Veröffentlicht am 01.10.2015

Flüchtlinge ziehen in Gemeinschaftsunterkunft Solmitzstraße

Nach fünf Monaten Bauzeit eingeweiht - Land fördert Doppelhäuser mit über 4 Mio €

Im Auftrag der Hansestadt Lübeck hat die städtische Grundstücksgesellschaft TRAVE mbH auf der ehemaligen Festwiese in der Solmitzstraße neun Doppelhäuser mit 42 Wohnungen für rund 140 Flüchtlinge gebaut. Manuela Söller-Winkler, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Matthias Rasch, Geschäftsführer der Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH, Günter de Groot, Leiter des Bereich Obdach und Asyl bei der Gemeindediakonie Lübeck und Bürgermeister Bernd Saxe weihten heute, 1. Oktober 2015, die Gemeinschafts-unterkunft in Kücknitz offiziell ein. Voraussichtlich ab Montag, 5. Oktober 2015, werden die ersten Flüchtlinge in die neuen Behausungen einziehen.

„Die schnelle Umsetzung hier in Lübeck und weitere Anträge auf Fördermittel zeigen, dass wir einen richtigen Weg eingeschlagen haben“, so Staatssekretärin Söller-Winkler. „Ich hoffe, dass dieses erste Vorhaben schon bald Nachahmer finden wird.“ Die Gesamtinvestitionskosten betragen 4,8 Millionen Euro. Mit rund 85 Prozent,
4,09 Millionen Euro, fördert das Land Schleswig-Holstein die Maßnahme im Rahmen des neuen Sonderprogramms zur Förderung der Unterbringung und des Wohnens für Flüchtlinge. Die Restsumme finanziert die Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH: 650 000 Euro kommen aus der Grundstücksübertragung der Hansestadt Lübeck in das Stammkapital, der Rest wird über das Eigenkapital der Trave gmbH gedeckt.

„Dies ist ein erstes Beispiel dafür, wie es in Zukunft verstärkt weitergehen wird: Schnelle, kostengünstige Bauten zur menschenwürdigen Flüchtlingsunterbringung“ betont Bürgermeister Saxe „Dabei müssen wir aber noch schneller werden, um dem großen Bedarf gerecht zu werden.“ Mit den Planungen der insgesamt neun Doppelhäuser wurde im November 2014 begonnen, Baustart war im Mai 2015. In 16 Doppelhaushälften sind insgesamt 42 Wohnungen für Flüchtlinge entstanden. Ein Doppelhaus steht für logistische Zwecke der Gemeinschaftsunterkunft wie Büroraume, Lager und Küche zur Verfügung. Im Juni kam es zu einem Brandanschlag auf eines der Häuser im Rohbau - ein größerer Sachschaden konnte dank der frühzeitigen Entdeckung des Feuers verhindert werden. Die Fertigstellung der Häuser hat sich dadurch nicht verzögert. Die Schadenssumme von rund 15 000 Euro wurde inzwischen von der Versicherung übernommen. „Die Gemeinschaftsunterkunft in der Solmitzstraße ist in nur fünf Monaten Bauzeit bezugsfertig geworden, darauf sind wir stolz“, so Dr. Rasch. „Langfristig brauchen viele Flüchtlinge aber eigene Wohnungen, ohne dass es zu Verteilungskämpfen kommt. Dieser Aufgabe wollen wir uns als Wohnungswirtschaft in Lübeck gern stellen, brauchen aber bessere Rahmenbedingungen, um zusätzliche Wohnungen zu bauen.“

Die Gemeindediakonie ist im Auftrag der Stadt Mieterin der Gemeinschaftsunterkunft und übernimmt die Betreuung der Flüchtlinge in der Einrichtung. Die ortsübliche Miete für geförderten Wohnungsbau an die Trave mbH sichert die Hansestadt Lübeck und refinanziert diese als Unterkunftskosten über das AsylbewerberleistungsG.+++