Veröffentlicht am 22.09.2015

Bienenfreundliche Wildblumen für die Humboldtwiese

Pflanzaktion am 26. September 2015 – Wiese wird Treffpunkt für aktive Naturerlebnisse

Wildblumenwiesen sind ein wichtiger Baustein der städtischen Biodiversität. Zu einer großen Pflanzaktion lädt der Bereich Umwelt, Natur und Verbraucherschutz am Sonnabend, 26. September 2015, ab 11 Uhr ein: Mit Unterstützung von Anwohnern und Interessierten sollen regional erzeugte Wildstauden und Wildblumensaat auf der Humboldtwiese, Dornbreite, gepflanzt werden. Die Humboldtwiese als Bewegungstreffpunkt für Jung und Alt wird zum Raum für aktive Naturerlebnisse mit allen Sinnen weiterentwickelt. „Wir wollen hier zeigen, wie die Vielfalt an Pflanzen und Tieren mit der Pflege und Nutzung von Grünflächen zusammenhängen“, erklärt Dr. Ursula Kühn vom Bereich UNV.

Dafür setzt sich vor Ort ein Netzwerk aus Aktiven ein. Mit dabei sind die Interessengemeinschaft Dornbreite e.V., das Briefzentrum der Post, der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), Kreisgruppe Lübeck, das Wissenschaftsmanagement Lübeck, sowie die städtischen Bereiche Stadtgrün und Verkehr und Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz. Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Grönauer Heide konnte der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer beauftragt werden, bunt blühende regionale Wildblumen wie Wiesenwitwenblume, Margeriten, Malven und Königskerzen eigens für diese Aktion vorzuziehen. Gleichzeitig ist diese Aktion eingebunden in die Bewerbung von Lübeck im Wettbewerb „Bienenfreundlichste Kommune Schleswig-Holsteins“, ausgelobt vom BUND-Landesverband, und ein weiterer Schritt auf dem Weg Lübecks zur „Essbaren Stadt“.

„Nicht nur Menschen, sondern auch Insekten lieben Blüten. Unsere heimischen Wildbienen und andere Insekten sind angewiesen auf das Nebeneinander geeigneter Nistplätze und blütenreicher Nahrungsquellen“, erklärt Norma Kujath vom Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer. Dazu ergänzt Friedhelm Anderl von der Interessengemeinschaft Dornbreite e.V. „Lebensqualität entsteht nicht zuletzt durch ein gutes Miteinander – der Menschen, aber auch zwischen Mensch und Tier. Das fördern wir hier ganz praktisch mittels der kooperativen Naturprojekte.“

Der Bereich Stadtgrün und Verkehr hat eine Pflegevereinbarung mit dem BUND, Kreisgruppe Lübeck, getroffen, der die Wiese mit dem eigenen Balkenmäher ein- bis zweimal pro Jahr mäht. „Ein Drittel der Fläche bleibt jedes Jahr als Altgras und Rückzugsraum für die Tierwelt stehen. Wichtig ist uns auch, Säume entlang der Gebüschränder zu belassen, denn die Natur kennt keine harten Übergänge zwischen unterschiedlich genutzten Flächen“, erläutert Hinrich Lass vom BUND. Tatkräftige Unterstützung erhält die naturnahe Grünflächenpflege durch die Anwohner – sie helfen mit, das Mähgut zu harken und abzutragen. Anschließend übernimmt der Bereich Stadtgrün und Verkehr die Abfuhr und Entsorgung des Schnittguts. „Wir erproben auf der Humboldtwiese, wie die extensive Pflege von städtischen Grünflächen für die Artenvielfalt optimiert werden kann. Gleichzeitig ist das Gelände jederzeit offen für die Bürger und Bürgerinnen zum Spazierengehen, Sporttreiben und auch zum Blumen pflücken“, so Michaela Maurer vom Bereich Stadtgrün und Verkehr.

Mit dieser gemeinsamen praktischen Aktion wird die Humboldtwiese vielfältiger, schöner und bunter, aber auch mehr und mehr zum Treffpunkt im Stadtquartier, wo im Sinne der „wissensbasierten Stadtentwicklung“ das Wissen weitergegeben wird. Für 2016 sind u.a. Führungen geplant, die zeigen, wie Wildkräuter für eine kreative Küche und gesunde Ernährung zu benutzen sind. +++