Veröffentlicht am 05.11.2015

Ethno-Medizinisches Zentrum gewinnt Europäischen Gesundheitspreis

MiMi – Projekt steht für gesundheitliche Aufklärung für Migranten – auch Lübeck beteiligt sich

Das Projekt "Gesundheit mit Migranten für Migranten in Europa (MiMi)" des Ethno-Medizinischen Zentrums e.V. wurde beim European Health Forum Gastein (EHFG) mit dem renommierten europäischen Gesundheitspreis "European Health Award" ausgezeichnet. MiMi informiert mit Hilfe von mehrsprachigen Gesundheitslotsen Migranten über das Gesundheitswesen und fördert gesunde Lebensweisen, Integration und Teilhabe. Angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation ist MiMi´s interkultureller Ansatz von besonderer Bedeutung. Anlässlich des European Health Forums Gastein (Österreich) übergab am 2. Oktober 2015 eine Jury Ramazan Salman, dem Erfinder des MiMi-Projekts, den mit 10.000,- EURO dotierten Europäischen Gesundheitspreis. Das Ziel des MiMi-Projektes besteht darin, mehrsprachige und kultursensible Gesundheitsförderung und - prävention für Migrantinnen und Migranten sowie für Asylbewerberinnen und Asylbewerber anzubieten. Um diese Förderungen zu realisieren werden engagierte Migranten als kulturelle Gesundheitslotsinnen und -lotsen gewonnen und geschult, um ihre Landsleute über das deutsche Gesundheitssystem und weitere Themen der Gesundheitsförderung und Prävention aufzuklären.

Das MiMi-Gesundheitsprojekt ist seit April 2007 auch in Schleswig-Holstein vertreten. Die ausgewählten Standorte sind das AWO-Integrationscenter Kiel-West, das AWO-Integrationscenter Neumünster sowie das Gesundheitsamt Lübeck. Das Lübecker Gesundheitsprojekt MiMi ist hervorragend mit sozialen Einrichtungen vernetzt. Mehrfach wurde das Projekt auch im Sozialausschuss vorgestellt. Auch hier führen ausgebildete Mitbürger mit Migrationshintergrund muttersprachliche Veranstaltungen durch, die sich mit den Themen: Kindergesundheit und Unfallprävention, Diabetes, Impfberatung, Ernährung und Bewegung, Früherkennung und Vorsorgeuntersuchungen sowie Rehabilitation und Sucht befassen. Auf die Zusammenarbeit mit Familienzentren, Nachbarschaftsbüros, Moscheen und auch mit Flüchtlingsunterkünften wird dabei besonders wert gelegt. Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation steigt der Bedarf an Infoveranstaltungen ständig an. Zurzeit gibt es in Lübeck mehr als 40 MiMi – Gesundheitslotsinnen und -lotsen. +++