Veröffentlicht am 18.11.2015

Sanierung des Konzertsaals in der MuK bis Frühjahr 2017

Rund 6 Millionen Euro werden investiert – Veranstaltungen finden in der Rotunde statt

Ende September 2015 musste der Konzertsaal der Lübecker Musik- und Kongreßhalle (MuK) aufgrund konstruktiver Mängel an der Saaldecke geschlossen werden. Architekten und das Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck (GMHL) haben in den vergangenen Wochen unter Hochdruck daran gearbeitet, die Erkenntnisse der knapp 15 Fachplaner, Sachverständigen, Gutachter und ausführenden Firmen zu bündeln, um einen realistischen Kosten- und Terminplan zunächst für die Sanierung der Konzertsaals aufzustellen.

Aufgrund der bis jetzt vorliegenden Untersuchungsergebnisse steht fest, dass neben des Austauschs der abgehängten Akustikdecke im Konzertsaal eine umfängliche Sanierung, auch aus brandschutztechnischer Sicht, notwendig ist. Nur so kann die Verkehrssicherheit hergestellt und der Saal für die Nutzung wieder frei gegeben werden. Die geschätzten Kosten hierfür liegen bei rund 6 Millionen Euro brutto. Darin enthalten sind neben dem Austausch der Akustikdecke zahlreiche technische Maßnahmen:

  • Die Baustelleneinrichtung inklusive Sicherungsmaßnahmen wie Einlagerung der Bestuhlung, Schutzabdeckungen der Akustikwände und des Bühnensegels sowie das Aufstellen des Baugerüsts – rund 1 Mio. Euro brutto
  • Der Abbruch der alten Decke sowie der Einbau der neuen Akustikdecke – rund
    1,3 Mio. Euro brutto
  • Baukonstruktive Einbauten für brandschutztechnische Ertüchtigungen - rund
    200 000 Euro brutto
  • Die erforderlichen elektro- und lüftungstechnischen Brandschutzmaßnahmen sowie Maßnahmen im Bereich der Beleuchtungstechnik – rund 1,8 Mio. Euro brutto
  • Die Bau-Nebenkosten inklusive der erforderlichen Fachplanungen beispielsweise für Akustik, Brandschutz, Trockenbau, technische Gebäudeausstattung, Hochbau etc. – rund 1,7 Mio. Euro brutto

Voraussichtlich im Frühjahr 2017 werden die umfangreichen Sanierungsarbeiten im Konzertsaal abgeschlossen sein und dieser wieder für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. „Es ist sinnvoll, die Sanierung der MuK jetzt vollständig und umfassend anzugreifen, damit wir in den nächsten Jahren mit einer modernen, multifunktionalen Veranstaltungsstätte die erfolgreiche Arbeit im Konzert- und Kongress-Sektor fortsetzen können“, so Bürgermeister Bernd Saxe. „Wir werden alles tun, um die haushaltsmäßige Ordnung der Mittel jetzt herzustellen.“ Und Bausenator Franz-Peter Boden ergänzt: „Zur Sanierung des Konzertsaals liegt uns eine seriöse Planung vor, die die im Laufe der letzten 22 Jahre erheblich geänderten Vorschriften, z. B. Brandschutz, einbezieht und den Konzertsaal auf den neuesten Stand bringt. Leider sind wir auch in diesem Fall nicht vor Überraschungen gefeit, da es sich um ein bestehendes Gebäude handelt. Aus diesem Grund haben wir einen Zeitpuffer in die Planungen eingebaut, damit der Termin im Frühjahr 2017 gehalten werden kann.“

Die übrigen Räume der MuK, wie das Foyer mit Rotunde sowie die Tagungsräume sind von den Baumaßnahmen im Konzertsaal nicht betroffen und stehen für Veranstaltungen weiterhin zur Verfügung. Der Betrieb kann, vor allem durch das hohe Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MuK, und dank des unbürokratischen Handelns des GMHL und der an der Planung Beteiligten aufrecht erhalten werden.

Entsprechend bietet die MuK allen Veranstaltern alternativ die Rotunde als Veranstaltungsort an: Konzerte – auch klassische wie die des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt und des NDR Sinfonieorchesters – sowie Tagungen haben bereits erfolgreich stattgefunden, weitere Veranstaltungen sind in Planung. Es werden derzeit in enger Absprache mit den Veranstaltern für die Rotunde verschiedene Maßnahmen wie z.B. Verdunklung, Sichtschutz sowie Akustik geprüft, um die Nutzung der Rotunde als Veranstaltungsort für klassische Konzerte zu optimieren. „Wir sind mit Veranstaltern und Gästen in engem Kontakt, um Alternativen abzuwägen und Unsicherheiten auszuräumen“, so Ilona Jarabek, Geschäftsführerin der MuK. „Unser Ziel ist es, wie gewohnt durchgehend Veranstaltungen im qualitativ hochwertigen Bereich inklusive der gewünschten Serviceleistungen anzubieten.“

Parallel zu den Maßnahmen im Konzertsaal wird eine umfassende Bestandsaufnahme des Veranstaltungshauses intensiviert, um den gesamten Investitionsbedarf mit entsprechender Prioritätensetzung und unter Berücksichtigung des Spielbetriebs in der MuK fundiert zu ermitteln. Bereits bekannt sind Schäden an der Fassade, der Dach- und Kellerabdichtung sowie optische Abnutzungen an Ausstattungsgegenständen und Bauteilen im Veranstaltungsbereich, die behoben werden sollen. Darüber hinaus müssen technische Einrichtungen des Brandschutzes, der Sicherheitsbeleuchtung, der Fluchtwegsteuerung und der allgemeinen technischen Gebäudeausstattung auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Erste Aussagen zu diesen Kosten und den damit verbundenen Zeitplan sollen noch vor Weihnachten 2015 vorliegen. +++