Veröffentlicht am 12.11.2015

„Deutsch für alle“ - Koordinierte Sprachförderung in Lübeck

Neues Konzept und Förderung ermöglichen intensive Integrationskurse für alle Flüchtlinge

Am heutigen Donnerstag, 12. November 2015, haben Bürgermeister Bernd Saxe und Kultursenatorin Kathrin Weiher gemeinsam mit Christiane Wiebe, Leiterin der VHS Lübeck, ein neues Konzept für eine koordinierte Sprachförderung für Flüchtlinge in Lübeck vorgestellt. Unter dem Namen „Deutsch für alle“ soll allen Flüchtlingen, die der Hansestadt Lübeck nach ihrem Aufenthalt in einer Erstaufnahmeeinrichtung zugewiesen werden, die Teilnahme an einem jeweils angemessenen Sprachangebot ermöglicht werden.

Für Kinder im Vorschulalter sowie Schulpflichtige aus Migrationsfamilien wird in der Regel durch eine koordinierte Sprachförderung in den Einrichtungen (KiTa, allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen) eine gute Sprachförderung ermöglicht. Für Erwachsene gibt es bisher eher ein sehr diffuses Feld an Kursangeboten, um die deutsche Sprache zu erlernen. Für einige Menschen trägt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Kurskosten, für andere das Jobcenter oder der Bereich Soziale Sicherung. Für weitere Kurstypen hat das Land Schleswig-Holstein Gelder bereit gestellt. Manche Kurse müssen aber auch von den Teilnehmenden selbst bezahlt werden. Eine Förderung von Kurskosten für die intensiven Integrationskurse war bisher für Menschen im Asylverfahren nicht möglich.

Die Situation zur Sprachförderung hat sich Ende Oktober mit der letzten Änderung im Asylgesetz verbessert. Auch für Asylsuchende aus Syrien, Irak, Iran und Eritrea werden nun die Kurskosten für die Teilnahme an einem Integrationskurs übernommen. Frau Weiher hält auch das noch nicht für ausreichend: „Sprache ist der wichtigste Schlüssel zur Integration. Darum möchten wir allen Erwachsenen die Teilnahme an einem Sprachkurs ermöglichen“, erklärt sie das Motto. Bürgermeister Saxe erläutert, „dass die Possehl-Stiftung für diejenigen Teilnehmenden, für die weder Bund noch Land noch sonstige Dritte die Finanzierung für einen Deutschkurs übernehmen, nun die Gelder bereit stellt. Auch für Deutschsprachkurse auf höherem Sprachlevel wird jetzt eine Förderung ermöglicht, um beispielsweise anschließend ein Studium aufnehmen zu können. Für diese großzügige Unterstützung bedankt sich die Hansestadt Lübeck bei der Possehl-Stiftung, die in vorbildlicher Weise dazu beiträgt, Flüchtlingen die Chance auf eine selbstbestimmte Lebensperspektive zu geben.“ „Wichtig bei der Vielfalt der Kurse und Kursanbieter ist es, den Überblick zu behalten und den Interessierten das für sie bestmögliche Sprachangebot zukommen zu lassen. Dafür sollen zukünftig Sprachkoordinatoren sorgen. Eine weitere Aufgabe wird sein, Ehrenamtliche, die sich gerne im Bereich der Deutschförderung für Flüchtling engagieren möchten, als Sprachhelfer/innen in einer kurzen Qualifikation auf ihren Einsatz vorzubereiten und diese dann auch professionell zu begleiten,“ führt Frau Wiebe zum Projekt aus.

In Lübeck kann diese so wichtige Aufgabe der Sprachförderung für Flüchtlinge nun gemeinsam mit vereinten Kräften und koordiniert angegangen werden!

Weitere Auskünfte erteilen Doris Schmittinger ( doris.schmittinger@luebeck.de ) bzw. Christiane Wiebe ( christiane.wiebe@luebeck.de ). Generelle Informationen zu Sprachangeboten erhalten Interessierte bei der VHS Lübeck unter www.vhs.luebeck.de sowie bei der VHS Sprachenberatung, jeweils donnerstags von 8.30 bis12 Uhr sowie 15 bis17 Uhr, VHS Falkenplatz, Falkenplatz 10. +++