio. Euro für die Vermittlung, Qualifizierung und Betreuung langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter zur Verfügung. „Wir haben uns für dieses Projekt beworben, da der Aufschwung am Arbeitsmarkt an vielen Langzeitarbeitslosen bislang vorbeigeht. Sie haben es besonders schwer und brauchen deshalb eine besondere Unterstützung. Wir wollten die Chance für Lübeck nutzen, um zusätzliche Fördermittel zu akquirieren und aktiv die Langzeitarbeitslosigkeit zu verringern“, bekräftigt Joachim Tag.

Hinweis an die Medien: Ein entsprechender Flyer (pdf) kann beim Presseamt angefordert werden.+++